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Zaertliche Brandung - Roman

Zaertliche Brandung - Roman

Titel: Zaertliche Brandung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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der Limousine sah sie noch etliche andere Fahrzeuge im Graben. Vor fünf Jahren waren keine anderen Autos beteiligt gewesen. Der Fahrer, der sie von der Straße abgedrängt hatte, war weitergefahren und hatte sie und Jennifer ihrem Schicksal überlassen.
    Sams wütende Stimme riss sie aus ihren Gedanken.
    »Ich habe doch gesagt, Sie sollten sich nicht von der Stelle rühren.«

    Sie blickte ohne mit der Wimper zu zucken zu ihm auf.
    »Sie sollten sich untersuchen lassen.«
    »Dort war ich schon.« Sie hob ihren Arm an und zeigte ihm das Pflaster.
    »Das ist alles? Man hat Ihnen ein Pflaster gegeben?«
    »Ist sie verletzt?«, fragte Ben, der mit Jesse im Schlepptau hinter Sam auftauchte.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Mir fehlt nichts«, sagte sie und blickte dabei in die Dunkelheit, fort von der Unfallszene.
    »Dann kommen Sie mit zum Rettungswagen und beweisen es«, konterte Sam.
    »Nein.«
    »Willa …«
    »Lassen sie mich in Frieden, Sinclair. Wenn ich eine Fahrgelegenheit zu meinem Hotel finde, können Sie mich dort antreffen.«
     
    Sam drängte sich eine Verwünschung auf die Lippen, als er seine Brüder anblickte, die ihm geholfen hatten, sie zu suchen. Als er zurückgekommen war, um sie zum Rettungswagen zu bringen, und sie nicht angetroffen hatte, hatte er befürchtet, sie wäre nach einer Gehirnerschütterung ziellos auf und davon.
    Er war ratlos, was er unternehmen sollte. Der Unfall hatte sie mehr aufgewühlt als verletzt. Aufgrund der Tatsache, dass sie allein so weit gelaufen war, und nach
dem Ton zu schließen, den sie anschlug, um ihn loszuwerden, konnte man davon ausgehen, dass ihr nichts fehlte. Im Gegenteil, sie schien in Kampfstimmung.
    »Sie gehen jetzt zum Rettungsteam«, sagte er, und ging neben ihr in die Hocke, gewillt, den Kampf aufzunehmen, wenn ihr danach zumute war.
    Wieder blickte sie ihn an, nur sah sie diesmal keine Gespenster.
    »Gehen Sie fort.«
    »Nein.«
    »Ich gehe nicht zum Krankenwagen, Sinclair.«
    »Das werden Sie, und wenn ich Sie hinschleppen müsste.«
    Sie riss die Augen auf, dann lachte sie trocken auf.
    »Da müssten alle drei anpacken.«
    »Glauben Sie?« Er kam ganz nahe an ihr von Scheinwerfern angestrahltes Gesicht heran.
    »Miss Kent, ich glaube, ich kann mit Ihnen fertigwerden. «
    »Verflixt … jetzt habe ich wohl Ihr männliches Ego herausgefordert. Vergessen Sie es und verschwinden Sie einfach.«
    Er beendete die Diskussion, indem er sie umfasste und mit ihr aufstand. Sie schnappte erstaunt nach Luft, legte dann aber ihren Arm in einer Art Würgegriff um seinen Hals und zischte:
    »Loslassen!«
    »Erst im Krankenwagen.«

    »Hoffentlich verrenken Sie sich das Kreuz.«
    Sam schritt an seinen grinsenden Brüdern vorüber.
    »Aber Miss Kent, Sie wiegen ja fast gar nichts. Ganz sicher nicht so viel, dass es für eine Scheidung reicht.«
    »Hoffentlich brechen Sie sich das Kreuz, Sie Ekel!«
    »Sie halten sich für dick? Da hätten Sie meine Partnerin beim Schulabschlussball sehen sollen.«
    Sam glaubte schon, sie würde ihn schlagen – bis sie den Krankenwagen erreichten. Da erstarrte sie und klammerte sich wie ein verängstigtes Kind an ihn und schloss die Augen.
    Der Unfall, den sie vorhin erwähnt hatte, musste sie traumatisiert haben. Sam stieg in den Krankenwagen und setzte sich, ohne sie von seinem Schoß zu lassen.
    »Da wären wir. Untersuchen Sie sie«, sagte er zu dem Sanitäter.
    »Wenn Sie glauben, sie müsste ins Krankenhaus, fahre ich mit.«
    Da schlug Willamina die Augen auf und sah ihn mit einem gezwungenen Lächeln an. Sie zuckte zusammen, als der Sanitäter ihr Pflaster herunterriss. Ruhig auf Sams Schoß ausharrend, ließ sie es geschehen, dass man in ihre Augen leuchtete und ihre Beule auf der Stirn untersuchte. Ihr Handgelenk wurde gesäubert, und der Sanitäter entschied, dass es nicht genäht werden musste. Selbst nicht sehr erpicht auf Krankenwagen und Spitäler, atmete Sam erleichtert auf, als es hieß, dass sie nach Hause durfte.

    »Das war doch nicht so schlimm«, sagte er, als er mit ihr in den Armen aus dem Krankenwagen stieg.
    »Würden Sie mich bitte hinstellen?«, bat sie leise.
    Sam ließ sich nicht täuschen. Sie kochte vor Wut. Er ging mit ihr zum wartenden Wagen, den Ronald bestellt hatte.
    »Sie haben keine Schuhe an. Überall liegen Glassplitter. «
    Sie stieß einen schweren Seufzer aus. Er setzte sie auf den Rücksitz, gegenüber von Jesse und Darcy. Jesse hatte den Arm um seine Freundin gelegt, die total erledigt war. Sam

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