Young Jedi Knights 08 - Allianz der Vergessenen
Fett. »Sollst auch du Bornan Thul suchen? Wenn ja, dann sind wir Konkurrenten.«
Zekk wählte eine unverfängliche Antwort, blieb aber dabei immer noch bei der Wahrheit. »Nein, ich erhielt meinen Auftrag von einem dreiarmigen Barkeeper auf Borgo Prime. Droq’l bat mich, einen seiner Zwischenhändler, Fonterrat mit Namen, zu suchen, der angeblich zu dieser Kolonie kommen wollte. Unglücklicherweise scheint meine Spur hier im Sande zu verlaufen – es sieht so aus, als gäbe es hier nur noch Tote.«
Fett sicherte seinen Blaster und verstaute ihn im Holster. »Deine Mission hat mit meiner offenbar nichts zu tun. Kein Kopfgeldjäger darf einen anderen töten, es sei denn, sie sind direkte Konkurrenten – so verlangt es das Ethos der Kopfgeldjäger. Ich werde dir nichts tun.«
»Warum haben Sie dann auf mich geschossen?«, fragte Zekk. Nach und nach ließ er seine Hände nach unten sinken.
»Wenn ich wirklich vorgehabt hätte, dich zu treffen, hätte ich es sicherlich geschafft«, sagte Boba Fett.
Zekk scharrte mit den Füßen im Staub. Er fühlte sich höchst unbehaglich, umgeben von einem bewaffneten Kopfgeldjäger und Hunderten von nicht beerdigten Kolonisten, die von einer unbekannten Krankheit heimgesucht worden waren. »Nun… gehen wir dann jeder wieder unserer eigenen Wege? Ich brauche dringend Informationen über mein Zielobjekt.«
Fett kam zu Zekk herüber. »Nein. Wir bleiben zusammen. In dieser Stadt gibt es herzlich wenig, was sich zu suchen lohnt, aber vielleicht findet einer von uns ja doch irgendwelche wertvollen Hinweise.«
»Haben Sie keine Angst, sich trotz Ihres Helms doch mit der Krankheit zu infizieren?«, fragte Zekk.
»Meine Sensoren zeigen an, dass der Erreger der Seuche eingegangen ist«, antwortete Fett. »Ich schließe daraus, dass es sich um einen hochwirksamen, aber nur sehr kurzlebigen Erreger gehandelt haben muss.« Zekk bezweifelte diese Angabe nicht. »Außerdem ist mein Helm luftdicht.«
Sie begaben sich zum Kontrollturm des Raumhafens, da sie vermuteten, dass dort irgendwelche Aufzeichnungen existierten, die ihnen helfen würden, das Geheimnis der letzten Tage von Gammalin zu entschlüsseln. Da die Turbolifte nicht mehr in Betrieb waren, stiegen sie die dröhnenden Stahltreppen zur Leitzentrale hinauf.
Riesige Fenster in den Wänden des runden Beobachtungssaales wechselten sich mit toten grauen Computerschirmen ab, auf denen früher einmal Flugkorridore dargestellt worden waren. Drei Leichen in Uniformen saßen zusammengesunken in Sesseln. Ihre graue Haut war mit grünen und blauen Seuchenflecken bedeckt. Als er sich den Gestank des Todes in diesem heißen, abgeschlossenen Raum vorstellte, war Zekk froh, dass er den Helm seines Anzugs aufbehalten hatte.
Boba Fett räumte lässig eine Leiche aus ihrem Sessel, als wäre der Tote nicht mehr als ein Bündel schmutziger Wäsche, dann ließ er sich selbst vor einem Computerterminal nieder. Zekk suchte sich einen anderen Bildschirm und stellte zu seiner Freude fest, dass das Backup-System und die Energieversorgung noch intakt waren. Nach einer kurzen Suche in den Datenspeichern lud er die letzten Dateien aus den Logbüchern.
Stumm suchte Fett nach Details, die nur ihm bekannt waren, während Zekk die Ankunftslisten durchging und nach einem Hinweis auf einen Besucher namens Fonterrat Ausschau hielt. In der bedrückenden Stille wandte er sich an den anderen Kopfgeldjäger. »Was hat Sie eigentlich auf diesen Planeten geführt?«
»Ein Gerücht… ein vager Hinweis… und eine bruchstückhafte Information aus einer beschädigten Datei.«
Angesichts der Tatsache, dass wahrscheinlich die Hälfte der gesamten Kopfgeldjägergilde der Galaxis mittlerweile nach Thul suchte, entschied Zekk, dass dies die beste Antwort war, die er auf seine Frage hatte erwarten können. »Nun, es sieht so aus, als hätte ich einen Hinweis auf meine Zielperson gefunden«, sagte er, als er ein Ankunftsdokument mit dem Namen Fonterrat entdeckte.
Er legte das Dokument auf den Bildschirm. Daraus ging sowohl die Landung des Trödlerschiffs wie auch die Art seiner Ladung hervor. Zekk stellte zufrieden fest, dass die Ronikmuscheln des Barkeepers sich immer noch auf der Liste befanden.
Wenige Stunden nach Fonterrats Ankunft war jedoch die Seuche in der menschlichen Kolonie auf Gammalin ausgebrochen.
»Dieser letzte Eintrag«, sagte Zekk und las weiter, »erfolgte nur einen Tag später.« Er rief den Eintrag auf und das Bild eines kranken, entstellten Mannes
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