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Zaehme mich

Zaehme mich

Titel: Zaehme mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Maguire
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schlimmer. Sie sah so offen aus – die Arme an den Seiten, die Beine leicht gespreizt und an den Knien abgewinkelt. Ihre Rippen sprangen vor, und auch ihre Hüften. Der Drang, ihre geschwungene Taille zu berühren, wurde fast unwiderstehlich. Sie war so vollkommen, es war schwer, sie anzusehen, und unmöglich, den Blick von ihr abzuwenden.
    »Warum starrst du mich so an?«
    Jamie schaute hinauf zum Eiffelturm. »Kannst du dir was anziehen?«
    »Warum?«
    »Weil es mir schwer fällt, mit dir zu reden, wenn du fast nackt bist.«
    »Warum?«
    »Hast du einen Morgenmantel oder so was, den ich dir bringen kann?«
    »Einen Morgenmantel? Ist das so ein Teil, das schwabbelige schwangere Damen anziehen, damit keiner sieht, wie furchtbar sie aussehen?«
    Jamie stand auf. »Ich gehe.«
    Sie nahm ihn am Arm und zog ihn wieder nach unten.
    »Nein.«
    »Du bist durcheinander, okay, aber deine Gemeinheiten gegen Shelley kannst du dir trotzdem sparen.«
    »Tut mir Leid. Liebst du mich?«
    »Ja.«
    »Aber nicht so sehr wie sie?«
    »Anders.«
    Sie warf sich auf den Bauch und vergrub wieder das Gesicht im Kissen. Erneut nutzte er die Gelegenheit, um ihren Anblick zu genießen. Ihre Haut war so glatt und blass. Leichenblass. Blutlos.
    »Massier mir den Rücken«, sagte sie. »Du klingst genau wie Mike.«
    »Wieso klinge ich wie Mike?«
    »Mike sagt auch immer, dass es bei Jess anders ist.
    Fester bitte. Ich bin nicht zerbrechlich.«
    Jamie massierte sie fester. »Das kann er wahrscheinlich besser als ich.«
    »Er massiert mir nie den Rücken. Jess massiert er wahrscheinlich schon, ich weiß es nicht, kann ihn ja mal fragen. Massierst du Shelley den Rücken?«
    »Manchmal. In letzter Zeit mehr den Bauch.« Wie eine Welle brachen Schuldgefühle über ihn herein bei dem Gedanken, wie verletzt Shelley wäre, wenn sie ihn so sehen könnte. Wie er eine alte Freundin tröstete. Auf ihrem Bett. Eine Freundin in Unterwäsche. Betrunken und verletzlich. Da ist doch nichts dabei, Shell.
    »Massierst du mir auch den Bauch?« Sarah drehte sich so plötzlich um, dass er keine Zeit zum Reagieren hatte.
    Eine Hand lag auf ihrem Bauch, und die andere landete auf ihrer linken Brust. Inzwischen war er sich sicher, dass seine Erregung nichts damit zu tun hatte, dass sie in Not war, aber sehr viel damit, dass sie es darauf anlegte, ihn zu verführen.
    Er hob die Hände hoch. »Nein.«
    Sie griff nach ihm und legte seine Hände wieder zurück.
    Merkwürdig, dass sie aussah, als wäre ihr kalt, als würde kein warmes Blut durch ihre Adern fließen. In Wirklichkeit war ihre Haut ganz heiß, und er spürte den starken Herzschlag in ihrer Brust.
    Wieder löste er sich von ihr. »Ich geh jetzt nach Hause zu Shelley. Sie ist nämlich schwanger, falls du das vergessen hast.«
    »Ich hab es nicht vergessen. Geh nicht.« Mit einer einzigen geübten Bewegung setzte sich Sarah auf und zog sich den BH aus.
    Jamie weigerte sich, ihren Busen anzuschauen.
    Stattdessen blickte er in ihr verheultes, ausdrucksleeres Gesicht. Es war der einzige Teil ihres Körpers, der ein wenig Farbe hatte, und auch die konzentrierte sich ganz um ihre Augen, die so rot und zusammengekniffen waren, dass man sie kaum erkennen konnte. Eigentlich sah ihr ganzer Kopf seltsam aus, zu groß und farblich anders als der Rest, wie bei einem dieser komischen Internetfotos, wo jemand den Kopf eines Soapstars auf den Körper eines Nacktfotos geklebt hatte.
    »Hast du mich deswegen hergerufen?«
    »Vielleicht.«
    Wenn er sie nur nicht so lieben würde. Wenn er ihr nur einfach einen Korb geben und weggehen könnte. Aber er wollte, dass sie begriff, was sie mit ihm anstellte. Er musste ihr klar machen, dass sie ihn umbrachte, und er wollte sehen, wie sie darauf reagierte, ob sie das überhaupt interessierte.
    »Wie kommst du auf die Idee, dass du mich einfach benutzen kannst, wenn du einen Orgasmus brauchst? Mike hat mir erzählt, in der Nacht, in der wir … er hat mir erzählt, dass er … dass ihr euch beim Essen berührt habt.«
    Ein Schluchzen brach aus ihm heraus, und dann flossen die Tränen. Es war ihm egal. »Er hat gesagt, du warst erregt. Du warst ganz … Diese ganze Lust, Sarah, verdammt! Ich dachte, sie war wegen mir !«
    Sarah nahm ein Taschentuch aus einer Schachtel und wischte ihm das Gesicht ab. »Sie war wegen dir, Jamie, das schwöre ich. Du darfst nicht auf ihn hören. Er ist nur eifersüchtig.«
    Jamie stieß ihre Hand weg. »Ich war so glücklich damals. Ich dachte, dass du mich

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