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Zaehme mich

Zaehme mich

Titel: Zaehme mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Maguire
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weinend zog ihr Jamie den Pyjama aus und half ihr bei seinem Hemd und seiner Hose. Zwischen dem Aufknöpfen und Zupfen an Ärmeln und dem Abstreifen der Unterwäsche küsste er sie immer wieder voller Zärtlichkeit.
    »Wir werden uns doch auch weiter sehen, oder?«
    Sarah antwortete mit einem Ächzen. Sie hatte sich unter ihn geschlängelt, und ohne es eigentlich zu wollen, war Jamie in sie eingedrungen. Kurz streifte ihn der Gedanke, dass er jetzt zum allerletzten Mal mit ihr schlief, doch dann war diese Sorge vergessen. Die Welt bestand nur noch aus Sarahs Fleisch, das sich um ihn spannte. Alles, was nicht sie war, war unbegreiflich, doch er ahnte, dass irgendwo am Ende Antworten warteten. Bestimmt hatte dieser namenlose Drang einen Zweck jenseits der körperlichen Befriedigung. Bestimmt wartete am Ende auf ihn der Sinn des Lebens, das Geheimnis des inneren Friedens oder der Schlüssel zu ihrem Herzen.
    Doch es gab keine Offenbarung. Es gab nur das allzu flüchtige Gefühl von Ruhe, und dann gab es wieder Sarah, so unergründlich wie immer, die ihn anlächelte und ihm die Schulterblätter und den Rücken streichelte. Er fragte, ob er sich von ihr herunterrollen sollte, und sie sagte: Nie.
    »Sar, was ich dich vorher gefragt habe, ob wir uns auch weiter sehen werden …«
    »Nichts in der Welt kann mich davon abhalten, meinen Jamie-Boy zu treffen«, sagte sie, doch ihr Körper war ganz angespannt, und ihr Ton klang falsch. Es war wieder diese Pseudofröhlichkeit.
    »Es ändert sich also nichts?«
    Schweigen. Schweigen mit traurigen Augen und starren Armen.
    »Sar?«
    »Doch, es wird sich was ändern. Was hätte es sonst für einen Sinn?«
    Jamie spürte, wie er schrumpfend aus ihr herausglitt. Er wollte wieder zurück, aber es war zu spät. Nie wieder würde er in Sarah Clarks Körper sein. Er merkte, dass das eigentlich gar nicht so wichtig war im Vergleich zu der Aussicht, sie nie wiederzusehen. Er hätte den Sex mit Freuden für immer aufgegeben, wenn er dafür zumindest jeden zweiten Tag mit ihr sprechen durfte.
    »Das hier wird es also nicht mehr geben?«
    »Das hier wird es nicht mehr geben.« Sarah kitzelte ihn am Rücken. »Eine der wenigen Sachen in meinem Leben, die mir fehlen werden.«
    »Klar.«
    »Es stimmt aber. Eigentlich sind alle Sachen, die mir fehlen werden, die Sachen, die ich mit dir mache.« Ihre Augen wurden groß und feucht. »Hast du überhaupt eine Vorstellung, wie wichtig du mir bist? Wenn ich daran denke, dass du nicht mehr bei mir sein wirst, kann ich kaum mehr atmen. Jetzt siehst du mich wieder an mit deinem traurigen Dackelgesicht, so zurückgestoßen und voller Selbstmitleid. Dabei verstehst du gar nicht, wie schwer es mir fällt, dich aufzugeben. Es ist bestimmt das Schlimmste und Schmerzvollste, was ich je machen musste und machen werde.«
    Jamie kletterte von ihr herunter, um zu der kalten Nachricht durchzudringen, die sich hinter ihren warmen Schmeicheleien verbarg. Dich aufzugeben – nicht mehr bei mir sein – alle Sachen, die mir fehlen werden …
    »Ich werde dich also nie wiedersehen?« Er sammelte seine Kleider auf, um zumindest sein Äußeres wiederherzustellen.
    »Man soll nie nie sagen.« Sarah stieß ein entsetzliches Lachen aus.
    »Das war unser Abschiedsfick?«
    »Ich dachte, das war dir klar.«
    Jamie zwang sich, sie anzuschauen. Nackt und schamlos hingebreitet lag sie da. Sie zündete sich eine Zigarette an, so wie sie es immer machte. So wie er es nie mehr erleben würde.
    »Ich dachte, es ist ein Abschied vom Ficken. Ich wusste nicht, dass es ein Abschied von allem wird, nach dem Motto: ein schönes Leben noch. Ich hatte keine Ahnung, dass du so durchgeknallt bist. Ich hatte keine Ahnung, dass du für einen verrückten alten Kerl, der dir die Kacke aus dem Leib prügelt, eine zehnjährige Freundschaft hinschmeißt.«
    Sie zuckte zusammen, dann wackelte sie mit dem Kopf, wie um etwas abzuschütteln. »Wir werden uns weiter sehen, Jamie. Nur seltener eben. Halb so oft ist doppelt so süß.«
    Einen Augenblick lang dachte er, er würde losbrüllen.
    Er wandte sich ab, um nach seinen Schuhen zu greifen. Er war froh um die Konzentration, die er brauchte, um die hastig aufgebundenen Schnürsenkel zu entwirren. »Also gut, Sarah. Schreib mir einfach die Telefonnummer und Adresse auf, dann ruf ich dich in zwei Tagen an. Vielleicht können Shelley und ich mal zum Abendessen kommen, wenn du dich eingerichtet hast.«
    »Jamie, ich glaube nicht …«
    »Stimmt, ich glaube,

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