Young Jedi Knights 08 - Allianz der Vergessenen
ihre Worte verstehen konnten. »Und dennoch… genau dieses Leid war ein strenger und sehr wirkungsvoller Lehrer. Wir müssen stets daran denken, was wir in dieser Zeit gelernt haben, und dürfen niemals zulassen, dass es noch einmal geschieht!«
Beifallsgemurmel durchlief die Galerien. Nolaa Tarkona beobachtete aufmerksam ihr Publikum und spürte instinktiv, wann sie fortfahren konnte.
»Es ist höchste Zeit, dass die Menschen erfahren, welches Leid sie uns zugefügt haben… und zwar am eigenen Leib. Nur auf diese Art und Weise können sie in vollem Umfang ermessen und verstehen, was sie uns angetan haben. Indem wir unser Leid mit ihnen teilen, lindern wir es für uns. Die Menschen müssen begreifen, dass wir uns ihren vielfältigen Formen der Aggression nicht mehr widerspruchslos beugen.«
Sie füllte ihre Stimme mit der glühenden Inbrunst ihrer Forderungen. Ihr einzelner Kopfschweif schlug erregt hin und her. »Und indem wir unser Wissen und unsere Kraft sammeln, können wir allen fremden Rassen zu ihrer wohlverdienten Freiheit verhelfen, zur Freiheit von der Tyrannei durch die Menschen – für alle Zeiten.«
Tausende von Chromangesichtern schoben sich vor und warteten begierig auf Nolaas nächste Worte.
»Schließt euch meiner Allianz der Vergessenen an, und wir brauchen nie mehr befürchten, als Sklaven missbraucht zu werden!«
Die Menge tobte vor Begeisterung.
Nun, da sie geendet hatte, spürte Nolaa, wie ihr Herz voller Leidenschaft für ihre Überzeugungen schlug. Sie verstand das Leid und die Not dieser Spezies, aller unterdrückten Spezies. Sie spürte ihre Wut, ihren innigen Wunsch nach Vergeltung – eine Vergeltung, die sie und die Allianz der Vergessenen üben konnten… wenn nur alle Rassen aller Arten sich zusammenschlossen, um den Respekt und die Autonomie zu fordern, auf die sie völlig zu Recht Anspruch hatten. Sie betrachtete die Menge, und es kam ihr so vor, als hätte die Anzahl der wurmähnlichen Zuhörer sich seit Beginn ihrer Rede verdoppelt.
Hoch oben und hinter der Kante der Felswand nicht zu sehen bedienten mehrere Chromans einen Absperrmechanismus, der den Zufluss des Wassers zu den beiden Wasserfallströmen unterbrach. Die brennenden Fluten verringerten sich zu einem dünnen Rinnsal, dann zu einem Tröpfeln und versiegten schließlich ganz, als die letzten Flämmchen in den Tümpel am Fuß der Felswand fielen und dort ausbrannten. Nach einigen Sekunden öffneten die Arbeiter den Absperrmechanismus wieder – diesmal jedoch vollständig. Weiß schäumende Wassermassen wälzten sich über die Felskante, begleitet von ihrem typischen stechenden Geruch.
Nolaa Tarkona hob die klauenbewehrten Hände und alle Chromans brachen in frenetischen Applaus aus und feierten sie als ihre Retterin. Sie würde alles tun, um dieser Erwartung gerecht zu werden, ganz gleich, welches Opfer sie dafür würde bringen müssen.
16
Auf der von einer Seuche heimgesuchten Welt Gammalin trat Boba Fett aus dem Hauseingang und hielt seinen Blaster im Anschlag, während er sich seinem Gefangenen näherte.
Zekk konnte den Ausdruck des unter dem Helm verborgenen Gesichts nicht erkennen, aber er nahm deutlich die Anspannung und die Wachsamkeit in den Bewegungen des Kopfgeldjägers wahr. Fett stapfte vorwärts, gefährlich wie eine fast bis zum Zerspringen angespannte Feder.
»Ich habe dein Schiff erkannt, als es vorbeiflog«, sagte Boba Fett. »Du bist doch der, der über dem Trümmerfeld von Alderaan auf mich geschossen hat.« Er hielt kurz inne. »Nur wenige von denen, die jemals auf mich geschossen haben, sind noch am Leben.«
Zekk wusste, dass sein eigener Gesichtsausdruck hinter dem Visier seines Schutzanzugs ebenfalls nicht zu erkennen war. »Sie haben meine Freunde töten wollen. Ich habe sie nur verteidigt.«
Boba Fett blieb stehen, als habe ihn die Entgegnung des Jungen verblüfft. Er hob seine Blasterpistole ein wenig, sodass sie nicht mehr auf Zekk gerichtet war.
»Dann war dein Angriff auf mich eine ehrenvolle Tat«, stellte er fest. »Das ändert einiges.«
Zekk konnte nicht glauben, was er hörte, aber dank seiner durch die Macht geschärften Sinne begriff er, dass Fett seine Bemerkung aufrichtig gemeint hatte. Er vertraute auf sein Glück. »Ich habe nicht versucht, Ihre Beute zu stehlen. Ich bin ebenfalls Kopfgeldjäger«, sagte er mutig. »Ich stehe noch ganz am Anfang… aber ich habe schon meinen ersten Auftrag.«
»Und ist dein Auftrag der gleiche wie meiner?«, fragte Boba
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