Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Z - Das Spiel der Zombies

Z - Das Spiel der Zombies

Titel: Z - Das Spiel der Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thomas Ford
Vom Netzwerk:
ihr zugefallen war, knallte ihm der Kellner eine Rechnung hin.
    »Zahlen«, sagte er mit strenger Miene.

05
    »Was ist denn mit dir heute los?«
    Josh sah von seinem Mittagessen auf.
    »Sorry«, sagte er zu Firecracker, der ihn sandwichkauend ansah. »Was hast du gesagt?«
    »Ich sagte, wir müssen mal mit unserem Referat für Planetenkunde anfangen«, wiederholte Firecracker. »Wir sind morgen dran.«
    Josh stöhnte. Das hatte er völlig verdrängt. Es ging darum, wie in der Antarktis aufgrund der Klimaveränderung ein Regenwald entstand. Morgen sollten sie das Referat vor der Klasse halten, aber sie hatten noch fast gar nichts dafür gemacht. Jedes Mal, wenn sie sich deswegen zusammengesetzt hatten, waren sie wieder bei dem Spiel gelandet.
    »Ich mach dir einen Vorschlag«, sagte Firecracker. »Du machst den schriftlichen Teil, und ich mach die Sachen für den Vortrag. Landkarten, eine animierte Zeitachse, vielleicht ein holographisches Modell. Wie klingt das?«
    »Klar«, antwortete Josh. »Du bist im Mündlichen sowieso besser.«
    »Und du bist der Schreiberling«, stimmte Firecracker ihm zu. »Wenn wir zusammenschmeißen, wird das eine glatte Eins.«
    »Eins plus mit Sternchen«, sagte Josh.
    »Also raus mit der Sprache, was ist los?«, fragte Firecracker kurz darauf. »Du benimmst dich den ganzen Tag schon so komisch.«
    »Gar nicht wahr!«, protestierte Josh. »Ich muss nur … nachdenken.«
    »Tja, denk lieber nicht zu viel nach«, warnte Firecracker. »Das verträgt dein Hirn nicht.«
    Josh musste lachen. »Das sagt ja der Richtige«, schoss er zurück.
    »Es ist wegen deiner Mom, oder?«, spekulierte Firecracker. »Du machst dir Vorwürfe, weil sie dich erwischt hat, als wir neulich gespielt haben.«
    Er schob sich einen Kartoffelchip in den Mund und kaute geräuschvoll.
    Josh zögerte kurz, ehe er antwortete. Oft wusste Firecracker auf unheimliche Art ganz genau, was in Josh vorging, aber dieses Mal lag er total daneben. Es war zwar gut geraten, aber was Josh wirklich zu schaffen machte, war die Tatsache, dass er seinem Freund von dem Treffen mit Charlie nichts erzählen konnte. Ihm war klar, dass Firecracker noch viel mehr darauf abfahren würde als er, wenn er wüsste, dass es die Spiele wirklich gab. Aber er konnte nicht riskieren, dass Charlie einen Rückzieher machte.
    »Tja, ich mach mir wirklich Vorwürfe«, log er. »Sie war total sauer.«
    »Vielleicht sollten wir eine Weile Pause machen«, schlug Firecracker vor.
    »Wie bitte?«, rief Josh, völlig überrascht, dass Firecracker so etwas vorschlug.
    »Nur für eine Weile«, sagte Firecracker. »Eine Woche, vielleicht zwei. Nur so lange, bis Gras drüber gewachsen ist. Wir werden ja nicht gleich sterben, wenn wir mal eine Woche nicht spielen.«
    Er drehte die Chipstüte um und schüttete sich die restlichen Krümel in den Mund.
    Josh wollte gerade protestieren, als er merkte, dass Firecracker ihm die perfekte Ausrede geliefert hatte, um sein Vorhaben zu verbergen – nicht vor seiner Mutter, sondern vor seinem besten Freund. Trotzdem fühlte er sich wie ein Verräter, als er sagte: »Wäre das wirklich okay für dich?«
    Firecracker nickte. »Klar, kein Ding. Du würdest für mich doch dasselbe tun.«
    Josh rutschte das Herz in die Hose.
    »Danke, Alter«, murmelte er und stand auf. »Wir sehen uns, ja?«
    »Alles klar«, sagte Firecracker. »Hast du Bock, nach der Schule die neuen Mechaspinnen in der Menagerie anzugucken? Ich will mir vielleicht eine Tarantel kaufen.«
    »Sorry«, sagte Josh. »Ich würd ja gern, aber ich muss heut zum Zahnarzt.«
    »Alles klar. Dann klingel ich später mal durch.«
    Der restliche Tag schien nicht vergehen zu wollen. Endlich war die letzte Stunde vorüber und Josh eilte aus der Schule. Statt seines üblichen Wegs zur U-Bahn nahm er einen Umweg, um Firecracker nicht zu begegnen. Erst im Zug Richtung Innenstadt atmete er ein wenig auf.
    Charlie wartete bei der Statue von Drax Jittring auf ihn. Sie trug eine pinkfarbene Hose und eine knallorange Lederjacke über einem aquablauen Rollkragenpulli. Ihre Haare hatte sie zu zwei Zöpfen geflochten.
    »Ich dachte, wir wollten unauffällig sein«, wunderte sich Josh.
    »Im Hafenviertel ist das unauffällig, falls du es noch nicht bemerkt hast«, entgegnete Charlie. »Bereit zum Abflug?«
    »Och, weiß nicht«, erwiderte Josh voller Sarkasmus. »Ich glaube, ich würde lieber Hausaufgaben machen.«
    Charlie lachte. »Na, ich will dich ungern an den Nervenkitzel einer

Weitere Kostenlose Bücher