Young Jedi Knights 10 - Gefangen auf Ryloth
Lichtschwerter wanden sich, als wären sie lebendig. Die Griffe vibrierten vor Energie, aber leider hatten sie nur den Saum von Nolaas schwarzer Robe aufgeschlitzt und angesengt.
Die Wachen bellten sich gegenseitig an und verursachten einen Tumult. Die Gamorreaner schienen verwirrt durch diese neue Entwicklung. Hovrak sprang auf die Füße und ließ seine Medaillen wieder fallen.
»Jedi-Kräfte«, fluchte Nolaa. »Sie benutzen die verdammte Macht!«
Der Trandoshaner versetzte Jaina einen Schlag, der sie in die Knie zwang. Einer der Abyssiner stieß Tenel Ka zur Seite.
Raynar schrie: »Lasst sie in Ruhe!«
Raaba eilte zum Rand des Podiums und versuchte vorsichtig, die Griffe der Lichtschwerter zu schnappen, um Nolaa Tarkona zu schützen. Einer der Wachmänner eilte herbei. Er fürchtete sich zwar vor den Jedi-Klingen, wusste aber, dass er etwas unternehmen musste.
»Tötet die Menschen-Jedi«, knurrte Hovrak. »Das ist der einzige Weg, um solche Vorfälle zu vermeiden.«
Die Alien-Wachen zogen ihre Blaster und zielten auf die jungen Gefangenen. Sie waren offensichtlich bereit, den Befehlen des Adjutant-Beraters widerspruchslos zu gehorchen.
Jacen trat vor. »Nein, wartet! Wir ergeben uns.« Er bediente sich erneut der Macht, kämpfte hart darum, ausreichend Konzentration zu finden – und schaltete die Lichtschwerter wieder aus.
Die Wachen blickten auf die drei Griffe, als ob es unberechenbare Giftschlangen wären. Raaba griff zu und sammelte sie mit einem Knurren ein.
»Tötet die Menschen noch nicht«, befahl Nolaa Tarkona und atmete schwer, um ihren Zorn zu kontrollieren. »Diese vier sind zu wertvoll und wir müssen dementsprechend handeln.« Sie starrte jeden von ihnen mit eisigem Blick an. »Wie auch immer, ich denke, es wäre das Beste, sie für den Augenblick verschwinden zu lassen.«
»Warten Sie. Bitte lassen Sie uns zuerst mit Lowie reden«, bat Jacen. »Nur für ein paar Minuten.«
Nolaa schürzte ihre Lippen in spöttischem Bedauern. »Traurigerweise darf Lowbacca niemals von eurer Anwesenheit erfahren«, sagte sie. Raaba verschränkte die Arme fest über ihrer Brust und nickte energisch. Sie schien zu verstehen, dass es ihrer zur Zeit äußerst zerbrechlichen Freundschaft mit Lowie schaden würde, wenn er wüsste, dass seine menschlichen Freunde gekommen waren, um mit ihm zu sprechen – und dass sie, Raaba, sie davon abgehalten hatte.
»Lowbacca bleibt bei uns«, sagte Nolaa. »Und auch ihr werdet der Allianz der Vergessenen dienen. Nach all dem Schmerz und den Verlusten, die Menschen über die Alien-Völker gebracht haben, ist es nur angemessen, dass ihr jetzt für die Allianz der Vergessenen arbeitet. Seht es als eine Art Buße.« Sie deutete auf einen der Seitenkorridore. »Bringt sie hinunter zu den anderen Sklaven. Sie werden in den Ryll-Höhlen arbeiten, bis wir entschieden haben, wie sie uns am besten nutzen können… oder bis die Arbeit selbst sie tötet.«
Die jungen Jedi-Ritter wehrten sich, als die Wachen sie aus dem Thronsaal zerrten, aber Jacen wusste, dass es keine Flucht aus den Gewürzminen von Ryloth geben würde.
10
Nirgendwohin.
Im Augenblick hatte Zekk entschieden, nirgendwohin zu gehen. Nach seiner kurzen Begegnung mit Bornan Thul und den beiden anderen Kopfgeldjägern hatte Zekk einen kurzen Hyperraumsprung in die Nähe eines kleinen und wenig bemerkenswerten Sternsystems gemacht. Er ließ die Lightning Rod in der Schwärze des Weltalls treiben. Der Zwergstern selbst war der einzige helle Lichtpunkt weit und breit.
Zekk hatte keine Termine, kein bestimmtes Ziel… und er brauchte Zeit zum Nachdenken.
Im Augenblick war dies hier der perfekte Ort. Keine störenden Planeten oder Weltraumhäfen, kein Schiffsverkehr. Keine Asteroidenfelder als potentielle Gefahrenquelle. Keine gasförmigen Anomalien oder Nebel erhellten die Dunkelheit mit ihrem vielfarbigen Glühen.
Sogar die Lightning Rod schien seltsam ruhig in ihrem Betrieb, als hielte sie den Atem an, um Zekk Muße zur friedlichen Selbstreflexion zu geben. Er hieß die Stille willkommen, da er viel zu überdenken hatte.
Nachdem er die Lichter im Cockpit gedimmt hatte, lehnte sich Zekk im Pilotensitz zurück, um seine Gedanken zu ordnen.
Für den Augenblick war er mit dem zufrieden, was er durch das Anbringen des Peilsenders an Bornan Thuls Schiff erreicht hatte. Zekk war vorsichtig genug gewesen sicherzustellen, dass der Signalgeber Thul nicht gefährden würde. Er hatte ihn auf verzögerten Betrieb
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