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Zaertliche Brandung - Roman

Zaertliche Brandung - Roman

Titel: Zaertliche Brandung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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Schweigen peinlich in die Länge.
    »Worüber haben Sie mit Bram sechs Wochen lang gesprochen?«, fragte Jesse.

    »Über alles«, antwortete sie aufrichtig, »über das Leben. Und den Tod. Über das Akzeptieren von beidem. Er hat gesagt, er hätte alle drei Söhne verloren. Und er hat gesagt, dass er Rose sehr vermisse.«
    »Unser Vater war Brams mittlerer Sohn. Michael, sein Ältester, kam als Junge von sechs Jahren bei einem Brand ums Leben. Und Peter, sein Jüngster, wurde mit zwanzig Opfer eines Skiunfalls«, erklärte Jesse.
    »Unsere Eltern fanden vor über zwanzig Jahren bei einem Flugzeugabsturz den Tod.«
    »Er hat gesagt, Rose wäre vor fünf Jahren gestorben.«
    »Ja. Unser Haus Rosebriar wurde nach ihr benannt.«
    »Bram hat auch von Ihnen gesprochen, seinen drei Enkeln«, sagte Willa mit aufrichtigem Lächeln.
    »Und wie eigensinnig Sie sich gegen eine Ehe wehren«, setzte sie hinzu und warf den zwei Frauen ihr gegenüber ein entschuldigendes Lächeln zu.
    »Wir werden beizeiten heiraten«, sagte Jesse, »aber zu unseren und nicht zu Brams Bedingungen.«
    »Abram hat gesagt, er hätte den Fehler begangen, Sie so zu erziehen, dass Sie ihm ähneln.«
    Jesse lächelte spitzbübisch.
    »Das ist ein Kompliment.«
    »Nicht wirklich. Ich bin der Meinung, man hätte Sie alle, Abram eingeschlossen, nach der Geburt ertränken sollen.«
    Darcy und Paula schnappten nach Luft. Jesses Grinsen wurde breiter. Ben schnaubte. Sams Schultern bebten
so heftig, dass die ihren ebenfalls durchgeschüttelt wurden.
    »Wie lange waren Sie verheiratet?«, fragte Sam.
    »Drei lange Jahre«, gestand sie seufzend.
    »Und Sie sind sicher, dass es Ihre Kleidergröße war, die zur Scheidung geführt hat?«
    »Mr. Sinclair, ich glaube, dass es letztendlich der große Rottweiler war, den David in unserem Bett antraf.«
    »Das darf nicht wahr sein!«, platzte Jesse mit ersticktem Prusten heraus.
    »Allmählich war ich total verzweifelt. Meine Freundin besitzt einen entzückenden Rottweiler, der zufällig Männer nicht ausstehen kann. Eines Abends ist David etwas zu spät, etwas zu angetrunken und etwas zu parfümiert nach Hause gekommen.« Willa lächelte.
    »Ich glaube, er hinkt bis heute.«
    Darcy und Paula sahen ungläubig drein, aber zu beiden Seiten von Willa begann ein Beben, bis Ben und Sam vor Lachen nicht mehr an sich halten konnten.
    »Von wegen Wachtel«, schnaubte Jesse, »Falke wäre zutreffender, Sam.«
    Willa runzelte die Stirn.
    »Was soll…«
    Plötzlich stieß der Chauffeur eine Verwünschung aus, als der Wagen scharf nach rechts ausbrach und alle aus dem Gleichgewicht gerieten.
    Weitere Flüche folgten, als das Fahrzeug in die andere Richtung schoss und Willa gegen eine steinharte
Brust gedrückt wurde. Stählerne Bänder umfingen sie, während alle wie Wäschestücke in einer Waschmaschine herumgeschleudert wurden und die drei Frauen laut schrien.
    Die wilde Fahrt endete mit einem unglaublichen Aufprall. Willa wurde zu Boden geworfen, auf ihr landete ein schweres Gesicht. Eine große Hand umfasste ihren Kopf und schützte ihn, während sie das Gefühl hatte, ihr Körper würde von einem Panzer angefahren. Sie glaubte zu ersticken.
    Alte Gespenster kamen in ihr hoch, Entsetzen ergriff von ihr Besitz. Sie stieß Sam mit aller Kraft von sich.
    »Raus! Wir müssen hinaus. Gleich wird alles brennen! «, schrie sie und stieß noch immer heftig gegen ihn.
    »Alle hinaus!«
    »Ruhig, Willamina. Alles ist gut. Es brennt nicht«, sagte Sam ganz nahe an ihrem Ohr. Füße, Arme und Beine stießen gegen sie, weitere Flüche folgten. Eine der hinteren Türen wurde geöffnet.
    Willa schob Sam von sich.
    »Wir müssen hier weg. Es könnte noch immer anfangen zu brennen. Lassen Sie mich los!«
    »Ganz ruhig, wir steigen aus«, sagte Sam beschwichtigend, um ihre Panik zu besänftigen.
    »Sind Sie verletzt?«
    »Helfen Sie mir. Ich will hinaus!«, kreischte sie und krabbelte zur offenen Tür.

    Sam hob sie heraus und half ihr auf die Füße, während er sie kritisch musterte. Sie machte sich los und drehte sich blitzschnell um. Der Wagen lag auf der Seite im Graben.
    »Sind alle draußen? Sind alle draußen?«, rief sie und wollte zurück zum Wagen.
    Sam zog sie an sich und führte sie ein Stück weiter weg.
    »Wir sind alle außer Gefahr. Und der Wagen brennt nicht, keine Angst.«
    Ein Blick wie aus gespenstischen Tiefen traf ihn; dann sah sie sich nach den anderen um. Ben war mit Paula ein Stück weitergegangen. Er saß mit ihr auf

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