Young Jedi Knights 06 - Angriff auf Yavin 4
Rebellen führte.
An der Schwelle hielt er für einen Moment inne und war froh einen Helm zu tragen, falls aus dem Inneren giftige Dämpfe dringen mochten. Wer wußte schon, welche teuflischen Fallen die Jedi-Zauberer gelegt hatten?
Er benutzte die Sensoren in seinem Helm, um nach Fallen zu suchen, fand aber keine … was ihn nicht überraschte, da der Überfall durch die Schatten-Akademie völlig überraschend erfolgt war; die Jedi-Ritter hatten keine Zeit gehabt sich vorzubereiten.
Orvak betrat den Massassi-Tempel und schulterte seinen Rucksack. Er hetzte durch die Korridore, auch wenn er mit dem Grundriß der Pyramide nicht vertraut war. Er sah Privatunterkünfte, große Speisesäle … nichts von Bedeutung, nichts, was es lohnte, von ihm zerstört zu werden.
Er lief weiter, arbeitete sich hinab bis zu der von außen durch Trümmer versperrten Hangarbucht, von der er annahm, daß er dort seine Sprengsätze am besten plazieren und alle Sternjäger der Rebellen auf einmal in die Luft jagen konnte. Aber als er aus dem Turbolift stieg, blinzelte er im düsteren Licht und konnte nicht glauben, was er sah. Orvak fand nur ein einziges schlankes, kurviges und kantiges Schiff vor. Mehr nicht. Keine Flotte von Raumschiffen, keine schweren Abwehranlagen. Er schnaubte ungläubig.
Plötzlich heulten Alarmsirenen aus der Hangarbucht. Rote Blitzlichter stachen ihm in die Augen. Ein kleiner tonnenförmiger Droide sauste unter Gepiepse und Gekreische auf ihn zu. Blaue Energieblitze schossen aus einem Schweißarm, der aus dem zylindrischen Torso ragte.
Orvak wich in den Turbolift zurück und schlug mit der Faust auf die Bedienungselemente, um die Türen zu versiegeln. Hatten die Jedi möglicherweise eine Streitmacht mörderischer Droiden zurückgelassen? Tödliche, waffenstarrende Maschinen, die nie ein Ziel verfehlten? Aber als die Türen zufielen und der Turbolift ihn nach oben beförderte, stellte er auf den letzten Blick fest, daß da bloß ein einsamer Astromechdroide über den Boden rollte und die in seinen Fuß eingebauten Standardalarmsirenen gellten. Anscheinend war jedoch niemand mehr im Tempel, der sie hören konnte.
Er schluckte nervös. Ein Astromechdroide! Es ärgerte ihn, wenn Maschinen sich selbst für zu wichtig hielten. Er fürchtete keine Fallen mehr.
Dennoch mußte Orvak sich eine andere Stelle suchen, wo er aktiv werden konnte. Irgend etwas Besonderes.
Er fand das Gewünschte schließlich im obersten Geschoß der großen Pyramide.
Er fuhr mit dem Turbolift nach oben und hielt seinen Blaster schußbereit für den Fall, daß jemand aus den Schatten hervorspringen würde, wenn er den großen Vorlesungssaal betrat.
Hier waren die Wände poliert und mit vielfarbigen Steinen getäfelt. An einem Ende erhob sich eine große Bühne, auf der Orvak vor seinem geistigen Auge die Rebellen stehen sah, wie sie ihre Studenten unterrichteten, Medaillen nach jedem Sieg über die rechtmäßigen Herrscher der Galaxie verliehen, gar ihre abstoßenden Rituale vollzogen.
Ja, dachte er. Genau richtig.
Orvaks Herz pochte vor Erregung, als er seinen Rucksack abnahm. Endlich konnte er seine Mission erfüllen, die seinen Begleiter Dareb bereits das Leben gekostet hatte. Er setzte den schwarzen Helm ab, um in dem spärlichen Licht, das durch die Oberlichter des Tempels drang, besser sehen zu können.
Rauch schwärzte den Himmel, als wäre verbrannte Farbe über das Firmament gestrichen worden. Der ferne Lärm unablässiger Angriffe hallte wie die Geräusche von Querschlägern durch den Vorlesungssaal. Aber Orvak hörte niemanden in seiner Nähe, spürte keine Bewegung. Der Tempel war verlassen und er konnte sich in Ruhe an die Arbeit machen.
Orvak marschierte zur Bühne und seine Schritte pochten über den Steinfußboden. Ja, das wäre der beste Platz, eine zentrale Stelle, wo die enorme Detonation von allen Seiten zurückgeworfen werden würde. Er riß sich die schweren Handschuhe von den Fingern, damit er mit den empfindlichen elektronischen Bauteilen hantieren konnte.
Er ging mit größter Vorsicht zu Werke, als er die übrigen sieben Hochenergie-Sprengladungen aus dem Rucksack zog und miteinander verband. Am Ende schloß er die Ladungen an einen zentralen Zeitzünder an und verteilte sie so in dem großen Vorlesungssaal, daß die Verbindungsdrähte wie die Speichen eines Rades erschienen.
Ja, es würde eine schöne Explosion geben.
Im Idealfall, wenn die Sprengladungen gleichzeitig hochgingen, würde die Explosion die
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