Zärtlich berührt, sinnlich verführt (German Edition)

dass sie ihm einfach vertraute?
    Das nächste Problem waren ihre Verwandten. Wie sollte sie denen die Neuigkeit beibringen, wo die Ryders doch alle Brants hassten?

6. Kapitel
     
    Es war Samstagmittag, und Ashley, ihr Vater, ihre Tanten und Onkel und ihr Cousin und zwei Cousinen, alle drei noch Teenager, hatten sich um den großen Tisch im Esszimmer versammelt.
    Ashley ließ nachdenklich den Blick über die Gesichter ihrer Verwandten gleiten. Da war Dusty, der zweitälteste der Brüder ihres Vaters, das schwarze Haar längst von grauen Strähnen durchzogen. Er besaß eine große Ranch ganz in der Nähe. Obwohl jünger, war sein Gesundheitszustand doch kaum besser als der ihres Vaters.
    Colin war dem Alter nach der Nächste, und seine Ranch grenzte direkt an Dustys. Er hatte eine schlimme Pechsträhne hinter sich, nachdem auf seiner Ranch ein Feuer gewütet hatte.
    Cal, der jüngste, war Zahnarzt und lebte in San Antonio. Die Brüder wurden sich zwar mit dem Alter immer ähnlicher, doch Cal unterschied sich von den anderen durch seine blonden Locken. Alle vier Männer waren über einsachtzig, und hatten, bis auf Cal, glattes pechschwarzes Haar, dunkle Augen und einen dunklen Teint.
    Dustys Frau Kate lächelte Ashley zu, und sie lächelte zurück. Ihre Tante Kate hatte sie schon immer besonders gemocht. Auch Cordelia, Colins Frau, und deren Kinder Brett und Ginger, sowie Cals Frau Lucy und ihr sechzehnjähriger Sohn Jed waren da.
    Die Anwesenheit der Frauen und Kinder würde verhindern, dass einer der Männer sich zu einem Zornausbruch hinreißen ließ. Das war also der beste Moment, ihnen die Neuigkeit mitzuteilen. Ashley schlug mit dem Löffel gegen ihr Glas und stand dann auf.
    "Ich möchte euch etwas sagen."
    "Ashley", sagte Quinn schnell und stand ebenfalls auf. "Lass mich das machen. Es sind meine Brüder. Setz dich, mein Schatz."
    Alle schauten abwechselnd Ashley und Quinn neugierig an. Ashley wollte keinen Streit heraufbeschwören und setzte sich gehorsam wieder hin.
    "Also vor allem", begann Quinn, "möchte ich, dass ihr daran denkt, dass Ashley in zwei Monaten ihr Baby bekommt. Ich will nicht, dass irgendeiner von euch etwas tut, das ihr zusetzen könnte. Ist das klar, Dusty? Cal? Colin?"
    "Haben wir das denn jemals getan?" fragte Dusty erstaunt und sah Ashley an.
    "Nein, niemals, Onkel Dusty", sagte sie und lächelte vage.
    "Also gut, was ich euch zu sagen habe, ist Folgendes: Ashley und Gabriel Brant werden heiraten."
    Eine Zeit lang herrschte völlig Stille. Dann brach es aus Dusty heraus: "Das kannst du nicht! Verdammt, du kannst doch keinen Brant heiraten!"
    Plötzlich redeten alle auf einmal. Kate versuchte, ihren Mann zum Schweigen zu bringen, und auch Cordelias und Lucys Stimmen waren zu hören. Die drei Teenager starrten Ashley mit großen Augen an.
    "Cool!" rief Ginger. "Gabe Brant sieht so gut aus und …" Der Rest ging in dem allgemeinen Stimmengewirr unter.
    Für eine Weile klangen Geschrei und derbe Flüche durch den Raum. Dusty war in seiner Erregung aufgesprungen und hatte dabei seinen Stuhl so heftig zurückgestoßen, dass er umgefallen war. Keinen der drei Onkel hielt es mehr auf seinem Stuhl, und plötzlich standen ihr Vater und Dusty sich wie zwei Kampfhähne gegenüber. Ashley beeilte sich dazwischenzutreten.
    Colin packte sie und zog sie zurück. Kate legte die Arme um Ashley und ging mit ihr ins angrenzende Wohnzimmer.
    "Ich muss nicht wegrennen, Tante Kate. Ich will Dad nicht allein lassen. Du weißt doch, was für eine schlimme Woche er hinter sich hat."
    "Dein Vater lässt sich von seinen jüngeren Brüdern schon nichts sagen. Lass sie ein bisschen toben, das brauchen sie jetzt. Aber du brauchst ihnen nicht dabei zuzuhören."
    "Mensch, super, Ashley", rief Ginger. "Gabe Brant ist wirklich ein toller Typ."
    "Ginger! Kannst du denn an gar nichts anderes denken!" ermahnte Kate ihre Tochter.
    "Oh, oh, oh, das ist wirklich krass! Wow, Ashley, ich wusste gar nicht, dass ich so eine interessante Kusine habe."
    "Tante Kate, ich habe Angst, dass das alles Gift ist für Dads Blutdruck", sagte Ashley besorgt.
    "Dein Dad muss das alleine mit seinen Brüdern regeln. Er ist der älteste, und er wird schon mit ihnen fertig. Es ist bis jetzt noch immer mit ihnen fertig geworden."
    Lucy und Cordelia kamen herein und setzten sich Ashley gegenüber.
    "Ashley, ich verstehe nicht, wie du so etwas tun kannst", sagte Lucy. "Das ist für uns alle ein schwerer Schlag, dass du einen von diesen grässlichen