Zärtlich berührt, sinnlich verführt (German Edition)
sie zu setzen. "Welches soll ich zuerst vorlesen?"
Als Gabe zurückkehrte, blieb er in der Tür stehen und sah Ashley beim Vorlesen zu. Ein dicker Kloß saß ihm in der Kehle, denn er wusste, wie einsam Julian war, seitdem seine Mom tot war. Lou war ein gutes Kindermädchen und sehr aktiv, aber sie war nicht immer da. Ashley würde hoffentlich eine gute Mutter für seinen Sohn werden.
Julian berührte ihren Armreif. "Was ist das?"
"Mein Armreif", sagte sie. "Möchtest du ihn anschauen?" Sie nahm ihn ab und gab ihn Julian. Er drehte und wendete ihn in seinen kleinen Händen hin und her und gab ihn dann wieder zurück.
"Du riechst gut", sagte er.
"Danke, Julian." Sie strich ihm eine Locke aus der Stirn.
Er klopfte auf das Buch. "Lies weiter."
Es war offensichtlich, dass Julian von Ashley hingerissen war. Gabe trat leise ins Zimmer und setzte sich zu ihnen. Ashley sah kurz auf, las jedoch weiter. Julian schien ihn gar nicht zu bemerken.
Eigentlich hatte das alles nur ein geschäftliches Arrangement sein sollen, aber jetzt war es für Gabe viel mehr geworden. Er wollte mehr. Ashley war sehr schwer enttäuscht worden – ob sie wohl bereit wäre, wieder zu lieben? Und er selbst? Könnte er jemals wieder lieben? Eines war sicher: Es knisterte zwischen ihnen nur so vor erotischer Anziehung, und seit er sie geküsst hatte, begehrte er sie. Und jetzt stellte sich heraus, dass sie wohl auch eine gute Mutter für Julian sein würde. Und er selbst wollte gerne ein guter Daddy für ihr Baby sein.
Ashley sah auf. Ihm war, als hätte sie ihn berührt, als ihre Blicke sich trafen. Wie konnte sie nur so sexy sein, im siebten Monat ihrer Schwangerschaft? Sie brauchte ihn nur anzusehen, und schon kribbelte es überall auf seiner Haut.
Er stand auf und setzte sich neben seinen Sohn. Nach einer Weile beobachtete er, wie Julian die Hand ausstreckte und Ashleys Haar berührte. Sie lächelte ihm zu und las weiter. Nach dem fünften Buch klappte Gabe den Einband zu.
"Das reicht jetzt erst mal", sagte er. "Ashley darf Pause machen. Wir essen jetzt nämlich zu Abend." Er sah Ashley über Julians Kopf hinweg an. "Komm mit in die Küche. Ich lege ein paar Steaks auf den Grill."
Julian hüpfte von der Couch, um seine Spielsachen zu holen.
"Du hast beide bezaubert, Vater und Sohn", erklärte er.
"Meine Ranch hat den Vater bezaubert, und meine Bereitschaft vorzulesen den Sohn. Weder das eine noch das andere hat im Grunde viel zu bedeuten."
"Du wirst schon sehen."
Gabe tat sein Bestes, um seinen Sohn ins Gespräch einzubeziehen, während sie aßen. Danach spielten sie noch eine Weile draußen mit ihm, und nachdem Gabe seinen Sohn ins Bett gebracht hatte, setzten sie sich zusammen, um über ihre bevorstehende Trauung zu sprechen.
"Ich kann immer noch nicht glauben, dass es wahr wird", sagte Ashley.
"Das tut es", erwiderte er ruhig. "Es wird wahr. Lass es uns allen verkünden. Lass uns die Welt unserer Verwandten auf den Kopf stellen."
Ashley musste lachen. "Ich bin dabei."
"Gut!" Er zog sie in seine Arme und küsste sie begierig. Ashley erwiderte den Kuss und schlang die Arme um seinen Nacken. Am liebsten hätte er sie nie wieder losgelassen. Doch dann löste sie sich von ihm, und er gab sie sofort frei.
"Ich muss jetzt gehen. Und du hättest mich selbst fahren lassen sollen. Jetzt musst du Julian aufwecken, um mich nach Hause zu bringen."
"Du wirst sehen – er wird dabei gar nicht richtig wach werden."
Eine Stunde später schloss Ashley die Tür ihres Schlafzimmers hinter sich. Sie dachte an Gabes Küsse, an seine charmanten Komplimente und daran, dass er gesagt hatte, ihre Ehe würde gut werden und viel besser, als sie oder er sich vorgestellt hätten. Konnte sie ihm wirklich vertrauen? War er wirklich ehrlich? War er wirklich mehr an ihr interessiert als an der Ranch? Das würde nur die Zeit erweisen. Dann dachte sie daran, wie er gesagt hatte, ihr Aussehen hätte in seinen Plänen überhaupt keine Rolle gespielt. Oh, ja, er war unter anderem auch gnadenlos ehrgeizig und unnachgiebig.
Sie musste unbedingt einen kühlen Kopf bewahren, vor allem, wenn sie mit dem Anwalt sprach. Ja, sie musste überhaupt einen kühlen Kopf bewahren. Und Julian – Gabes Sohn war ja so entzückend. Julian machte Gabes Heiratsantrag noch verlockender. Sie hätte dann außer ihrem kleinen Mädchen auch noch einen Jungen. Und außerdem einen Ehemann, der vielleicht drauf und dran war, sich in sie zu verlieben. War sie ein riesengroßer Dummkopf,
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