Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zärtliche Wildnis

Zärtliche Wildnis

Titel: Zärtliche Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
Vom Netzwerk:
sowieso nichts.«
    »Anlaß genug, sie nicht aufzugeben. Ich habe den Leuten hier versprochen, als ich kam, daß ich ein Jahr bleiben würde. Dann sind die meisten Kinder sowieso so weit, daß sie zur Schule gehen können. Ich werde sie jetzt nicht einfach im Stich lassen.«
    »Du würdest lieber mich im Stich lassen?«
    Sie war perplex. »Aber ich lasse dich doch gar nicht im Stich. Ich habe nicht vorgeschlagen, die Hochzeit aufzuschieben, ich sage nur, daß ich morgens meiner Arbeit im Kindergarten nachgehen werde, wie ich das den Leuten hier versprochen habe.«
    »Das ist doch albernes Gerede. Wozu brauchst du eine Nebenbeschäftigung? Du hast wohl Angst vor dieser Grüne-Witwen-Psychose, vor der jetzt soviel Wesens gemacht wird. Das ist nicht nötig. Du wirst nicht den ganzen Tag am Spülbecken stehen. Meri wird weiterhin ins Haus kommen, so wie sie das jetzt auch tut.«
    »Ach wirklich?« sagte Liz darauf höchst unklug. »Wie schön. Für den Haushalt habe ich nämlich gar keinen Sinn. Da beschäftige ich mich lieber mit den Kindern.«
    Darauf hakte er sofort ein und erklärte, ihr »lächerlicher Kindergarten« wäre ihr offenbar wichtiger als er und ihre häuslichen Pflichten. Während er immer zorniger wurde, wurde sie immer ruhiger und machte ihn vollends wütend, indem sie milde sagte: »Bitte, versuche doch, logisch zu sein, Andrew. Der Kindergarten ist mir doch nicht wichtiger als du. Ich würde dir doch nur auf die Nerven fallen, wenn ich den ganzen Tag hinter dir herlaufen und versuchen würde, die Schafe zusammenzutreiben oder die Kühe zu füttern oder was du sonst auf der Farm tust. Dafür hast du Peter, und ich habe Meri, damit sie mir einen Teil der Hausarbeit abnehmen kann und wir beide ein bißchen Freizeit haben, um das tun zu können, was uns Freude macht.«
    »Und das heißt, daß es dir mehr Freude macht, dich mit den Kindern zu beschäftigen, als mit mir?«
    »Aber nein, natürlich nicht. Aber es macht mir mehr Spaß, mich mit den Kindern abzugeben, als Fenster zu putzen. Deshalb bin ich froh, daß Meri sich um diese Dinge kümmern wird, so daß mir Zeit bleibt, mich um die Kinder zu kümmern. Ach, Andrew, für die Kinder wäre es wirklich arg, wenn der Kindergarten geschlossen werden würde. Erst neulich sagte so ein Kleines zu mir — «
    »Bitte verschone mich mit ihrem kindlichen Gequatsche«, unterbrach er grob, und nun wurde auch Liz zornig.
    »Sie quatschen nicht, und sie haben bessere Manieren als du«, fuhr sie ihn an, und schon waren sie in einen Streit verwickelt, wie sie ihn beide verabscheuten. Er endete mit Andrews Kapitulation, aber nicht bevor Liz Tränen vergossen und ihn bezichtigt hatte, ihr Leben verpfuschen zu wollen. Sie könnte es einfach nicht ertragen — nicht einmal von ihm — , erklärte sie, wenn andere meinten, sie könnten bestimmen, wie sie ihr Leben einzurichten hätte.
    »Also gut«, sagte er ernst. »Komm, hören wir auf zu streiten und uns Dummheiten an den Kopf zu werfen. Vielleicht bin ich wirklich ein bißchen starrköpfig; Männer neigen nun einmal zur Herrschaft, wenn sie heiraten. Aber wie du sagst, es war ein Versprechen, und es sind ja jeden Tag nur ein paar Stunden. Ich bin einverstanden, daß du weitermachst, aber du mußt mir versprechen, daß du sofort aufhörst, wenn es dir zuviel wird oder wenn du krank wirst oder ein Kind erwartest.«
    Liz lachte unter Tränen.
    »Ach, ich werde bestimmt nicht krank, und Kinder wollen wir doch sowieso nicht gleich haben. Liebster Andrew, ich bin so froh, daß du einverstanden bist. Wirklich, es ist mir nicht im Traum eingefallen, daß du etwas dagegen haben könntest. Es sind doch nur ein paar Stunden, die wir von der vielen Zeit abgeben, welche wir gemeinsam verbringen können.«
    Sie war unwiderstehlich, wenn sie so sprach. Wenn auch ihre Lider durch die Tränen ein wenig angeschwollen waren, so glänzten ihre schönen Augen doch strahlend hell, als sie ihn anlächelte. Er nahm sie in die Arme, sagte, sie wollten nie wieder streiten, und daß es sein größter Wunsch sei, sie auf ihre Art glücklich zu machen.
    »Du meinst, auf deine Art«, versetzte Liz entschieden. »Ja, Andrew, es muß alles nach deinem Kopf gehen, aber auf friedliche und glückliche Art. Ich weiß, daß du diesmal nachgegeben hast, aber du sagst dir, es wäre nur eine Ausnahme, eine Frau müßte sich schließlich nach ihrem Mann richten.«
    Er lachte. »Du bist ein komisches kleines Wesen — so eine Art Kreuzung zwischen

Weitere Kostenlose Bücher