Zähl nicht die Stunden
glaube, das ist nicht die richtige Stelle«, sagte Kim und versuchte, ihre Lage zu verändern, unter ihm hervorzukriechen, was Teddy
veranlasste, umso kräftiger zu drängen.
Zufällig oder wohl gezielt rutschte er schließlich in die dafür gedachte Körperöffnung und begann sogleich , stoßend tiefer in sie einzudringen.
Kim schrie auf , als ein spitzer Schmerz ihren Körper durchschoss und ihr ganzes Inneres sich zu weiten schien, um ihn aufzunehmen. Die
Teilung des Roten Meeres, dachte sie, fühlte die klebrige Flüssigkeit an den Innenseiten ihrer Oberschenkel und fragte sich, ob Blut auf das Laken gelangt war und wie sie ihrer Mutter die Flecken erklären sollte.
Ich sag einfach , ich hab meine Periode gekriegt , dachte sie und umklammerte Teddys Gesäß, um ihn in seinem Bemühen zu bremsen.
Aber entweder missverstand er ihre Absicht , oder er hatte keine Lust , auf sie zu achten. Er steigerte seine Bemühungen zum rasenden Crescendo
und fiel schließlich mit einem spitzen Schrei, der klein und jämmerlich war, als hätte er eine Verletzung erlitten , auf ihr zusammen. Wenig später glitt er von ihr herab und blieb , einen Arm entweder im Triumph oder in tiefer Erschöpfung über dem Kopf hochgeworfen, auf dem Rücken
neben ihr liegen.
Das war’s?, dachte Kim. Und darum machen sie alle so einen Wirbel?
Sie streckte den Arm aus, um die Decke wieder hochzuziehen.
»Alles okay?«, fragte Teddy, als fiele ihm plötzlich ein, dass sie auch noch da war.
»Ja. Und du?«
»Klasse. Du warst echt klasse.« Er drehte sich auf die Seite und küsste ihre nasse Wange. »Heulst du?«
»Nein«, antwortete Kim entrüstet und wischte sich das Gesicht ab.
War ‹^ as alles?
»Das nächste Mal wird’s besser.«
»Es war schon diesmal ganz toll«, log sie mit einem Blick auf seinen nackten Körper und sah sein eben noch so aggressives Glied schlaff und verletzlich im dunklen Gewirr seines Schamhaars liegen. Wo ist das
Kondom?, dachte sie plötzlich.
»Wo ist das Kondom?«, fragte sie.
Das Kondom steckte natürlich noch in ihr, wie ihr mit Schrecken klar wurde.
»Mein Gott, was tun wir jetzt?«, jammerte sie verzweifelt.
»Wir holen’s raus«, sagte Teddy.
»Was soll das heißen, wir holen’s raus?«
»Na ja, du langst rein und holst es raus.«
»Das schaffe ich nicht.«
»Warum nicht?«
»Weil ich’s nicht schaffe.« Was war los mit ihm? »Du hast mir
versprochen, dass du aufpasst. Du hast mir versprochen, dass nichts passiert.«
»Ich hab jaauch aufgepasst.«
»Wieso hab ich dann das blöde Ding noch in mir drinnen?«
»Es ist wahrscheinlich abgegangen, als ich raus bin.«
»O Gott. Was soll ich bloß tun?«
»Du brauchst nur –«
»Ich tue gar nichts. Du tust es. O Gott, oGott«, stöhnte sie und schlug die Hände vors Gesicht, als Teddy unter die Decke kroch und an ihr zu fummeln begann.
»Ich hab’s«, verkündete er ein paar Sekunden später und zeigte
triumphierend das Kondom. »Schau her, alles okay. Es ist nicht
zerrissen. Es ist alles noch drinnen.«
»Gott, wie ekelhaft« , rief Kim , der ganz übel wurde, als sie zusah, wie Teddy das Kondom in den Papierkorb warf. »Woher weißt du, dass
nichts rausgelaufen ist?«
»Es ist nichts rausgelaufen«, versicherte er, als reichte das, um Kim von ihrer Panik zu befreien.
»Woher weißt du das?«
»Ich weiß es eben.«
»O Gott!«
»Du brauchst keine Angst zu haben.«
»O Gott!«
»Könntest du mal damit aufhören?«, sagte Teddy. »Du machst mich
noch ganz nervös.«
»Und wenn ich nun schwanger bin?«, sagte Kim.
»O Gott!«, rief Teddy prompt.
Keine Panik, sagte sich Kim. Du brauchst dir keine Sorgen zu
machen. Er hatte ein Kondom an. Es ist nicht zerrissen. Es sind keine ekligen kleinen Spermien entkommen. Außerdem hast du gerade erst
deine Periode gehabt. Du kannst gar nicht schwanger sein. Bestimmt
nicht. Hatte so ihre Mutter sich vor sechzehn Jahren gefühlt? Und hatte sie – ihre Tochter – diese gefährliche Dummheit gemacht, um ihre
Mutter besser kennen zu lernen? »Kim?«, sagte Teddy. »Alles in
Ordnung? Du bist auf einmal so still geworden.«
»Alles in Ordnung« , versicherte Kim, die sich merkwürdig ruhig fühlte.
»Kim?«
»Ja?« Sie spürte, wie sein Körper neben ihr sich wieder anspannte.
»Möchtest du’s noch mal tun?«
Mattie saß hinten im Taxi und versuchte, nicht auf das Prickeln in
ihrem Schoß, dort wo Roy Crawford gewesen war, zu achten. Sie spürte das jetzt ferne Echo seiner
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