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Young Sherlock Holmes 2

Young Sherlock Holmes 2

Titel: Young Sherlock Holmes 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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Asche verwandeln.
    »Komm raus. Komm raus, wo immer du auch steckst«, sang Grivens aus voller Kehle. Sein Körper blockierte jetzt das ganze Licht, das zuvor in den Gang gefallen war. Er schien zu spüren, dass Sherlock sich ganz in der Nähe befand. Dann schickte er sich an, den Gang zu betreten, blieb aber zunächst noch einmal stehen.
    Sherlock ging langsam in die Hocke und versuchte dabei, im Schatten zu bleiben. Nur noch ein paar Sekunden, und Grivens würde ihn sehen. Dann wäre alles aus.
    Seine Hand berührte den warmen Boden, und es dauerte eine Weile, bis er realisierte, dass sie einfach durch die Luft geglitten war. Genau an der Stelle, wo das Rohr, gegen das er sich gedrückt hatte, eigentlich auf den Boden hätte treffen müssen. Er tastete suchend mit der Hand umher. Wie es aussah, ging das Rohr nicht ganz bis nach unten, sondern machte kurz davor einen Knick und führte irgendwohin weiter in den Maschinenraum. Es war auf Stützen gelagert, die mit Schraubbolzen am Boden befestigt waren. Aber es gab genug Platz, dass Sherlock sich darunter hindurchschieben konnte. Hoffentlich würde er auf der anderen Seite einen Weg hinaus finden. Wenn nicht, säße er genauso in der Falle wie im Moment. Allerdings in einer noch sehr viel unbequemeren Falle.
    Sherlock ließ sich auf Hände und Knie fallen und legte sich flach auf den Bauch. Der Boden war unangenehm heiß, und Sherlocks schweißgetränktes Hemd klebte zunächst am Boden fest, als er versuchte, unter die Maschinerie zu rutschen. Er packte eine der Stützen, auf denen das Rohr lagerte, um sich daran vorwärts zu ziehen, aber die Stütze war so heiß, dass er sich die Hand verbrannte und vor Schmerzen aufschrie.
    »Aha!« Grivens stürzte in den Gang und schlug dabei mit dem Schraubenschlüssel gegen die Rohrleitungen. »Wo steckst du, du elender kleiner Köter?«
    Sherlock nahm all seinen Mut zusammen und langte wieder nach der Stütze. Das Metall brannte sich in seine Handfläche, aber er ließ es über sich ergehen. Mit aller Kraft zog er sich mit strampelnden Beinen und Knien unter der Maschinerie hindurch von Grivens fort, bis er plötzlich freien Raum über sich spürte und mit wackeligen Knien wieder auf die Beine kam. Seine Hand pochte heftig vor Schmerzen, doch nun war er in einem anderen Teil des Maschinenraums. Er befand sich mitten auf einem weiteren Gang, dessen Wände aus einem verwirrenden Geflecht miteinander verbundener Rohre bestanden. Blindlings stürzte er sich den Gang hinunter und hielt nach einer Leiter oder einer Tür Ausschau.
    Gleich darauf ertönte hinter ihm ein lautes Scheppern. Sherlock drehte sich um und sah Grivens am anderen Ende des Ganges stehen. Offensichtlich hatte er gerade wieder seinen Schraubenschlüssel gegen einen Metallpfosten krachen lassen.
    »In Ordnung, Junge. Endstation. Du hast mich ganz schön auf Trab gehalten, aber jetzt ist Feierabend. Lass den alten Grivens dich einfach von deinem elenden Dasein erlösen.«
    »Ist es für den erwähnten Handel bereits zu spät?«, fragte Sherlock im Bestreben, auf Zeit zu spielen.
    Grivens lächelte. »Viel zu spät«, antwortete er. »Tut mir leid, das sagen zu müssen, aber ich bin ein Mann, der zu seinem Wort steht. Ich habe das Geschäft mit Handschlag besiegelt und muss es deswegen auch durchziehen. Kann doch jetzt nicht meine Abmachung brechen, oder? Was würde das denn für einen Mann aus mir machen?«
    »Also war es nur Gerede.«
    Er nickte. »Nur Gerede. Schließlich bestand ja durchaus die Chance, dass du darauf reinfallen und freiwillig herauskommen würdest. Auch wenn ich daran nicht wirklich geglaubt habe.«
    Den Schraubenschlüssel schwingend, kam er langsam auf Sherlock zu. Sherlock blickte sich verzweifelt nach irgendetwas um, das er in dem bevorstehenden Kampf als Waffe benutzen konnte. Denn wie es aussah, blieb ihm jetzt nichts anders mehr übrig, als zu kämpfen.
    Bang!
Der Schraubenschlüssel traf noch einmal mit voller Wucht auf ein Eisenrohr.
    »Sieh mich einfach an«, sagte Grivens mit einschmeichelnder Stimme. »Sieh mich einfach nur an, Junge. Schau mir in die Augen. Du brauchst dich nicht mehr nach einer Fluchtmöglichkeit umzusehen. Akzeptier doch einfach das Unvermeidbare, ja?«
    Sherlock spürte, wie die ruhige Gelassenheit der Stimme, die Vernunft, die in den Worten lag, und die Hitze des Maschinenraumes ihn in Trance zu lullen begannen. Energisch schüttelte er den Kopf. Er konnte sich doch nicht so einfach mir nichts dir nichts vom

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