Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zärtliche Wildnis

Zärtliche Wildnis

Titel: Zärtliche Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
Vom Netzwerk:
faßte sich Andrew und sagte in kunstvoll nonchalantem Ton: »Nun, jetzt ist ja die Katze aus dem Sack. Sehen Sie mich nur nicht alle so vorwurfsvoll an, das Geheimnis gibt es erst — «, er sah auf seine Uhr, »seit ungefähr neun Stunden. Aber es stimmt, daß ich gesagt habe, ich würde alles geduldig ertragen, was dieser Unglückshund anrichtet. Ich hatte gar keine andere Wahl. Liz wird mich nämlich heiraten.«
    Ausrufe freudiger Überraschung wurden laut und Glückwünsche, und die Frauen umdrängten Liz und erklärten, das wäre eine »wundervolle Neuigkeit«, während die Männer Andrew zu seinem guten Geschmack und seinem Glück gratulierten.
    »Das beste daran ist, von unserem Standpunkt aus«, faßte Jessie Wheeler zusammen, »daß wir Liz nun immer in unserer Nähe haben werden.«
    Und Mrs. Cooke, ganz unerwartet weich geworden durch Andrews ritterliches Verhalten ihr gegenüber, ging sogar so weit zu sagen: »Nun, das hört man ja wirklich gern, aber es ist doch schade, daß Liz es in einem Temperamentsausbruch so heraussprudeln mußte.«
    Liz stimmte ihr unumwunden zu. Aus irgendeinem Grund wurde diese Übereinstimmung mit Stürmen von Gelächter aufgenommen, und Mrs. Cooke kam sich äußerst geistreich vor.
    »Ich weiß, daß ich ärgerlich war, und daß es auch so herauskam«, sagte Liz, »aber wir haben gestern abend wirklich ausgemacht, daß wir es allen sagen würden, sobald Andrew den Ring gekauft hätte. Ich wollte gern, daß alle es zur gleichen Zeit erfahren sollten, und sogar Kay hatte keine Ahnung, nicht wahr, Kay?«
    Kay, auf die man sich in einer Krise dieser Art immer verlassen konnte, und die seit vierzehn Tagen diese Neuigkeit stündlich erwartet hatte, weil sie wußte, was es geschlagen hatte, als sie an diesem Morgen Liz’ Gesicht gesehen hatte, erwiderte: »Ja, das stimmt, ich hatte keinen blassen Schimmer.«
    »Aber es hat sich ja auch kaum Gelegenheit zu einer Bekanntmachung dieser Art ergeben, da dein Hund uns bisher alle in Atem gehalten hat. Ich freue mich wirklich von Herzen, Liz. Und was den Vorwurf der Geheimniskrämerei angeht, so habe ich kein ganz reines Gewissen, nicht wahr, Adam?«
    Der traurige Mann, der jedoch in letzter Zeit nur noch selten einen Zug von Traurigkeit gezeigt hatte, reagierte mit Geistesgegenwart auf sein Stichwort. Er sagte nicht: »Nun, wir wollten warten, um dann eine Doppelverlobung bekanntgeben zu können«, sondern erklärte statt dessen lächelnd: »Nein, ganz rein ist unser Gewissen auch nicht, denn wir haben auch Neuigkeiten. Sie sind nicht viel älter als die von Andrew, aber ich hatte am Freitag doch noch Zeit, den unerläßlichen Ring zu besorgen, und mir scheint, dies ist der richtige Moment, um ihn meiner zukünftigen Frau anzustecken.«
    Das tat er denn auch sogleich, während die anderen applaudierten und die Verlobung für rechtmäßig und bindend erklärten.
    »Du hast mich ungefähr um drei Stunden geschlagen. Warum müssen diese verflixten Läden samstags schließen?« knurrte Andrew, und alle fanden das höchst belustigend, während Liz lachend erklärte, das wäre typisch Andrew, daß er erwartete, die Läden würden offenbleiben, nur weil er zufällig etwas einkaufen wollte. Wieder brachen alle in Gelächter aus; sie waren in so guter Stimmung, daß sie alles belustigend fanden. Pirate, der seine Gefühle nur mit größter Mühe gezähmt hatte, während sein Blick von Andrew zu Liz und dann von Adam zu Kay wanderte, stieß einen abgrundtiefen Seufzer der Erleichterung aus, packte den nächstbesten Picknickkorb, um seiner neuesten Laune nachzugeben und ihn in den Fluß fallen zu lassen. Andrew hielt ihn jedoch diesmal davon ab, allerdings mit sanfterer Hand.
    Danach wurde das Picknick zum harmonischsten und fröhlichsten, das die Beteiligten je erlebt hatten.
    »Zwei Brautpaare, und vor einem Jahr noch kannten wir die Männer kaum und hatten von den Mädchen noch nie gehört. Und jetzt gehören sie zu uns.«
    Damit war die ganze Situation zusammengefaßt. Selbst Mrs. Cooke trug eine Miene milder Freude zur Schau und meinte, ihr Schuh würde sich von Pirates Mißhandlung schon wieder erholen; sie hoffe es jedenfalls, weil die Schuhe nagelneu wären, und jeder wüßte ja, was ein Paar guter Schuhe heutzutage kostete. Aber Mr. Oldfield wäre ja wirklich ein echter Gentleman, und sie könnte nur sagen, daß Liz ein Riesenglück gehabt hätte.
    »Nur um eines möchte ich Sie alle bitten«, sagte Liz. »Lassen Sie es mich Janet und Ted

Weitere Kostenlose Bücher