Zärtlich berührt, sinnlich verführt (German Edition)
hättest du mir trotzdem dieses Angebot gemacht?"
"Dein Aussehen hat nichts mit dem zu tun, was ich möchte", erwiderte Gabe ruhig, doch sehr entschieden. Sie war überrascht, wie sehr.
"Ich sollte also niemals vergessen: Du willst unser Land." Ihre Blick trafen sich, und Ashley fragte sich, ob Josh wirklich Recht damit hatte, dass sie Gabe bedingungslos vertrauen könne. Es gab Augenblicke, da wirkte er völlig unergründlich, aber sehr entschlossen.
"Sehe ich Julian später noch?"
"Natürlich. Ich will ja, dass ihr beiden euch näher kommt." Gabe führte sie in die Küche, einen Raum voll blitzblank polierter, moderner Küchengeräte. Die Schränke waren aus dunklem Eichenholz. Tisch und Stühle standen in einer geräumigen Essecke.
"Lass uns erst hier entlang gehen." Gabe führte sie weiter in das angrenzende Zimmer. Es war riesig, mit hoher Decke, die von dicken Holzbalken gestützt wurde. Große Fenster an der Südseite boten eine grandiose Aussicht auf das fruchtbare Land. Doch Ashley beachtete das alles viel weniger als den Mann, dessen Hand auf ihrem Arm lag. So oft sie sich auch sagte, dass ihre schulmädchenhafte Verliebtheit von damals längst überwunden war, konnte sie doch nicht leugnen, dass sie etwas empfand, wenn sie in seiner Nähe war. War das womöglich etwas Neues – etwas, das mit der unreifen Verliebtheit von damals gar nichts zu tun hatte?
"Wir haben eine Wand herausnehmen lassen und Essund Wohnzimmer verbunden", erklärte Gabe.
"Es ist wunderschön. Ich kann gar nicht verstehen, dass du hier ausziehen willst."
"Nun ja, einer von uns muss nun mal ins Haus des anderen ziehen."
Sie standen im Türrahmen des Esszimmers. Gabe stützte sich mit einer Hand am Türrahmen ab und beugte sich ein Stück vor. Ashley hielt den Atem an, als sie in seine dunklen Augen blickte.
"Aber da ist noch etwas, womit wir beide nicht gerechnet haben", sagte er und berührte ihr Haar.
Ihr Herz pochte wild. War sie im Begriff, sich von einem Mann einwickeln zu lassen, der es gewohnt war zu bekommen, was er wollte?
"Du und ich, wir kennen uns kaum." Sie nahm sein Kinn in die Hand. "Hast du dich etwa in mich verliebt?" fragte sie. "Und lüg mich nicht an, Gabe. Niemals."
Er holte tief Luft und sah für einen Moment an ihr vorbei. Da wusste sie, was sie wissen musste. "Also nicht", sagte sie. "Dann lass uns realistisch bleiben."
"Ich habe versprochen, dich nicht zu drängen oder zu bedrängen. Ich halte mein Versprechen."
"Vielleicht bugsierst du dich damit in eine Situation, mit der du dich später schlecht abfinden kannst", wandte sie ein.
Er schüttelte den Kopf. Sein Blick verursachte ihr eine Gänsehaut am ganzen Körper. "Ich bin zufrieden mit unserer Abmachung."
Er zeigte ihr noch die Schlafzimmer, sein Arbeitszimmer, Julians Zimmer und Lous kleines Apartment, das aus zwei Zimmern bestand.
"Wohnt sie auch hier?"
"Nein. Aber manchmal bleibt sie über Nacht. Sie ist verlobt und geht aufs College. Sie kommt jeden Tag außer Dienstags und Donnerstags. Ich habe eine Haushälterin, die kocht und putzt und nach Julian schaut, wenn Lou weg ist und ich ihn nicht mitnehmen kann. Hier ist übrigens mein Schlafzimmer." Gabe führte sie in den Raum, der neben Julians Zimmer lag.
Das Zimmer war sehr persönlich eingerichtet. An der Wand hingen Fotos von seiner Frau, das Bett war Kingsize, mit dunkelblauer Tagesdecke, auf dem Boden lagen indianische Teppiche.
"Bist du sicher, dass du bei uns einziehen willst?"
"Aber ja. Ich war hier verdammt einsam. Besprich dich mit deinem Anwalt und setz mit ihm einen Vertrag auf. Wir werden uns ganz sicher einig."
Er trat näher und legte beide Hände auf Ashleys Schultern. Sie erschauerte.
"Lass uns bald heiraten. Schon allein, weil dein Dad dringend Hilfe braucht."
"Gabe", sagte sie. "Ich möchte nicht, dass irgendjemand außer Dad erfährt, dass unsere Ehe nur auf dem Papier steht. Ich glaube, sonst hätte ich noch mehr Probleme mit meinen Onkels."
"Stimmt", gab er zu. "Es geht auch niemanden sonst etwas an. Komm mit ins Wohnzimmer und lass uns reden."
Eine halbe Stunde später brachte Lou Julian zurück und verabschiedete sich. Während Gabe sie zur Tür brachte, war Ashley mit dem Kleinen allein.
Sie lächelte ihm zu. "Soll ich dir eine Geschichte vorlesen, bis dein Dad wiederkommt?" fragte sie. "Hast du Bücher da?"
Schnell wie der Blitz sprang er zu einem Regal und kehrte mit einem Arm voll Bücher zurück.
Ashley ging zum Sofa und winkte Julian, sich neben
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