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Zärtlicher Hinterhalt

Zärtlicher Hinterhalt

Titel: Zärtlicher Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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selbst. Er lächelte. ja, sie gehörte ihm. Sie wusste es nur noch nicht.
    Er griff nach dem Rand der Schiebetür, spannte alle Muskeln an und schwang
sich hinunter …
    Dougald neigte den Kopf, hob das Glas und prostete der Erinnerung an einen wundervollen Tag zu, als Jugend, Abenteuer und Liebe ihnen gehört hatten.
    Hannah schien die stumme Geste nicht sonderlich zu beeindrucken. »Charles hat also die Männer angeheuert, die mich in London verfolgt haben … es waren demnach deine Leute?«
    Ihm war der Appetit vergangen, und er legte den Löffel beiseite. »Selbstverständlich.«
    »Du hast mir eine Falle gestellt.«
    »Ich habe Charles sofort zurückgerufen, nachdem sich die Lage hier stabilisiert hatte, und habe diese Detektive beauftragt … dich nervös zu machen. Dann habe ich dir eine Stelle angeboten, von der ich wusste, dass sie dich reizen würde. Eine Falle wurde es erst, als du hineingetappt bist.« Er stemmte den Fuß gegen das Tischbein und schob den Tisch weg. Die Teller klirrten zwar, und das Tafelsilber schepperte, aber der Raum zwischen ihnen beiden war wieder frei, und nichts hinderte ihn mehr daran, sie zu betrachten. Sie in dieser schlichten, schwarzen Arbeitskleidung zu sehen. Ständig verkleidete sie sich … damals im Zug in der Schuluniform eines Burschen und heute als strenge Gesellschafterin. Und immer blitzte ihre Schönheit durch. Nichts konnte den transparenten Teint verbergen, zart wie bei einem Kind, die goldene Haarpracht oder die Lippen, die zum Küssen einluden. Ein Mann, der mehr als die strenge Fassade sah, entdeckte eine kurvenreiche Figur … nicht mehr ganz so üppig wie in früheren Jahren, aber bestechend in ihrer grazilen Anmut. Sie ging und bewegte sich, wie sie es immer getan hatte. Als hätte der Allmächtige sie zu Dougalds Vergnügen erschaffen, um ihn vom sündigen Leben in den heiligen Bund der Ehe zu locken. Der Plan des Allmächtigen hatte nur leider fast zu gut funktioniert: Denn durch ihren Weggang hatte sie jede Freude mitgenommen und nichts als Dunkelheit zurückgelassen.
    Glücklicherweise gedieh er im Dunklen recht gut. Er schmiedete Pläne, um die Vergangenheit zu überwinden, richtete sein Augenmerk auf die Zukunft. Und alle Finten hatten geklappt, denn jetzt saß sie vor ihm. »Ich hatte allerdings Zweifel, ob ich dich aus deiner heiß geliebten Vornehmen Akademie der Gouvernanten herauseisen könnte. Schließlich hat sie dir geboten, was unsere Ehe nie tat – Arbeit, Arbeit und nochmals Arbeit.«
    »Wie kannst du es wagen!« Sie schaute ihn an, als sei er ein Ungeheuer … kluge Frau – denn die einsamen Jahre, in denen er bei ihr in Ungnade gefallen war, hatten ihn tatsächlich zu einem Ungeheuer werden lassen. »Wie kannst du es wagen, mich deiner eigenen Sünden anzuklagen! Du hast genauso gearbeitet, mein Bester. Ununterbrochen warst du eingespannt, und von mir wolltest du, dass ich dich für mich sorgen lasse.«
    »Wie für eine Ehefrau!« Dass er so hitzig antwortete, überraschte ihn selber am meisten. Mit sinnloser Empörung hatte er sich die letzten Jahre nicht abgegeben.
    »Wie für eine dümmliche Ignorantin«, geiferte sie zurück.
    »Deine Mutter hat dich verwöhnt, wann immer sie konnte.«
    Hannah hob die Stimme. »Sie war aber die ganze Zeit über tätig, und ich habe ihr gerne geholfen!«
    »Ich weiß … bewundernswert! Meinen Wünschen bist du allerdings nicht so bereitwillig nachgekommen.«
    »Mutter hat mich gelehrt, dass Arbeiten etwas Tugendhaftes ist. Und an dieser Wahrheit hat sich nichts geändert, nur weil die Umstände es taten.«
    »Und so hast du dein Leben damit verbracht, der Tugend nachzujagen wie das Kätzchen dem Schmetterling.« Dougald legte den Kopf zurück und betrachtete sie aus Schlitzaugen. »Dann bist du aus deiner Ehe davongelaufen und hast dein Ehegelöbnis gebrochen. Wo liegt da die Tugend?«
    Erregt verschränkte sie die Finger ineinander. »Nicht untugendhafter jedenfalls, als ein achtzehnjähriges Mädchen zu verführen.«
    »Du warst achtzehn und wolltest fort. Dich zu verführen war der einfachste Weg, dich unter Kontrolle zu bekommen.«
    »Ah! Mich zu verführen hat dir die Zeit gespart, mir den Hof zu machen.« Sie hielt kurz inne. »Eine bewundernswerte Abkürzung.«
    Er stieß ein kurzes, hartes Lachen aus und beschwor die Vergangenheit, um ihr wehzutun. »Ich hätte dich gar nicht zu verführen brauchen. Die Mühe hätte ich mir sparen können. Weil ich dich nämlich längst gekauft hatte – von

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