Zärtlich berührt, sinnlich verführt (German Edition)
ihm zu leiden hat."
"Du wirst nichts dagegen tun können. Brant wäre in der Lage, einem Eskimo Kühlschränke zu verkaufen." Dusty ging auf Ashley zu und legte die Hände auf ihre Schultern. "Du bist intelligent und attraktiv, und du warst erfolgreich in deinem Job. Ich kann es nicht fassen, dass du dich von einem betrügerischen Schönredner blenden lässt. Er wird dir wehtun, dir und deinem Daddy und deinem Baby."
Sie sah ihm in die Augen. "Ich habe mir die Sache sehr genau überlegt."
Dusty ließ die Hände sinken und ging zur Tür. "Dann überleg dir die Sache noch genauer."
Im Lauf der nächsten Tage verbrachten Ashley und ihr Vater ungezählte Stunden mit dem Rechtsanwalt. Am Dienstag, eine Woche nachdem sie ihre Verwandten informiert hatten, rief Gabe an.
"Ashley, wir denken besser noch einmal über diese Hochzeit nach. Wenn du die Sache wirklich durchziehen willst – also ich will es nach wie vor – dann müssen wir es bald tun. Ich finde, wir sollten sofort heimlich heiraten."
"Aber das geht doch nicht. Denk an die Verwandtschaft – wir können sie nicht einfach ausschließen."
"Ashley", sagte er und hörte sich dabei sehr grimmig an. "Jemand hat letzte Nacht zwei Meilen von meinem Haus einen Zaun niedergerissen. Einer meiner Männer hat ihn von weitem gesehen. Und er hat auch seinen Wagen gesehen und die Autonummer. Es war ein grüner Pick-up. Ich nehme nicht an, dass ich dir sagen muss, wer in der Gegend einen grünen Pick-up fährt."
"Oh, nein!" rief sie, denn sie wusste, ihr Onkel Colin hatte einen grünen Pick-up. Sie schwieg betroffen. "Ich fürchte, wir müssen es wirklich schnell und heimlich tun", sagte sie dann. "Aber ich möchte, dass Dad als Trauzeuge dabei ist, wenn er möchte."
"In Ordnung. Ich habe schon Josh gefragt. Er könnte dann auch Julian in seinem Wagen mitnehmen und danach nach Hause bringen."
"Danach?"
"Ich dachte mir, wir könnten eine Nacht gemeinsam woanders verbringen – in getrennten Zimmern natürlich. Es wäre eine Gelegenheit, uns ein bisschen besser kennen zu lernen. Was hältst du davon?"
Ashley fuhr sich mit der Hand über die Stirn. "Na schön."
"Hör mal, du klingst ja, als müsstest du Attila, den Hunnen heiraten."
"Ach, es ist nur … alles ein bisschen viel, und diese Wut in meiner Familie und, nun ja, wir sind nicht gerade über beide Ohren verliebt, Gabe."
Wieder herrschte Schweigen. "Ich will dich heiraten", sagte er dann einfach, und ihr Herz schlug schneller.
"Sag mir nicht, du liebst mich, wenn es nicht stimmt. Wenn du jemals diese Worte zu mir sagst, dann will ich, dass du wirklich meinst, was du sagst."
"Wenn ich es sagen werde, dann werde ich es auch ernst meinen. Und gerade jetzt habe ich gemeint, was ich sagte. Ich will dich heiraten. Ich vermisse dich, und ich möchte bei dir sein, und ich freue mich auf heute Abend."
Ashley umklammerte den Hörer. "Danke, Gabe. Und es tut mir Leid, das mit deinem Zaun, meine ich."
"Ich habe mit meinem Anwalt gesprochen. Er hat um zwei Uhr einen Termin für uns. Könnt ihr, du und dein Dad, es so kurzfristig einrichten?"
"Ja, das geht." Ashley schämte sich immer noch für die Tat ihres Onkels.
"Und dann, wie wär's, wenn wir am Freitag nach San Angelo fliegen und dort heiraten? Wir müssen nur vorher den Behördenkram erledigen und eine Anzeige aufgeben. Kennst du jemanden in San Angelo? Oder kennt jemand von den Ryders jemanden dort?"
"Nein, San Angelo wäre gut."
"Ich hole dich um Viertel vor eins ab."
"In Ordnung."
Es klickte in der Leitung, und dann war es still. Ashley starrte wie blind auf das Telefon.
"Auf Wiedersehen, Gabe", sagte sie leise. Draußen vor dem Fenster sah sie ihren Vater bei den Pferden. Als sie hinausging, um ihm die Neuigkeit zu berichten, war alles, was sie denken konnte: Ich werde noch in dieser Woche Gabe Brant heiraten.
Der Freitag kam noch schneller, als sie gedacht hatte.
Ashley trug ein schmeichelhaft geschnittenes, zweiteiliges Kleid aus hellblauer Seide, war sich aber nichtsdestotrotz ihres Umfangs mehr denn je bewusst. Ihr schwarzes Haar hatte sie zu einem Knoten hochgesteckt, und Gabe hatte ihr ein Bouquet aus weißen und hellrosa Rosen schicken lassen. Nun stand sie hier vor dem Friedensrichter in San Angelo, der gerade mit der Zeremonie begonnen hatte. Sie sah kurz über die Schulter zu ihrem Vater, der in seinem besten grauen Anzug und gescheiteltem Haar hinter ihr stand. Sein Blick war ernst, fast grimmig, doch er lächelte, als sie ihn
Weitere Kostenlose Bücher