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Z - Das Spiel der Zombies

Z - Das Spiel der Zombies

Titel: Z - Das Spiel der Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thomas Ford
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Dunkelheit, »die über Kanäle ins Meer führen.«
    »Woher weißt du das alles?«, wunderte sich Josh.
    »Clatter hat’s mir erzählt«, sagte sie.
    »Ja, das habe ich«, ertönte eine andere Stimme.
    Eine Sekunde später tauchte ein Mann aus dem riesigen Schiffswrack auf und kam auf sie zu. Er war groß und dünn und trug einen seltsamen Anzug aus einem extrem altmodischen schwarzen Stoff und einen Zylinder. Jede seiner Bewegungen verursachte ein merkwürdiges Geräusch, das Josh bald als das Klimpern hunderter Schlüssel identifizieren konnte, die an seinen Anzug genäht waren. Es waren ganz altmodische Schlüssel, mit rundem Schaft und aufwendig geschmiedeten Enden. Josh meinte sich zu erinnern, dass man sie Bartschlüssel nannte. ›Daher also der Spitzname, er klimpert immer‹, dachte Josh.
    Clatter hatte lange dunkle Haare, die in dünnen Strähnen auf seine Schultern fielen. Seine Haut war blass und er trug eine Brille mit Stahlgestell und grau getönten Gläsern. Seine Hände steckten in schwarzen Lederhandschuhen, und an einem Finger trug er einen goldenen Ring mit einem großen roten Edelstein.
    »Du musst Josh sein«, sagte Clatter. Seine Stimme war samtweich, fast schlangenartig. Die Worte flossen ihm aus dem Mund wie Wasser. »Ich hab schon viel von dir gehört.«
    »Echt?«, staunte Josh.
    »Charlie sagt, du bist ein absolutes Naturtalent«, fuhr Clatter fort. »Und sie muss es ja wissen. Sie ist eine meiner besten Entdeckungen.«
    Josh sah zu Charlie, die vor Stolz strahlte.
    »Du fragst dich sicher, was das hier alles soll«, meinte Clatter.
    »Es heißt, wir spielen ein Spiel«, sagte Josh.
    »Vielleicht, ja.« Clatter lächelte. »Wie Charlie dir erzählt hat, gehört sie einer Gruppe an, die das Spiel in seiner reinsten Form spielt. Im echten Leben.«
    Josh nickte. »Genau, das hat sie gesagt.«
    Clatter schmunzelte, sein Mund formte eine schmale Linie in seinem Gesicht. »Tja, man könnte sagen, ich bin … der Gastgeber … bei diesen Spielen. Ich suche die vielversprechendsten Spieler und versammle sie hier.« Er deutete mit einer ausschweifenden Bewegung auf den Schiffsfriedhof. »In der Arena.«
    ›Und was hast du davon?‹, fragte sich Josh.
    »Es macht mir Spaß, guten Spielern in ihrem Element zuzusehen«, sagte Clatter, als hätte er Joshs Gedanken gelesen. »Es ist ein wunderschöner Anblick, fast wie … Ballett. Es bereitet mir Freude.«
    Josh sah Charlie an, die ihm rasch zunickte, um ihm zu versichern, dass alles in Ordnung sei.
    »Und wie läuft das jetzt genau?«, fragte er ungeduldig.
    »Du bist motiviert«, stellte Clatter fest. »Das gefällt mir. Du wirst mit dem restlichen Team an einem Spiel teilnehmen. Nachdem ich dich in Aktion gesehen habe, werde ich entscheiden, ob du zu uns passt oder nicht. Wenn ja, darfst du einer von uns werden.«
    »Und wenn nicht?«, fragte Josh.
    Clatter lächelte noch einmal. »Ich hoffe, das wird nicht der Fall sein«, meinte er nur.
    Josh nickte. »Also gut. Wann geht’s los?«
    Clatter schnalzte mit den Fingern, und aus der Dunkelheit erschien ein halbes Dutzend Gestalten. »Ich finde, die beste Zeit ist immer jetzt.«

06
    Die Gestalten kamen näher. Nach und nach kamen ihre Gesichter zum Vorschein, als sie ins Licht traten. Es waren vier Jungen und zwei Mädchen, alle etwa im selben Alter wie Josh. Sie trugen schwarze Fackleruniformen und waren mit Flammenwerfern bewaffnet. Sie stellten sich jeweils zu dritt links und rechts von Clatter auf und sahen Josh mit undurchdringlichen Gesichtern an. Plötzlich wurde er nervös.
    »Das ist mein Team«, stellte Clatter sie vor. Er deutete auf den ersten Fackler, einen großen, kräftigen, dunkelhäutigen Jungen mit einer rosa Narbe, die quer über seinen Nasenrücken an seiner Lippe vorbeilief. »Das ist Scrawl, der Mannschaftskapitän. Er ist schon am längsten dabei.«
    Josh nickte Scrawl zu, der ihn mit seinen dunklen Augen fixierte, ohne zu blinzeln. Clatter stellte die anderen vor: »Das hier sind Seamus und Finnegan«, er zeigte auf einen bleichen kleinen Jungen mit schwarzer Tolle und einen ebenso bleichen, aber hochgewachsenen Jungen mit rotem Schopf. »Sie sind Zwillinge, ob du’s glaubst oder nicht.«
    »Hi«, nickten die beiden unisono.
    »Und der letzte der Jungs ist Stazio«, fuhr Clatter fort.
    Ein wuchtiger Junge mit kräftigen Armen und Beinen und einem Stiernacken erwiderte Joshs Blick. Seine dicken Wangen waren rosa gefärbt, seine blonden Haare waren zu einem Bürstenschnitt

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