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Young Sherlock Holmes 1

Young Sherlock Holmes 1

Titel: Young Sherlock Holmes 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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arbeitete.

12
    Waterloo Station war eine wimmelnde Masse von Menschen, die unter einem riesigen Dach aus Stahl und Glas in alle Richtungen davoneilten und alle möglichen Arten von Schachteln, Paketen, Koffern und Gepäckstücken mit sich schleppten. Die Wärme der Sonne wurde durch das Glas noch verstärkt, wodurch es im Bahnhof wärmer war als draußen auf den umliegenden Straßen. Züge schleppten sich schnaufend zu den ihnen bestimmten Bahnsteigen und spien jede Menge Dampfwolken und weitere Menschenmengen aus, die sich augenblicklich dem hitzigen Treiben hinzugesellten. Sherlock spürte, wie sich unter seinem Halskragen Schweiß zu sammeln begann.
    Amyus Crowe heuerte sogleich einen Gepäckträger an und wies ihn an, ihre Taschen aus dem Zug zu holen. Der Träger geleitete sie nach draußen, wo eine Reihe von Droschken Reisende aufnahmen, die in einer langen Schlange warteten. Ein Halfpenny Extratrinkgeld bewegte den Träger dazu, sie an der Warteschlange vorbeizulotsen und dorthin zu führen, wo die gerade angekommenen Droschken ihre Fahrgäste herausließen, bevor sie sich in die Linie der wartenden Droschken einreihten. Ein kurzes Feilschen, und dann stiegen sie auch schon durch eine Tür in die Droschke, noch während die vorherigen Fahrgäste diese auf der anderen Seite verließen.
    Amyus Crowe, der sich in London auszukennen schien, wies den Kutscher an, sie zum Sarbonnier Hotel zu fahren. Die Droschke setzte sich in Bewegung, noch während Sherlock und Matty sich jeweils auf ihrer Seite aus dem Fenster beugten, um die Sehenswürdigkeiten zu bewundern.
    Die Größe der Gebäude war beeindruckend, verglichen mit denen in Farnham, Guildford oder anderen Städten, die Sherlock vertraut waren. Einige von ihnen ragten fünf oder sogar sechs Stockwerke in die Höhe. Andere hatten wuchtige Säulen vor den Fronteingängen, um riesige Vorhallen abzustützen, und wiesen Reihen von Skulpturen an den Dachrändern auf. Soweit Sherlock es erkennen konnte, handelte es sich dabei in einigen Fällen um menschliche Figuren, in anderen um mythische Kreaturen mit Flügeln, Hörnern und Reißzähnen.
    Nach kurzer Zeit fuhren sie über eine Brücke, die sich über einen breiten Fluss spannte.
    »Die Themse?«, fragte Sherlock.
    »So ist es«, bestätigte Crowe. »Einer der dreckigsten, verkehrsreichsten und übelsten Flüsse, die ich jemals das unangenehme Vergnügen gehabt habe kennenzulernen.«
    Nachdem die Droschke auf der anderen Flussseite von der Brücke heruntergerattert und dann ein paarmal abgebogen war, hielt sie schließlich vor einem langgezogenen Gebäude aus orangefarbenem Stein. Der Kutscher sprang vom Bock herunter und half ihnen, das Gepäck abzuladen. Aus einer Drehtür an der Frontseite des Gebäudes tauchten drei Portiers auf, die ihnen die Taschen abnahmen.
    Sie betraten die Hotellobby, die mit ihren weißen, an der Basis mit Skulpturen verzierten Säulen, dem prachtvollen Deckenmosaik und dem rosafarbenen Marmorfußboden einfach atemberaubend aussah. Amyus Crowe jedoch steuerte unbeeindruckt auf einen langen hölzernen Empfangstresen zu.
    »Drei Zimmer für zwei Nächte«, sagte er zu dem uniformierten Mann hinter dem Tresen.
    Der Mann nickte. »Natürlich, Sir«, antwortete er und drehte sich um, um drei Schlüssel von einem Brett an der Wand hinter sich zu nehmen. Als er sich wieder zu Crowe umwandte, fügte er noch hinzu: »Wenn Sie sich vielleicht die Mühe machen würden, hier im Gästebuch zu unterschreiben, Sir.«
    Crowe unterschrieb mit schwungvoller Geste und der Portier händigte ihm die Schlüssel aus. Diese waren an großen Kugeln befestigt, wahrscheinlich – so vermutete Sherlock – damit man sie nicht so leicht verlieren konnte.
    »Sherlock und Matthew, ihr teilt euch ein Zimmer«, verkündete Crowe und gab ihnen einen Schlüssel. »Ginny bekommt ein Zimmer für sich, und ich nehme das dritte. Eure Taschen werden auf eure Zimmer gebracht. Matthew, ich schlage vor, dass du und ich uns irgendwohin begeben, wo wir dir was zum Anziehen und ein paar Toilettensachen besorgen können.« Kritisch musterte er Matty. »Und einen Haarschnitt«, fügte er hinzu. »Sherlock, Virginia, wie wär’s, wenn ihr solange einen Spaziergang macht? Geht nach rechts und dann weiter bis ans Ende der Straße, und ihr werdet etwas finden, das euch interessieren könnte. Wir werden in einer Stunde zum Mittagessen wieder zurück sein. Wenn ihr euch verlauft, fragt jemanden, wie ihr zum Sarbonnier Hotel

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