Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zaertliche Brandung - Roman

Zaertliche Brandung - Roman

Titel: Zaertliche Brandung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
Vom Netzwerk:
Rückzug antrat, würde er sie wieder küssen … nur aus Prinzip.
    »Nein, keinen einzigen«, schnarrte er, drehte sich um und ging hinaus.
    »Ich werde Abram sagen, dass keiner von Ihnen es verdient, Firmenchef zu werden!«, rief sie ihm nach und verfolgte ihn den Flur entlang.
    »Ich werde ihm raten, er soll alle aus seinem Testament streichen und sein Vermögen lieber wohltätigen Einrichtungen hinterlassen.«
    Sam betrat den Lift, dann drehte er sich zu der wütenden Person um, die im Korridor stand: zerrissenes Kleid, wildes Haar, barfüßig.
    »Gehen Sie zu Bett, Willamina. Ich werde Sie nicht wieder küssen, also brauchen Sie mich nicht durch den Korridor zu verfolgen!«
    Ihr Ausruf wurde verschluckt, als die Lifttüren sich schlossen. Sam ging an die Glaswand, damit er sehen konnte, wie sie den Gang entlanglief, und brach in schallendes Gelächter aus, als sie versuchte, ihre Zimmertür zu öffnen. Er musste jemanden hinaufschicken, der ihr aus der Patsche half, ihre Schlüsselkarte lag auf ihrem Bett.

    Sie drehte sich um und sah ihn im sinkenden Lift lachen. Sams Augen wurden groß, als er die Geste sah, die sie ihm nachschickte, ehe sie gegen ihre Tür trommelte.
    Sam beugte sich vor Lachen vornüber. Die Frau brauchte dringend einen Aufpasser.

4
    A m nächsten Morgen musste Willa jedes Quäntchen Willenskraft aufbieten, um aus dem Bett zu kommen. Muskeln, deren Existenz sie vergessen hatte, meldeten sich schmerzhaft, ihr Kopf fühlte sich an, als würde darin eine Kanalboje scheppern, sogar ihre Zähne schmerzten.
    Die heiße Dusche war hilfreich, und als sie in alte weiche Jeans schlüpfte, fühlte sie sich himmlisch. Ebenso bequem fühlte es sich an, als sie ihren BH ausließ und ein besonders flauschiges Sweatshirt anzog. Ihre ausgelatschten Sneakers waren Balsam für ihre gequälten Füße.
    Sie fühlte sich älter als ihre geriatrischen Mitarbeiter und versuchte, die Steifheit aus ihren Muskeln zu vertreiben, indem sie im Hotelzimmer auf und ab lief. Während des Gehens überdachte Willa ihre Lage.
    Sie war gekommen, um eine Entscheidung zu treffen, die an sich unmöglich war. Wie Abram gesagt hatte, waren alle drei Sinclairs für eine Führungsposition befähigt. Auffallende Unterschiede, die ihr die Wahl erleichtert hätten, konnte sie nicht entdecken.

    Auch an Sam nicht, dem küssenden Narren.
    Sie hätte den Kuss nicht erwidern sollen, aber ihre Hormone waren unter der Berührung seiner Lippen in Aufruhr geraten. Sie hatte tapfer gegen sie angekämpft, hatte aber den Kampf verloren, als Sams Hitze langsam ihren Körper durchdrang.
    Als sie wieder zur Besinnung gekommen war, hatte er sie wie ein siegreicher Pirat angelächelt. Dieses Ekel. Er hatte sie geküsst, nur um zu beweisen, dass sie reagieren würde.
    Sie sollte die Reste ihrer Reisetasche packen, noch am Morgen eine Maschine besteigen und zurück nach Maine fliegen. Zu Hause angekommen würde sie Abram Sinclair sofort ihre Meinung sagen und ihm raten, er solle sich zum Sterben eine Höhle suchen, wenn sein Eigensinn ihn daran hinderte, nach Hause zu gehen, wohin er gehörte. Er hatte kein Recht, sie in seine persönlichen Angelegenheiten hineinzuziehen.
    Willa griff nach dem Telefon, um einen Flug zu buchen, als an die Tür geklopft wurde.
     
    Sam stützte die Stirn gegen die Tür des Hotelzimmers und klopfte noch einmal. Verdammt, er hasste es, hier zu sein. Heute hasste er das Leben selbst.
    Die Tür wurde geöffnet, und er richtete sich auf, nur um beim Anblick Willamina Kents zu erstarren. Sie sah … anders aus. Normal. Sogar schön – bis sie außer sich geriet, als sie sein Gesicht sah.

    »Was ist los? Ist etwas passiert?«
    Sam trat ein und zwang sie zurückzuweichen.
    »Geht es um Abram?«
    Sam konnte nur nicken.
    »Oh!«, stieß sie hervor und taumelte zu ihrem Bett.
    »Ich muss zu ihm. Ich habe versprochen, da zu sein.«
    »Willamina. Willa.«
    »Er hat versprochen, er würde warten, bis ich zurückkomme«, jammerte sie, warf ihre ramponierte Tasche auf das Bett und schleuderte ihre Sachen hinein. Sie fegte an ihm vorüber, lief ins Bad und stopfte ihre Kosmetika in einen Beutel.
    »Willa.«
    Sie stürzte heraus und stieß gegen ihn. Ihre Augen waren vor Schmerz ganz dunkel.
    »Ich werde bei ihm sein, Sam. Ich weiß, dass Sie es auch wollen, aber ich verspreche, dass ich bei ihm sein werde«, gelobte sie inbrünstig.
    Wieder rief er ihren Namen, sie aber war verzweifelt bemüht, die Tasche zu schließen. Der arg

Weitere Kostenlose Bücher