Zähme mich!: Erotischer Roman (German Edition)
eine kleine Gästetoilette mit WC und Waschbecken. Über Bree wohnte niemand mehr, und da sie ganz am Ende des Hauses wohnte, musste sie zumindest nur von einer Seite den Lärm ihrer Nachbarn ertragen. Luke ging ins Wohnzimmer und sah sich interessiert um. Der praktische graublaue Teppich hatte bei ihrem Einzug schon hier gelegen, und die Wände waren weiß gestrichen. Sie besaß eine bequeme Couch mit dazu passendem Zweisitzer sowie einen relativ neuen Flatscreen-Fernseher.
Luke beugte sich vor und begutachtete ihre Stickarbeit, die auf dem Sofa lag, einen historischen Pferdewagen vor einem Herrenhaus. »Hast du das gemacht?«
Bree wurde tatsächlich rot. »Ja.« Das Sticken beruhigte sie.
»Ich hätte nicht gedacht, dass du Handarbeiten magst.«
Warum nicht? Weil es nicht zusammenpasste, wenn eine promiskuitive Schlampe stickte? Das sprach sie jedoch nicht laut aus. Stattdessen deutete sie auf die anderen Stickereien, die an der Wand hingen. »Das mache ich schon seit meiner Kindheit.« Dieses Hobby hatte sie schon immer entspannt. Einige fanden diese Arbeit zwar monoton, doch ihr gefiel es, wie leicht man damit Perfektion erreichen konnte, jeder Stich war derselbe, und das Ergebnis entstand unter ihren Fingern.
»Ich bin beeindruckt.« Er lächelte und ging durch das Wohnzimmer zum Essbereich.
Sie hatte einen Esstisch mit Stühlen von Ikea. Allerdings waren nur ihre Eltern kurz nach ihrem Einzug einmal zum Essen hier gewesen. Meist aß sie allein auf dem Sofa und sah dabei fern.
»Ich habe einen Wein aufgemacht.« Sie deutete auf die Küche. Sie hatten Sex gehabt und so viele schmutzige Dinge zusammen getan, und doch war sie jetzt so nervös wie bei einer ersten Verabredung.
Er lachte. »Das habe ich ganz vergessen. Der Mann sollte ja eigentlich eine Flasche mitbringen. Wie nachlässig von mir.« Er beugte sich vor und schnüffelte an ihren Haaren. »Himmel, riechst du gut! Und die engen Leggings gefallen mir.«
Sie war barfuß, aber ihre Lippen befanden sich fast auf gleicher Höhe. Einige Männer mochten es nicht, dass sie so groß war, da sie sich irgendwie unterlegen fühlten. Luke hatte das nie gestört. Sie starrte seinen Mund an und sehnte sich nach seinem Kuss, machte aber auch keine Anstalten, ihn zu küssen. Stattdessen rieb sie mit der Hand über ihr weißes Lycra-Oberteil. »Ich weiß, dass du dieses Shirt magst.« Sie hatte sich extra für ihn umgezogen. Er mochte es, dass er nur an dem Shirt ziehen musste, um ihre Brüste freizulegen. Die waren zwar nicht gerade groß, hatten aber feste Nippel, die sich, wie sie hoffte, gegen das dünne Material drückten.
Er schluckte den Köder jedoch nicht, sondern machte sich auf den Weg in die Küche. »Hübsch«, sagte er, und damit hätte er sowohl ihre Kleidung als auch ihre Küchenschränke meinen können, über deren Holzoberfläche er gerade mit der Hand strich. Nacheinander öffnete er mehrere Türen.
»Was machst du denn da?« Sie wusste nicht, warum sie das nervös machte, da sie nichts zu verbergen hatte, zumindest nicht in ihren Küchenschränken.
»Ich möchte sehen, was du so in deinen Schränken hast. Wow, du kochst ja tatsächlich!« Er drehte das Gewürzkarussell, in dem sich alles von Muskatnuss und Kardamom über Cayennepfeffer bis hin zu italienischen Gewürzen befand. Auf dem Regalbrett darüber standen Flaschen mit Sojasoße, Sesamöl, Weinessig, Kochsherry und mehr.
»Ich mache gern Chinapfanne«, erklärte sie.
»Sticken und Kochen.« Er zog wie Spock eine Augenbraue hoch. »Ich erfahre gerade eine ganze Menge über dich.«
»Vielleicht solltest du auch noch in den Kühlschrank gucken«, schlug sie trocken vor.
Genau das tat er auch. »Du magst Vanillejoghurt. In Mengen. Und Milch.« Er hatte sich vorgebeugt, um hineinsehen zu können, und drehte den Kopf jetzt zu ihr um. »Sechs Liter? Hast du Kinder, die du mir verschwiegen hast?«
Ihre Haut wurde ganz heiß. »Es ist billiger, sie in großen Mengen zu kaufen. Außerdem mache ich mir jeden Morgen einen großen Michkaffee.« Sie hatte da so ihre Routine. Jeden Morgen kochte sie sich für die Fahrt zur Arbeit einen Milchkaffee. Wenn man jeden Tag zu Starbucks ging, gab man im Jahr locker eintausend Dollar aus. Außerdem mochte sie Routine. Sie war beruhigend, genau wie das Sticken und das Kochen. Wenn man eine gleichbleibende Routine hatte, besaß man die Kontrolle.
»Sparsam, aber mit einem guten Geschmack. Das gefällt mir.« Er zog das Gemüsefach auf, um nachzusehen,
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