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Zaertliche Brandung - Roman

Zaertliche Brandung - Roman

Titel: Zaertliche Brandung - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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Senf.«
    »Ach, beiß einfach hinein«, fuhr sie ihn an, »und beantworte meine Frage. Wie kommt es, dass Levi gewillt war, mit Abram zusammenzuarbeiten, dich aber feuert, weil du mit dem Feind Umgang pflegst?«
    »Weil beide Gangs dasselbe Ziel hatten, ehe ich daherkam. «
    »Und das war?«
    »Dich glücklich zu sehen.«
    Willa hielt mit ihrem Hotdog auf halbem Weg zum Mund inne.
    »Mich glücklich zu sehen? Als ob das jemanden etwas anginge – so fängt es an. Moment – soll das heißen, dass sie jetzt getrennte Ziele verfolgen? Will eine der Gangs mich nicht glücklich sehen?«
    Er biss ein großes Stück von seinem Hotdog ab, verzog das Gesicht und schluckte es.
    »Nein, beide wollen dich glücklich sehen; sie sind sich nur uneins, wie dies zu erreichen ist.« Er teilte den Kartoffelsalat aus.

    »Die Kaffeeleute wollen, dass du mich heiratest, wie auch Bram es geplant hat. Aber die Grand Pointers sind der Meinung, du solltest einen Mann aus dem Ort heiraten.«
    Willa konnte es nicht fassen.
    »Du willst mich wohl auf den Arm nehmen? Ich weiß, dass die Stadt voll bis oben ist mit gelangweilten Senioren, aber die können unmöglich so interessiert an meinem Leben sein. Außerdem hätte es umgekehrt mehr Sinn. Wenn jemand sich wünscht, dass ich dich heirate, dann sind es die Grand Pointers. Das sind meist ehemalige Manager, und die müssten eigentlich wollen, dass ich einen Geschäftsmann heirate. Die Einheimischen würden wollen, dass ich jemanden aus dem Ort nehme.«
    »Unsinn.« Er schüttelte den Kopf.
    »Silas, Maureen und Levi haben mich unlängst im Pausenraum gestellt und mir rundheraus erklärt, sollte ich versuchen, dich mit dem Testament zu erpressen, würde ich in einem Hanfsack auf einem Hummerfänger landen und eine Seefahrt ohne Wiederkehr unternehmen. «
    »Man hat dich bedroht?«
    »Sie haben gesagt, ich solle es nicht persönlich nehmen, aber doch sehr ernst.«
    »Aber Abram mochten sie.«
    »Sie haben behauptet, dass sie auch mich mögen – aber nicht als deinen Mann.«

    »Zuerst haben sie Brams Plan für sehr gut gehalten, nach seinem Tod aber regten sich Zweifel bei ihnen, ob er nicht zu weit gegangen war, als er dich zwingen wollte, schwanger zu werden. Während der fünf Tage, die du nach Hause gesegelt bist, sind sie dann zu der Einsicht gelangt, dass der ganze Plan schlecht war. Sie sind der Meinung, du solltest einen netten, unkomplizierten Mann aus der Gegend heiraten, mit dem du dich häuslich niederlässt. Und wenn du keine Kinder willst, dann sollst du auch keine bekommen.«
    Ihre Mitarbeiter, ihre Freunde, entschieden darüber, in wen sie sich verlieben sollte? Wen sie heiraten sollte? Und mit wem sie keine Kinder haben sollte?
    Sam hob ihr Kinn mit dem Finger an.
    »Sie haben dich lieb, Willa. Sie sind in ihren Überlegungen vielleicht irregeleitet, aber sie haben dich lieb.«
    »Und die Kaffeeleute? Welchen Vorwand haben die?«
    Er lächelte.
    »Sie meinen es auch ehrlich, Süße. Auch sie wollen dich glücklich verheiratet sehen – nur eben nicht mit einem Mann von hier.«
    »Aber warum nicht?«
    Er legte seinen Arm um ihre Schulter.
    »Erstens – sie wollen frisches, junges Blut im Ort haben. Zweitens – im Umkreis von hundert Meilen gibt es keinen Mann, der dich heiraten würde. Du stehst im Ruf, Ärger zu machen. Und dann ist da noch die Tatsache,
dass du auf See total verrücktspielst. Es gibt an der Küste kaum einen Mann, der mit einer Frau leben könnte, die besser segelt als er.«
    Willa war richtig geschockt, weil alle Welt zu wissen glaubte, was sie tun und lassen sollte.
    »Weißt du, was ich glaube?«, fragte Sam.
    Sie äußerte nicht einmal eine Vermutung.
    »Ich glaube, ich sollte mein eigenes Unternehmen aufmachen und die Kaffeeleute auf meine Gehaltsliste setzen.«
    »Wie bitte?«, japste sie und rückte ab, um ihn ansehen zu können.
    »Spinnst du?«
    »Aber ich bezweifle, ob sie ihr Verdientes wieder in mein Geschäft stecken würden. Vielmehr habe ich das Gefühl, dass sie das Geld gebrauchen könnten. Paul Dubay braucht einen neuen Rasenmäher; sein alter, mit dem er zum Café fährt, macht es nicht mehr lange.«
    »Paul Dubay fährt mit dem Rasenmäher durch den Ort?«
    »Die Main Street entlang. Er behauptet, die ›verdammte Regierung‹ weigere sich, ihm einen neuen Führerschein zu bewilligen, weil er schlecht sieht.«
    »Paul Dubay ist über neunzig! Er sollte nichts Schnelleres fahren als eine Gehhilfe. Und täusche dich nicht. Deine neuen guten

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