Zähme mich!: Erotischer Roman (German Edition)
Mutter hatten. Eigentlich ähnelten sie beide eher ihm. Das hatte Beth auch oft gesagt, dass sie sich ausgeschlossen fühlte, wenn sie mit allen dreien zusammen war, und dass es sei, als ob sie nur ein Schatten oder gar nicht da wäre.
Es gab vieles, was er bedauerte, und dazu gehörte auch, dass ihm nicht einmal aufgefallen war, wie ihm Beth entglitt, bis sie ihm vor fünf Jahren auf einmal gesagt hatte, dass sie es mit ihm nicht länger aushalten könne. Er hatte geglaubt, alles für sie zu tun, war ihr ein treuer Ehemann und brachte genug Geld nach Hause, um ihr das große Haus und alles, was sie haben wollte, zu finanzieren. An diesem Tag war irgendetwas in ihm gestorben. Er hatte den Schmerz, wenn auch nicht die Schuldgefühle in sich begraben können, war aber trotz allem sehr stolz darauf, dass seine Töchter so stark waren. So musste es auch sein. Allerdings war er jederzeit bereit, jeden Typen zu Brei zu schlagen, der ihnen das Herz brach.
Von all dem, was er in seinem Leben erreicht hatte, war er besonders stolz darauf, dass er zwei Töchter großgezogen hatte, die ihn nicht brauchten. Doch er war so darauf bedacht gewesen, das seinen Töchtern beizubringen, dass er die Bedürfnisse seiner Frau so lange missachtet hatte, bis es zu spät gewesen war.
Trotz all der Stärke, die er seinen Töchtern vermittelt hatte, und all der Qualen seiner Frau hatte er sich jetzt für eine Frau entschieden, die sich nach seiner Dominanz sehnte. Das war eine völlig andere Situation. Und verdammt noch mal, er freute sich auf die Intimitäten, zu denen er Bree an diesem Abend in ihrer eigenen Wohnung zwingen würde.
Luke würde in ihre Wohnung kommen. Sie hatte geputzt, abgewaschen, das Bett gemacht, die schmutzige Kleidung weggeräumt und sogar die Badewanne geschrubbt. Normalerweise war Bree immer ein wenig schwindlig, wenn sie wusste, dass sie ihn bald sehen würde. Jetzt war sie jedoch verängstigt. So hatte sie sich das nicht vorgestellt. Sie wollte das voneinander trennen und in einer kontrollierten Umgebung dominiert werden. Sie wollte gehen können, wenn ihr danach war oder wenn ihr irgendetwas zu viel wurde. Wie am vergangenen Abend, als ihm aufgefallen war, dass sie ihren Orgasmus nur vorgetäuscht hatte.
Bree holte tief Luft. »Beruhige dich«, sagte sie leise. Dann ging sie ins Bad und begann ihre Kulturtasche für den Aufenthalt bei ihren Eltern in Saratoga zu packen, der jetzt irgendwie in weite Ferne gerückt zu sein schien. Sie packte Blusen, Hosen und Blazer in eine Reisetasche. Ihr Koffer lag offen auf dem Bett, halb gefüllt mit Slips, BHs, Socken, Jeans, T-Shirts, Nachthemden, ihrer aktuellen Gobelinstickerei und ihren drei Lieblings-DVDs, der Disney-Version von Die Schöne und das Biest , der zwölfteiligen Serie Jane Eyre mit Timothy Dalton und Pitch Black . Gut, Letzterer war ein Science-Fiction-Film, aber die Rettung des Hauptdarstellers am Ende konnte sie sich gar nicht oft genug ansehen. Erlösung spielte bei all ihren Lieblingsfilmen eine Rolle. Wenn ihr bei ihren Eltern alles zu viel wurde, konnte sie eine dieser DVDs reinschmeißen und sich darin verlieren wie mit einem Halluzinogen. Alice auf dem Weg in den Kaninchenbau.
Sie hatte Erin noch nicht erzählt, dass sie vorübergehend zu ihren Eltern ziehen würde. Erst einmal wollte sie am Wochenende mit ihrer Mutter alles durchsprechen. Da ihr Arbeitsweg von dort aus kürzer wäre als von ihrer Wohnung in Newark aus, schließlich lag das Haus ihrer Eltern gerade mal zehn Minuten von DKG entfernt, konnte sie später kommen und früher gehen. Im Notfall konnte sie auch von zu Hause aus arbeiten. Es würde schon irgendwie klappen.
Wie oft sie dieses Mantra seit dem Gespräch mit ihrer Mutter an diesem Morgen vor sich hin gemurmelt hatte, wusste sie selbst schon nicht mehr. Aber wenn sie sich auch nur vorstellte, sich wieder in diesem Haus aufzuhalten, wurde ihr schon speiübel.
Gott allein wusste, wie sie es dann noch schaffen sollte, sich mit Luke zu treffen. Aus diesem Grund brauchte sie den kommenden Abend auch so dringend, denn er könnte für lange Zeit der letzte sein.
Doch selbst wenn sie jetzt noch nervös war, brauchte sie die Aufregung, die sie verspürte, wenn sie bei ihm war. Er war wie eine Droge, und wenn sie sich schlecht fühlte, zwang er sie dazu, etwas anderes zu empfinden. Er hatte sie vor Derek gerettet. Die Sache mit Derek war ihr über den Kopf gewachsen. Sie hatten sich online kennengelernt, und in den ersten Wochen war
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