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Young Sherlock Holmes 4

Young Sherlock Holmes 4

Titel: Young Sherlock Holmes 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Lane
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Himmel, dass er doch in den Bottich fallen möge, bevor er Matty rasch in den Lagerraum folgte. Er knallte die Tür zu, wohl wissend, dass sie sich dadurch lediglich ein paar Sekunden erkauften.
    Matty war bereits am Fenster. Er drehte sich um, sah Sherlock an und formte die Hände zu einer Räuberleiter. »Los rauf«, sagte er. »Danach ziehst du mich hoch.«
    Die Tür hinter Sherlock erbebte, als einer der Verfolger sich dagegenwarf.
    Sherlock durchquerte mit drei Schritten den Raum, bückte sich, packte Mattys Beine und hievte ihn zum Fenster hoch. »Raus mit dir!«, sagte er. »Ich komm nach.«
    Matty sah aus, als wollte er etwas einwenden. Aber er war schon halb auf der Straße, und so kämpfte er sich vernünftigerweise weiter nach draußen.
    Die Tür flog auf. Einer der Arbeiter erschien im Türrahmen, dicht gefolgt von seinem Kumpan.
    »Du kleiner Scheißer!«, knurrte der erste Mann und trat mit erhobener Stange auf Sherlock zu.
    Sherlock schnappte sich eine der anderen Stangen, die an der Wand lehnten. Mit gespreizten Beinen und diagonal vor dem Körper gehaltener Stange stellte er sich in Position, wohl wissend, dass es zum Kampf kommen würde. Manchmal kam es ihm so vor, dass ungeachtet aller Bemühungen, die Dinge mit Logik und Verstand zu lösen, es am Ende trotzdem stets auf einen Kampf hinauslief.
    Der Mann war von durchschnittlicher Körpergröße und hatte eine Wampe. Aber die lädierte Form seiner Ohren und die krumme Nase ließen darauf schließen, dass er eine ganze Reihe von Boxkämpfen vorzuweisen hatte. Und höchstwahrscheinlich keine nach den Queensbury-Regeln, sondern illegale, abgehalten in provisorischen Boxringen irgendwo im Verborgenen. Er machte einen weiteren Schritt auf Sherlock zu, wobei er die Stange ebenfalls diagonal vor dem Körper hielt. Er lächelte.
    »Ich bin Little John«, sagte er, »und du darfst Robin Hood sein.«
    »Das ist kein albernes Kinderspiel«, erwiderte Sherlock.
    »Da hast du ja so recht«, meinte der Mann und schlug urplötzlich mit seiner Stange zu. Der harte Schlag war auf Sherlocks Knie gerichtet und hätte es mit Sicherheit zertrümmert, hätte Sherlock den Hieb nicht gerade noch rechtzeitig mit seiner Stange abgeblockt. Die jähe Wucht des Zusammenpralls schoss ihm vibrierend den Arm empor und brachte seine Zähne zum Schmerzen.
    Der Mann quittierte Sherlocks Manöver mit einem anerkennenden Nicken. Dann ließ er seine Stange wieder vorschnellen. Doch diesmal war es nur eine Finte. Plötzlich änderte er die Schlagrichtung und ließ die Stangenspitze auf Sherlocks Kopf herabsausen.
    Sherlock riss seine Stange mit beiden Händen hoch, damit die Waffe ihn nicht ins Reich der Träume schickte oder ihm gar den Schädel spaltete. Aber bevor die Stangen aufeinanderkrachten, variierte der Mann seinen Hieb abermals und zielte plötzlich auf Sherlocks Leistengegend. Sherlock drehte sich rasch zur Seite, doch die Stange traf ihn an der rechten Hüfte. Er fiel auf ein Knie und bekam gerade noch mit, wie die Stange nur einen Zentimeter über seinem Kopf hinwegpfiff.
    Verzweifelt rappelte sich Sherlock wieder auf und versuchte, den krampfartigen Schmerz zu ignorieren, der ihm von der Hüfte hinab ins Knie schoss. Da verlagerte der Mann plötzlich sein Gleichgewicht. Sherlock ließ seine Stange vorschnellen und erwischte mit dem Haken die Schuhferse seines Widersachers. Er zog, und der Mann fiel fluchend nach hinten. Mit einem dumpfen Schlag schlug er krachend auf dem Holzboden auf, der unter dem Aufprall heftig vibrierte.
    Der zweite Mann stieg über seinen gefallenen Kumpan hinweg. Er ging vorsichtiger zu Werke und fuchtelte mit seiner Stange hin und her, um Sherlock bezüglich der Richtung, aus der sein erster Schlag erfolgen würde, hinters Licht zu führen. Er täuschte an, dann noch einmal, zog die Stange zurück und stieß schließlich blitzschnell zu, als würde er nicht eine Stange, sondern einen Speer in Händen halten. Sherlock machte einen Satz nach hinten und registrierte – den scharfen Haken unmittelbar vor seiner Nase dass dieser wohl ebenso tödlich wie eine richtige Speerspitze war.
    Der Mann zog die Stange wieder zurück. Doch anstatt Sherlock weiter anzugreifen, neigte er seinen Kopf leicht zur Seite und sprach mit seinem Kumpan. »Steh auf, du Trottel. Sieh zu, dass du deinen Hintern nach draußen bewegst und das andere Gör schnappst, falls es sich noch hier rumtreibt. Tut es das nicht, dann warte vor dem Fenster. Für den unwahrscheinlichen

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