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Zaertliche Brandung - Roman

Zaertliche Brandung - Roman

Titel: Zaertliche Brandung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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hüllen.
    »Bleiben Sie hier, bis einer der Sanitäter Sie untersuchen kann«, sagte er und ging erst, als sie zustimmend genickt hatte.
     
    Kaum war er gegangen, als Willa aufstand und zu Darcy und Paula lief, wobei sie Sams Jackett eng um sich zog. Verdammt, das Zittern wollte nicht aufhören. Es war schon fünf Jahre her, doch hätte es erst gestern sein können, so groß war ihre Panik. Damals waren nur sie und ihre Nichte Jennifer betroffen gewesen, aber auch damals war es finster gewesen, und Willa war auch von der Straße abgedrängt worden. Nur war ihr Wagen nicht sicher im Graben gelandet. Er war gegen einen Wasserdurchlass geprallt und weitergerollt, bis er gegen eine gemauerte Begrenzung stieß und in Flammen aufging. Zerschunden und blutend hatte Willa mit höchster Kraftanstrengung Jennifer herausgezogen, ehe das Fahrzeug explodierte.
    Willas Unfallnarben waren ihr geblieben, aber keine dieser körperlichen Narben war so tief wie jene, die ihr Herz wegen ihrer Nichte erlitten hatte.
    »Wie geht es allen?«, sagte sie und ließ sich vor den Frauen im Gras nieder.
    Jesse und Ben sprachen mit einem Polizisten. Sam begutachtete mit einem anderen Polizisten und mit Ronald den Wagen.

    »Nichts ist gebrochen, nur mein Armband ist kaputt«, gab Darcy zurück und hob ihren Arm.
    Willa konnte sehen, dass es ein Diamantarmband war und vermutlich mehr gekostet hatte als der Wagen. Sie selbst hätte sich sicher mehr aufgeregt, wenn sie etwas so Kostbares ruiniert hätte.
    »Na, wenigstens haben Sie es nicht verloren«, versuchte sie Tost zu spenden.
    »Stimmt. Aber wie steht es mit Ihnen? Haben Sie sich verbrannt? Ich habe gehört, wie Sie etwas von Feuer gerufen haben.«
    »Nein. Nichts passiert. Es gab kein Feuer.«
    »Ladys, können Sie zum Krankenwagen gehen?«, fragte ein junger Mann, der sich neben sie hockte und sie mit einer Taschenlampe anleuchtete.
    »Wenn Sie mir helfen«, antwortete Darcy und ergriff die ausgestreckte Hand eines anderen Mannes.
    »Ich glaube, mein Knöchel ist verstaucht«, sagte Paula.
    »Die Schmerzen sind so stark, dass ich nicht aufstehen kann.«
    »Lassen Sie einen Rettungskorb hier herunterkommen«, rief der junge Mann dem Helfer zu, der mit Darcy den Abhang hinaufging.
    »Und Sie, Madam? Können Sie gehen?«, fragte er Willa.
    »Ich brauche keine Untersuchung. Ich bin nicht verletzt. «

    »Davon möchte ich mich selbst überzeugen«, erwiderte er und ließ den Strahl seiner Taschenlampe über sie gleiten. Er lächelte, als er sorgfältig ihr Haar zurückstrich.
    »Auf der Stirn haben Sie eine Beule abbekommen.«
    Willa tastete danach.
    »Nur eine ganz kleine.«
    »Ihr Handgelenk blutet«, sagte er und nahm ihre Hand.
    »Vielleicht könnten Sie mir ein Pflaster geben.«
    »Vielleicht sollte ich Sie zum Krankenwagen bringen, wo man feststellen kann, was es sonst noch gibt«, zeigte er sich beharrlich.
    »Mir fehlt nichts.«
    »Los geht’s, Madam«, sagte ein stämmiger junger Mann, als er und ein anderer einen langen Korb neben Paula absetzten und darangingen, sie hineinzuheben.
    »Helfen Sie lieber denen«, schlug Willa ihrem Samariter vor.
    »Ich kann allein zum Krankenwagen gehen.«
    Er griff in seinen Koffer und zog ein großes Pflaster heraus, mit dem er sorgsam ihre Wunde versorgte. Dann sah er sie aus zusammengekniffenen Augen an.
    »Das ist nur provisorisch. Bis Sie zum Krankenwagen kommen.«
    »Danke.«
    »Danken Sie mir im Krankenwagen«, gab er zurück und lief zu einem anderen Unfallopfer.

    Die Scheinwerfer, das Krächzen des Polizeifunks und der Benzingeruch ließen alle schmerzlichen und grausigen Erinnerungen wieder aufleben.
    Aber ganz besonders der Krankenwagen.
    Sie brachte es nicht über sich einzusteigen. Das letzte Mal, als sie in einem Krankenwagen gesessen hatte, war es mit Jennifer gewesen, die sich nicht gerührt und ihre Augen geschlossen gehalten hatte. Ihre elfjährige Nichte war im Wagen eingeschlossen worden, und ihr Fuß war zerquetscht gewesen, als Willa sie herausgezogen hatte. Jetzt war sie sechzehn und trug an Stelle ihres rechten Fußes eine Prothese.
    Nein. Sie konnte nicht zum Krankenwagen gehen.
    Sie entfloh dem Anblick, den Geräuschen und Gerüchen, doch den durchdringenden Scheinwerfern konnte sie nicht entkommen. Etwa hundert Meter von der Chaosszene entfernt setzte sie sich ins Gras. Ihr Körper schmerzte, ihre bloßen Füße waren kalt.
    Sie zog sie unter sich und beobachtete still dasitzend die hin und her laufenden Menschen.
    Hinter

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