Zähl nicht die Stunden
sie – Kim – noch ein kleines Mädchen gewesen war! Was würde aus ihr werden , wenn ihre Mutter sie allein ließ?
Zu wem konnte sie dann gehen? Zu ihrem Vater?
»Dein Vater ist ein Wahnsinnstyp« , hatte Jodi ihr vorgeschwärmt, nachdem er sie einmal von der Schule abgeholt hatte.
»Ich hätte nichts dagegen , es mal mit ihm zu probieren«, hatte Caroline mit einem anzüglichen Lachen gesagt.
Dann probier’s doch, hätte Kim am liebsten zurückgegeben, hatte es
aber nicht getan. Wenn Caroline einmal ihre Krallen in etwas geschlagen hatte, ließ sie erfahrungsgemäß nicht mehr locker, und Caroline Smith als Stiefmutter, das war echt das Letzte, was Kim brauchte. Kim war
entsetzt über sich selbst. Wie konnte sie nur so etwas denken? Ihre Mutter war noch nicht einmal tot, und sie dachte schon an ihren Ersatz.
»Komm doch zu mir«, sagte Teddy und sah Kim erwartungsvoll an.
Sie schob die Gedanken an ihre Mutter gewaltsam weg und ging
langsam zum Bett. Dabei zog sie sich ihren weißen Rolli über den Kopf und ließ ihn lässig zu Boden fallen.
»Wau!«, sagte Teddy, als sie ihren schlichten weißen Büstenhalter
aufhakte und wegwarf.
Kim spürte, wie sie am ganzen Körper rot wurde vor Verlegenheit.
Was tat sie da? Wollte sie sich Teddy wirklich nackt zeigen?
»Warte auf mich!« Teddy sprang auf und entledigte sich mit einer
einzigen schnellen Bewegung seines Hemds, seiner Jeans und seiner
Socken , gerade so , als wären die verschiedenen Teile aus einem Stück. Er warf sie so selbstverständlich ab wie eine alte Haut und pflanzte sich nackt , mit erigiertem Penis, der vor Erwartung förmlich tanzte, vor ihr auf.
»Oh«, sagte Kim. »Ziehst du das nicht aus?« Teddy wies auf Kims
Jeans und die schweren schwarzen Stiefel.
Kim setzte sich aufs Bett und versuchte, Teddys
unternehmungslustigen Penis zu ignorieren, während sie die Stiefel von ihren Füßen zog und die Jeans abstreifte. »Hast du ein Kondom dabei?«
»In meiner Tasche.« Er wies mit einer Kopfbewegung zum Boden.
»Findest du nicht, dass du eines überziehen solltest?«
Teddy bewegte sich wie ein Roboter zu seiner Jeans, fand schnell das kleine Päckchen , das er suchte, und riss es auf. Kim schlug die Bettdecke zurück und schlüpfte darunter. Sie zog die blassgelben Laken bis zu ihrem Kinn hinauf, während Teddy mit dem Kondom kämpfte.
»Bestens ausstaffiert« , verkündete er schließlich mit einem triumphierenden Lächeln.
»Bist du sicher, dass das Ding wirklich schützt?«
»Ich pass schon auf, dass nichts passiert«, versicherte er und kroch zu ihr ins Bett. »Ich versprech’s dir.«
»Und wenn es reißt?«
»Es reißt nicht. Die Dinger sind eisern.« Er schob seine Hand auf ihre Brust.
Kim stieß ihn weg. »Könntest du das Licht ausmachen?«
Ohne ein Wort sprang Teddy aus dem Bett und schaltete das Licht
aus. Kim hatte kaum Zeit, seine Abwesenheit zu registrieren , da war er schon zurück.
»Vielleicht sollten wir es lieber doch nicht tun« , stammelte Kim, die Decke an ihr Kinn drückend.
»Was? Ach Mensch, Kim. Du machst mich seit Monaten scharf.«
»Ist gar nicht wahr!«
»Du hast mich ganz verrückt gemacht. Echt.« Seine Zunge kitzelte sie am Ohr.
Ist Sex eigentlich das Einzige, was du im Kopf hast?, hätte Kim am
liebsten gefragt , aber sie wusste die Antwort selbst. Natürlich war Sex das Einzige, was er im Kopf hatte. Alle Jungs hatten immer nur Sex im Kopf, ganz anders als Mädchen, die nur ab und zu mal daran dachten.
Kein Wunder , dass sie kaum zwei zusammenhängende Sätze bilden konnten. Kein Wunder , dass sie den Unterschied zwischen einem Gemälde und einem Druck nicht erkannten.
Aber der heutige Abend war ihre Idee gewesen, nicht seine. Sie hatte ihn angerufen und ihm praktisch den Befehl erteilt herzukommen. Sie
hatte ihn in ihr Zimmer geholt. Sie hatte die Sache ins Rollen gebracht, indem sie ihren Pulli ausgezogen hatte. Sie lag nackt neben einem
nackten Mann, Herrgott noch mal. Sie konnte doch jetzt nicht einfach alles abblasen?
»Aber du passt auf?«, fragte sie.
»Ich pass auf, dass nichts passiert« , sagte er wie vorher. »Ich versprech’s dir.«
Und ehe sie sich’s versah, drang Teddy ganz unzart in sie ein, oder versuchte es jedenfalls.
»Du musst dich entspannen«, flüsterte er unter angestrengtem
Stöhnen. »Entspann dich einfach. Lass locker.«
»Du bist an der falschen Stelle«, sagte sie gereizt.
»Was soll das heißen, ich bin an der falschen Stelle.«
»Ich
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