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Young Jedi Knights 04 - Lichtschwerter

Young Jedi Knights 04 - Lichtschwerter

Titel: Young Jedi Knights 04 - Lichtschwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson & Rebecca Moesta
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Raum, und die Tür glitt hinter ihm wieder zu.
    Qorl wartete bereits im Übungsraum. In seiner schwarz umwickelten Hand hielt er einen gefährlich aussehenden Speer. Die Hand seiner droidischen Armprothese umklammerte den glänzenden Schaft kräftig genug, um das Metall mit Leichtigkeit verbiegen zu können. Die gezackte Spitze des Speers hatte einen langen mittleren Dorn mit zwei Seitenstacheln, die hochgebogen waren wie der gegabelte Schweif eines Drachen.
    »Du kommst spät«, stellte Qorl fest. Er holte mit dem Droidenarm aus – und schleuderte die tödliche Waffe mit der geballten Kraft seiner Servomotoren gegen Norys.
    Norys verharrte verblüfft, als die tödliche Speerspitze auf seinen Brustpanzer zuraste. Er hatte gerade noch Zeit, mit panikerfüllter Stimme ein schrilles »Heh!« über seine Helmlautsprecher hervorzustoßen, als der mittlere Dorn der Speerspitze auch schon so wuchtig auftraf, dass er nach hinten geworfen wurde.
    Norys krachte gegen die Wand, und sein Helm schlug vor das stählerne Schott, so dass Norys Ohren klingelten. Vor seinen Augen verschwamm alles, als Bewusstlosigkeit in ihm hochwallte. Er erwartete, dass nun ein Speer aus seinem Herzen ragte, und wartete darauf, dass seine Nerven die Signale tödlichen Schmerzes durch seinen Körper jagten. Er wollte hinausbrüllen, dass Qorl, sein Lehrer, ihn verraten, ihn ermordet hatte.
    Aber wenige Sekunden später klärten sich seine Gedanken so weit, dass er deutlich das Klappern hören konnte, als der Speer harmlos auf den Boden fiel. Er starrte verblüfft auf seine Brust und gewahrte lediglich eine winzige Delle in dem weißen Panzer, wo der Speer getroffen hatte. »Weshalb habt Ihr das getan?« rief Norys. Qorl antwortete mit barscher, aber dennoch ruhiger Stimme. »Um dich Respekt vor deiner Sturmtrupplerrüstung zu lehren, Norys«, sagte er, »aber auch um dich zu warnen, nicht zu vertrauensselig zu sein. Ja, diese Rüstung ist stark genug, um vielen Waffen standzuhalten, wie zum Beispiel diesem doch eher primitiven Speer.« Der TIE-Pilot deutete mit einem Kopfnicken auf die Waffe, die immer noch auf den Bodenplatten lag.
    Norys bückte sich, um den Speer aufzuheben. Er verengte die Augen zu schmalen Schlitzen und schaute wütend seinen Lehrer an. Der alte Pilot hatte ihn zum Narren gehalten. Er spürte, wie rasender Zorn das Blut in seinen Adern zum Kochen brachte. Er hatte nicht übel Lust, den dreizackigen Speer zu packen und dem aufgeblasenen alten Mann einen Denkzettel zu verpassen.
    »Aber glaube nicht, dass deine Rüstung unbezwingbar ist.« Qorl griff in eine Innentasche seiner Uniform, zog eine tödliche Blasterpistole hervor und zielte damit auf Norys. »Dieser Blaster zum Beispiel würde die Rüstung durchschneiden, als ob du überhaupt nichts am Leibe hättest.«
    Norys erstarrte und glotzte in die gefährlich aussehende schwarze Mündung der Energiepistole. In was war er da hineingeraten? Weshalb ärgerte Qorl sich über ihn? Er überlegte, ob er es wohl schaffen könnte, mit dem Speer zuzuschlagen, den Blaster beiseite zu fegen und den TIE-Piloten niederzustrecken. Das geschähe dem alten Mann gerade recht …
    Qorl drehte die Blasterpistole um und streckte sie, mit dem Griff voraus, Norys entgegen. »Da, nimm. Das ist jetzt deine persönliche Waffe«, sagte er.
    Norys ließ den Speer zu Boden fallen und griff zögernd nach dem Blaster. Die Pistole fühlte sich in seinen Handschuhen sehr gut an. Qorl nickte ihm zu. »Fürs Schießtraining«, sagte er, dann ging er zur Kontrolltafel neben der Tür.
    Die grauen lichtabsorbierenden Wände des fensterlosen Raums schimmerten.
    Plötzlich fand Norys sich ganz woanders wieder. Er stand in einer feuchten, dunklen Höhle mit reißzahnähnlichen Stalaktiten an der Decke und den Wänden. Stalagmiten ragten wie überlange stumpfe Messerklingen vom Boden hoch. Irgendwo, und von seinem Standort aus nicht zu sehen, tropfte und plätscherte Wasser, und die bleichen Steine schienen ein fahles Licht zu verströmen. Trotz der sichtbaren totalen Verwandlung des Raums konnte Norys keinen Geruchsunterschied an der Luft feststellen, die er durch seine Helmfilter einatmete.
    »Die Wände dieser Kammer absorbieren Blasterschüsse«, erklärte Qorl. »Deine Waffe ist bereits auf volle Leistung eingestellt. Es gibt keinen nennenswerten Rückschlag, aber du musst ein Gefühl dafür bekommen, wie man zielt und schießt und auch trifft. Und nun pass gut auf. Halte dich für ihren Angriffbereit.«
    »Auf

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