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Young Sherlock Holmes 2

Young Sherlock Holmes 2

Titel: Young Sherlock Holmes 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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Steward hypnotisieren lassen.
    Verzweifelt blickte er sich um. Da fiel ihm etwas ins Auge – etwas, das gegen eine Steigleiter gelehnt war. Eine Schaufel! Einer der Heizer musste sie nach dem Ende seiner Schicht dort zurückgelassen haben. Ihr Griff war schwarz vom Kohlenstaub und das Blatt zum Teil geschmolzen, als wäre es beim Kohleschaufeln aus Versehen zu weit in die Flammen geraten. Sherlock packte die Schaufel und hielt sie zur Abwehr verkehrt herum vor seinen Körper, so dass sich das Blatt auf Gesichtshöhe befand.
    »Also hat der kleine Köter doch etwas Mumm, was?« Grivens’ Gesicht war zu einer grimmigen Fratze erstarrt. »Dann muss ich für mein Geld halt ein bisschen härter arbeiten.«
    Er stürzte auf Sherlock zu und holte mit dem Schraubenschlüssel aus, um ihn an der Schläfe zu treffen. Doch Sherlock duckte sich, und der Schraubenschlüssel knallte mit voller Wucht gegen ein Eisenrohr. Funken stoben durch die Luft und brannten Sherlock im Gesicht.
    Mit wütendem Knurren holte Grivens ein zweites Mal mit dem Schraubenschlüssel aus, schwang ihn über seinem Kopf und zielte dann damit nach Sherlocks Schädel.
    Unbeholfen parierte Sherlock den Hieb mit der Schaufel. Der Schraubenschlüssel krachte auf den Stiel und riss dabei eine tiefe Kerbe ins Holz. Durch die Wucht des Aufpralls ging Sherlock fast in die Knie, und die Erschütterung, die sich von der Schaufel auf seinen Körper übertrug, war so heftig, dass es ihm vorkam, als würden ihm die Arme aus den Schultergelenken gerissen. Trotzdem brachte er es irgendwie fertig, die Schaufel festzuhalten und damit nach seinem Gegner auszuholen. Wie durch ein Wunder erwischte er dabei mit dem Schaufelblatt Grivens Kniescheibe. Grivens schrie laut auf und torkelte zurück, den Mund ungläubig aufgerissen.
    »Du elende kleine Ratte!«, fluchte er. Den Schraubenschlüssel wie eine Keule schwingend, stürzte er sich abermals auf Sherlock.
    Diesmal wehrte Sherlock den Schraubenschlüssel mit dem Schaufelblatt ab. Mit einem infernalischen Krach traf Metall auf Metall, und Grivens prallte zurück. Der Schraubenschlüssel flog ihm aus der Hand und wirbelte in die Dunkelheit des Maschinenraums davon.
    Sherlocks gefühllose Finger konnten die Schaufel nicht länger halten. Kraftlos ließ er sie zu Boden sinken.
    Grivens stand in halb gebeugter Haltung da und hielt sich den rechten Ellenbogen. Sein Gesicht hatte sich zu einer zähnefletschenden Grimasse verzerrt.
    Sherlock drehte sich um und rannte.
    Am Ende des Ganges kam er an eine Weggabelung, von der links und rechts weitere Gänge fortführten. Er entschied sich für den rechten und stürmte dann auf diesem entlang, bis sein Lauf unversehens von einer Leiter gestoppt wurde, die zu einem etwa anderthalb Meter hohen Laufsteg hinaufführte. Er warf einen Blick über die Schulter zurück. Keine Spur von Grivens. Trotz der Müdigkeit in seinen Schultern und Armen quälte er sich die Leiter hoch.
    Der Laufsteg verlief parallel zur Hauptwelle, die den ganzen Raum durchzog, bis sie durch eine Öffnung in der Maschinenraumwand verschwand, um irgendwo dahinter eines der Schaufelräder anzutreiben. Sherlock hatte inzwischen völlig die Orientierung verloren. Er war sich nicht sicher, welches der beiden Schaufelräder die Welle nun antrieb. Vielleicht beide. Obwohl das nicht wirklich eine Rolle spielte. Neben ihm drehte sich die vor Schmierfett glänzende Welle, die ungefähr den Durchmesser seines Körperumfangs hatte, langsam vor sich hin. Weiter hinter ihm, zur Mitte des Maschinenraumes hin, befand sich die komplizierte Anordnung von riesigen Zahnrädern, Kolben und Nockenwellen, die die Hauptwelle antrieben.
    Er lehnte sich über das Geländer des Laufsteges, um zu sehen, wo Grivens abgeblieben war. Doch ohne Erfolg. Der Steward war verschwunden.
    Der Kampf schien keine Aufmerksamkeit erregt zu haben. War der Maschinenraum etwa immer so verlassen, oder hatte Grivens die Besatzung vielleicht bestochen, damit er Sherlock in Ruhe erledigen konnte?
    Da wurde Sherlock plötzlich am Knöchel gepackt und gleich darauf mit einem heftigen Ruck umgerissen. Er stürzte mit dem Gesicht voran auf den Laufsteg und spürte, wie sein Bein über den Rand gezogen wurde. Um nicht über die Kante gezerrt zu werden, krallte er sich am Geländer fest. Im nächsten Moment tauchte unter ihm Grivens’ Gesicht auf, das – gegen den Gitterrost des Laufsteges gepresst – ihn wutverzerrt anstarrte.
    »Du willst, dass ich mir mein Geld

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