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Young Sherlock Holmes 4

Young Sherlock Holmes 4

Titel: Young Sherlock Holmes 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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Mädchen handeln könnte, das aber durch die ungewöhnliche Farbe ihrer Augen identifiziert werden kann.« Er wies mit einer Geste auf Crowe und Virginia. »Und da seid ihr nun – ein großer Mann mit weißen Haaren und einer komischen Sprechweise und ein Mädchen mit Augen, die die Farbe von blühendem Ginster haben. Sobald mir berichtet wurde, dass ihr in der Gegend um Cramond gesehen worden seid, beschloss ich, selbst einen Blick auf euch zu werfen. Ich wollte sehen, was an euch so wertvoll ist.«
    »Wertvoll?«, fragte Crowe. Sein Gesicht hatte einen grimmigen Ausdruck angenommen. Er schien zu ahnen, worauf die verschlungene Unterhaltung hinauslief, und auch Sherlock hatte bereits eine dunkle Vorahnung.
    »Oh, habe ich das etwa noch nicht erwähnt? Es war von einem Kopfgeld die Rede, das auf besagten Mann und das Mädchen ausgesetzt worden ist. Man munkelte von fünfhundert Pfund. In dieser Gegend ist das ein ganz hübsches Sümmchen. Allerdings gibt’s nur was, wenn man die beiden lebend schnappt. Tatsächlich hab’ ich in dem Zusammenhang sogar was von einer speziellen Androhung von Vergeltung gehört, für den Fall, dass sie aus Versehen getötet werden.« Er bedachte Crowe mit einem Lächeln. »Ich weiß nicht, wer Sie sind oder wem Sie auf die Füße getreten haben. Aber jemand ist scheinbar ganz versessen darauf, Sie in die Finger zu kriegen. Nicht, dass es eine Rolle spielt, aber wollen Sie mir nicht verraten, warum die so mit Feuereifer hinter Ihnen her sind?«
    Crowe blickte Macfarlane fest in die Augen. »Alles und jeder hat vor irgendetwas Angst«, knurrte er.
    Macfarlane nickte. »Kühne Worte«, sagte er. »Aber Sie sind hier, und Sie kommen mir nicht allzu ängstlich vor. Ich habe dem Mann, der das Kopfgeld auf Ihre Ergreifung ausgesetzt hat, eine Botschaft geschickt. Er wird bald hier sein. Dann sehen wir, was passiert.«
    »Was ist mit den beiden Jungen?«, fragte Crowe und wies mit einem Nicken auf Sherlock und Matty. »Sie haben gesagt, dass Sie niemals Kindern etwas zuleide tun würden. Die beiden sind zufällig in das Ganze hineingeraten. Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie es einrichten könnten, sie gehen zu lassen. Auf sie ist keine Belohnung ausgesetzt, und Sie haben mein Wort als Gentleman, dass ich Ihnen weniger Ärger machen werde, wenn Sie die beiden freilassen.«
    Macfarlane überlegte einen Augenblick. »Es stimmt, ich bin kein Mann, der Gewalt an Kindern gutheißt«, sagte er nachdenklich.
    »Aber ich werde nicht so einfach gehen!«, platzte es aus Sherlock heraus.
    »Du wirst machen, was ich dir sage, mein Junge«, fuhr Crowe ihn an. »Du weißt nicht, wozu Bryce Scobell fähig ist.«
    »Aber …«
    Crowe hob die Hand. »Keine weiteren Diskussionen. Besser nur zwei von uns bleiben, um sich Scobell zu stellen, als alle vier. Mir wäre leichter ums Herz, wenn ich wüsste, dass du und Matty in Sicherheit seid.« Er wandte sich an Macfarlane. »Also? Haben wir einen Deal?«
    Macfarlane starrte Crowe eine Weile an. »Auf der einen Seite haben Sie recht: Auf die beiden Jungchen ist keine Belohnung ausgesetzt. Auf der anderen Seite jedoch scheinen sie mir ziemlich einfallsreiche Bürschchen zu sein, und ungeachtet dessen, was Sie gesagt haben, könnten Sie vielleicht geneigter sein zu kooperieren, wenn ich sie hierbehalte. Somit also, nein, wir haben keinen Deal. Ich halte im Moment alle Trümpfe in der Hand, und ich habe keinen Grund, mich voreilig auch nur von einem davon zu trennen.«
    Immer noch nagte etwas beharrlich in den Tiefen von Sherlocks Unterbewusstsein, etwas, das mit dem Namen Macfarlane zu tun hatte. Er versuchte, dem Gefühl Raum zu geben, damit es sich konkretisierte und schärfere Konturen annahm. Etwas, das er kürzlich gehört hatte? Nein, etwas, das er
gesehen
hatte.
    »Der Mordfall!«, sagte er plötzlich, als die Erinnerung wieder an die Oberfläche kam. »Der Mord an Sir Benedict Ventham.« Er versuchte, sich die Bilder der betreffenden Zeitungsseiten wieder vor Augen zu rufen – die, die er im Zug von Farnham nach London und im Park an der Princes Street gelesen hatte. »Die Frau, die verhaftet wurde: Ihr Name war Macfarlane, und in der Zeitung stand, dass sie in Verbindung mit den
Black Reavers
steht.«
    Schwere Stille senkte sich über den Raum, und Macfarlanes Gesicht wurde plötzlich so rot, als wäre es kurz davor zu explodieren. »Meine kleine Schwester«, knurrte er. »Dass ihr das passiert! Sie ist nicht einmal schuldig! Keiner Fliege würde

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