Young Jedi Knights 10 - Gefangen auf Ryloth
einfach vor ihr versteckte. Was würde der Navcomputer ihr dann sagen?
Etwas rastete in Zekks Kopf ein. Es war beinahe wie eines dieser Rätsel, die Jainas jüngerer Bruder Anakin so sehr liebte. Plötzlich wirbelten Dutzende von Gesprächsfetzen und vereinzelte Nachrichtenfragmente zusammen und bildeten in seinem Geist ein logisches Muster. Ohne es gänzlich zu verstehen, wusste er plötzlich, was Bornan Thul besaß.
In Fonterrats Navcomputer mussten die Koordinaten des Ortes gespeichert sein, an dem der skrupellose Geschäftemacher die Seuche gefunden hatte. Die beiden kleinen Proben waren Fonterrats Verhandlungskapital gewesen, um seine Glaubhaftigkeit unter Beweis zu stellen. Aber Fonterrat hatte Nolaa Tarkona zu sehr misstraut – aus gutem Grund –, um ihr die Information direkt zu verkaufen. Und am Ende war Fonterrat durch irgendetwas dazu veranlasst worden, Bornan Thul vor der Gefahr zu warnen, die er mit sich trug.
Der üble Gauner hatte eindeutig von der Information profitieren wollen, aber vielleicht war er so blauäugig gewesen, zu glauben, dass die Allianz der Vergessenen sie niemals nutzen würde. Nolaa jedoch hatte die Probe benutzt. Wahllos.
Ja, es war möglich, dachte Zekk. Doch woher konnte eine solch schreckliche Seuche kommen? Von einem Planeten ohne menschliche Bevölkerung? Irgendwoher aus dem Äußeren Rand? Aber sicherlich wäre ein Planet mit einem solch gefährlichen Virus schon vor langer Zeit gemeldet worden.
Oder die Krankheit ging von irgendeiner Substanz aus, auf die Prospektoren in einem Asteroiden oder Kometen gestoßen waren. Es war sogar möglich, dass irgendein verrückter Alien auf einer unverzeichneten Welt den Virus mit Absicht entwickelt hatte.
In jedem Fall wusste Zekk, dass er Bornan Thuls Vertrauen gewinnen musste, wenn er dem Mann irgendwie helfen wollte. Thul konnte ein solch wichtiges Geheimnis nicht für immer schützen. Zekk würde ihn finden können, sobald sich das Signalfeuer aktivierte. Und wenn er es schaffte, einen ausreichenden Vorsprung herauszuholen, würde er Bornan Thul lange vor einem der anderen Prämienjäger erreichen, selbst wenn sie so erfolgreich und gerissen waren wie Boba Fett.
Während er immer noch auf den glühenden Streifen des Kometen vor sich starrte, schüttelte Zekk den Kopf. Er konnte sich nicht erlauben zu versagen. Er musste sich Hilfe besorgen. Und wenn jemand Bornan Thul dazu bringen konnte, ihm zu vertrauen, dann würde es sein Sohn Raynar sein.
Zekk verzog den Mund zu einer grimmigen Linie. Er hoffte, Raynar würde ihm glauben, wenn er ihm die Dringlichkeit der Situation erklärte. Zekk war sich sicher, auf Mechis III eine Vertrauensbasis mit Raynar geschaffen zu haben, aber er musste den jungen Mann ein für alle Mal davon überzeugen, dass er nicht länger die Belohnung einstreichen wollte, die auf seinen Vater ausgesetzt war.
Zekk wusste jetzt, wohin er gehen musste. Es war an der Zeit, Yavin 4 einen Besuch abzustatten. Mit wachsender Erwartung beugte er sich vor und gab neue Koordinaten in seinen Navcomputer ein.
Die Lightning Rod machte in einem schnellen Bogen kehrt, richtete sich auf die Jedi-Akademie aus und ließ den Kometen allein in der Dunkelheit zurück.
11
Tenel Ka sah, wie eine der gamorreanischen Wachen Raynar anstieß, der hart gegen den Minenwagen fiel, welcher sie tiefer unter Tage bringen sollte. »Ich kooperiere ja – du brauchst nicht gleich grob zu werden!«, protestierte der junge Mann. Er kam wieder ins Gleichgewicht und kletterte auf den Gefangenentransportwagen.
Als der Wachmann etwas Versöhnliches murmelte, versetzten die beiden anderen Gamorreaner ihrem nachsichtigen Gefährten eine Kopfnuss.
Schweigsam machten es sich die jungen Jedi-Ritter auf den schmutzigen Metallsitzen halbwegs bequem. Die Wachen hielten sich an Griffen fest, die neben ihren Sitzen angebracht waren, während das Gefährt mit einer taumelnden Bewegung beschleunigte. Der Minenwagen nahm an Geschwindigkeit zu und trug sie weiter von Nolaa Tarkonas Thronsaal, weiter von ihrem beschlagnahmten Schiff… und auch weiter von Lowie fort.
Während sie aus den offenen Seiten des Wagens starrte, musterte Tenel Ka die Wände, die undeutlich vorbeihuschten. Sie bemerkte Stellen, wo man Felsbrocken herausgebrochen hatte, sowie Schrammen und Krater, die vom Blasterfeuer zurückgeblieben waren, das den Stein abgesprengt hatte. Viele der Kämpfe während Nolaas Revolution mussten hier unten stattgefunden haben, als die alten
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