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Young Sherlock Holmes 4

Young Sherlock Holmes 4

Titel: Young Sherlock Holmes 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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sie aussah, und er brauchte all seine Kraft, um sie zuerst zurück zum Lagerraum zu hieven und anschließend vom Geländer zum nächsten Bottichrand zu bugsieren.
    Als Sherlock damit fertig war, hatte Matty bereits vier Kartons aufeinandergestapelt. Während er wieder verschwand, um neue zu holen, packte Sherlock einen Karton nach dem anderen und schob sie die Schütte hinunter. Der Winkel war nicht steil genug, als dass die Kartons von selbst hinabgerutscht wären. Aber wie Sherlock feststellte, ließ sich der erste Karton mit dem zweiten hinabschieben und diese beiden wiederum mit dem dritten. In weniger als einer Minute befanden sich alle vier Kartons auf der Schütte. Mit aller Macht stemmte er sich gegen den letzten Karton und versuchte, die Kette ins Rutschen zu bringen.
    Der erste Karton befand sich nun auf der Kante kippelnd direkt über dem Bottich. Sherlock trat einen Schritt zurück, stürmte vorwärts und warf sich so gegen den Karton, wie er es mit seinen Gegenspielern beim Rugby auf der Deepdene-Schule getan hatte. Der Karton schoss mit einem Ruck nach vorn und übertrug die Kraft die Kette entlang auf den ersten Karton, der in den Bottich plumpste.
    Doch zum Jubeln war es noch zu früh. Während Matty permanent für Nachschub sorgte, wuchtete Sherlock Karton um Karton auf die Schütte und rammte ihn mit einem Stoß hinunter. Ein Karton nach dem anderen fiel in den Bottich. Sherlock konnte sehen, wie sie in der giftigen, widerlichen Brühe trieben, bis sie vollliefen und versanken. Hoffentlich in der Vergessenheit.
    Von der anderen Seite der Bottiche konnte er laute Stimmen und das Getöse von Hammerschlägen hören.
    Die Arbeitsschritte entwickelten sich zur automatischen Routine: Karton aufnehmen, auf die Schütte wuchten, ihm mit aller Kraft einen Schubs verpassen, den nächsten Karton aufnehmen. Seine Muskeln schmerzten vor Anstrengung.
    Dann wurde ihm auf einmal bewusst, dass Matty neben ihm stand und half, die Kartons die Schütte hinunterzuschieben. »Das sind die Letzten«, sagte er. Er sah erschöpft aus, und Haare und Gesicht waren mit Staub bedeckt.
    »He, was zum …?«, rief plötzlich eine Stimme.
    Sherlock blickte in die Mitte des Raumes hinab. Josh Harkness starrte zu den beiden Jungen empor. Sein Gesicht hatte sich zu einer Maske fassungsloser Wut verzerrt.
    »Schnell«, sagte Sherlock. »Lass uns sehen, dass wir die letzten Dinger da reinkriegen.«
    »Die Leichtesten habe ich für den Schluss aufgehoben«, antwortete Matty. »Ich denke, du kannst sie einfach reinschmeißen.«
    Er hatte recht. Sherlock hob den mit einem »Y« markierten Karton auf, brachte sich wie ein Kugelstoßer in Position und beförderte seine Last in den Bottich.
    »He!«, kreischte Harkness. »Aufhören!«
    Der Karton prallte auf den Rand, und einen Augenblick lang dachte Sherlock, er würde rückwärts wieder herunterpurzeln. Aber zum Glück reichte der Schwung, um ihn nach vorne in den Bottich zu befördern.
    »Schnappt sie!«, schrie Harkness. Die beiden Arbeiter, die Sherlock zuvor schon gesehen hatte, kamen von der anderen Seite des Raumes angerannt. Sie zögerten etwas, als sie die beiden Jungen erblickten. Aber die wilde Wut in Harkness’ Gesicht trieb sie voran. Ihre Stangen wie Lanzen zum Wurf ausholend, kamen sie auf sie zugestürmt.
    Sherlock packte Matty an der Schulter und zog ihn über den Laufsteg auf den Raum zu, durch den sie hereingekommen waren. Hinter ihnen dröhnten schwere Schritte die hölzernen Stufen empor.
    Matty erreichte als Erster die Tür. Er drehte sich um, um Sherlock etwas zu sagen. Aber bevor er das konnte, warf Sherlock sich gegen ihn und duckte sich. Eine Stange sauste über seinen Kopf hinweg, und der scharfkantige Haken bohrte sich in den Türrahmen.
    »Raus mit dir!«, schrie Sherlock. »Schnell!«
    Auf Händen und Füßen flitzte Matty weiter in den Raum hinein. Sherlock wirbelte herum, um sich dem Mann zu stellen, der auf ihn gezielt hatte. Der zerrte gerade an der Stange und versuchte, sie vom Türrahmen loszubekommen. Sein Kumpan befand sich ungefähr drei Meter hinter ihm und kam mit mordlüsternen Augen auf ihn zugerannt. Harkness hatte unterdessen von irgendwo eine Leiter aufgetrieben und kletterte an der Seite des Bottichs empor, in den sie die Kartons geschmissen hatten – offensichtlich in der Hoffnung, dass sich aus dem Brei, in den Sherlock sein Erpressungsmaterial verwandelt hatte, noch etwas retten ließ.
    Sherlock schickte ein schnelles Stoßgebet zum

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