Zähme mich!: Erotischer Roman (German Edition)
damit er umso besser dastand, wenn er das, was Luke haben wollte, schließlich doch noch beschaffen konnte.
»Wir reden über vorläufige Zahlen, Beeman. Dem Vorstand ist klar, dass sie sich noch ändern können.«
»Ich habe noch keine Antwort von den Rechnungsprüfern wegen der Rücklagen erhalten.«
»Schreiben Sie eine Notiz dazu, und verdeutlichen Sie, was im schlimmsten und im besten Fall passieren kann.«
»Und mit den Währungsumrechnungen stimmt auch irgendwas nicht.«
Sie hatten vor zwei Jahren eine Fabrik in Deutschland gebaut, doch obwohl die Produkte aus der deutschen Anlage verschickt wurden, lief der Rechnungsversand noch über die USA. Das bereitete der Buchhaltung starke Kopfschmerzen. Die Deutschen mochten es nicht, wenn man ihnen sagte, was sie zu tun hatten. Er begriff, wo das Problem lag, doch das änderte nichts an der Tatsache. »Beeman«, war alles, was er daraufhin sagte.
»Scheiße! Okay. Vorläufige Zahlen bis Mittwoch.«
»Dienstagabend, Beeman. Ich möchte sie mir vor der Sitzung auch noch ansehen können.« Er ging nie uninformiert zu den Vorstandssitzungen.
Sein Finanzchef knurrte widerwillig.
»Danke, Beeman!« Er war eigentlich ein guter Mann und leistete ausgezeichnete Arbeit. Ein Geschäftsführer war nur so gut wie die Leute, die ihn unterstützten, und Luke hatte ein hervorragendes Team zusammengestellt.
Erneut klingelte sein Handy. Irgendwie war das Telefon, sei es das Handy oder das Festnetztelefon, schon fast zu einem Teil seines Körpers geworden. Sein Herz pochte voller Vorfreude, weil er hoffte, dass es noch einmal Bree sein würde.
Doch es war nicht ihre Nummer, die auf dem Display angezeigt wurde. »Hey«, sagte er zur Begrüßung.
»Dad?« Es war Keira, seine Älteste. Sie studierte in San Luis Obispo an der California Polytechnic State University, die kurz Cal Poly genannt wurde.
»Wer sollte denn sonst an mein Handy gehen, Süße?«
»Deine Sekretärin.«
»Die geht doch nicht an mein Handy.«
Keira seufzte, und er konnte beinahe hören, wie sie die Augen verdrehte. »Ich ruf nur an, um dir zu sagen, dass ich mich von Billie getrennt habe.«
»Das tut mir leid, Schatz«, antwortete er. Keira war seit Semesterbeginn mit Billie ausgegangen, Luke hatte ihn jedoch nie kennengelernt.
»Das ist was Gutes.« Allerdings musste sie nach diesem Satz erneut seufzen.
»Freut mich, dass du es so siehst.«
»Er hat angefangen, diese Dominanzscheiße auszuüben.«
Einen Augenblick lang stellten sich Luke die Nackenhaare auf. Niemand durfte sein kleines Mädchen ausnutzen, und er hatte seinen beiden Töchtern beigebracht, selbstbewusst aufzutreten. Doch Keira war noch nicht fertig. »Er hat mir tatsächlich gesagt, dass ich mich nicht mehr mit Stephie treffen darf, weil sie einen schlechten Einfluss auf mich hat.«
Luke schwieg.
»Glaubt der, ich wäre so blöd, Hasch zu rauchen, nur weil meine Freundin das tut? Hält der mich für so ein Weichei?«
Keira war seit der Mittelstufe mit Stephie befreundet. In der Highschool hatte sich Stephie mit seltsamen Leuten eingelassen und angefangen, Marihuana zu rauchen, doch Keira hatte zu ihr gehalten und gehofft, dass sie bald auf den rechten Weg zurückfinden würde. Seine Tochter hatte schon immer einen klugen Kopf gehabt. Sie war stark, hatte eine eigene Meinung und wusste, was sie wollte. Er war davon überzeugt, dass Stephie ohne Keiras Beistand angefangen hätte, härtere Drogen zu nehmen, und abhängig geworden wäre. Gott allein wusste, wie ihr Leben dann ausgesehen hätte.
»Ich bin stolz auf dich, weil du zu deinen Freunden hältst, Schatz. Andere Mütter haben auch schöne Söhne.«
»Himmel, Dad, das ist so ein uralter Spruch.«
Er lachte. »Ich bin ja auch ein uralter Mann. Wann kommen Kyla und du mal wieder nach Hause?« Sie waren zwar erst vor einer Woche wieder gefahren, als die Weihnachtsferien zu Ende gegangen waren, aber er vermisste sie schon wieder.
»Vermutlich in ein paar Wochen. Wir müssen uns erst wieder ans Unileben gewöhnen.«
»Okay, Schatz, aber sag mir rechtzeitig Bescheid, damit ich eure Mom anrufen kann.«
Sie machte ein Kussgeräusch und legte auf.
Er mochte diese kurzen Telefongespräche und dass er von seinen Töchtern oft SMS bekam. Keira war zwanzig, und Kyla, die ein Jahr jünger war, hatte gerade erst an der Cal Poly angefangen. Es war Beths Idee gewesen, ihnen derart ähnlich klingende Namen zu geben. Aber im Grunde genommen war das auch schon alles, was sie von ihrer
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