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Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Titel: Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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setzte sich auf. Sie rieb sich die Augen. Leo döste auf dem Sitz gegenüber, seine breiten Schultern waren hochgezogen, einen Arm hatte er hinter dem Kopf verschränkt.
    Poppy schob den kleinen Vorhang an einem der Fenster beiseite, und vor ihr lag ihr geliebtes Hampshire … von der Sonne beschienen, grün, friedlich. Sie war zu lange in London gewesen – sie hatte ganz vergessen, wie schön die Welt sein konnte. Sie kamen an Mohn- und Margeritenfeldern und kräftigen Lavendelstauden vorbei. Die Landschaft war reich an feuchten Wiesen und kleinen Bächen. Leuchtend blaue Eisvögel und Mauersegler glitten über den Himmel, während Grünspechte die Bäume erzittern ließen.
    »Gleich sind wir da«, flüsterte sie.
    Leo erwachte mit einem Gähnen und streckte sich. Er blinzelte, als er den Vorhang anhob, um einen Blick auf die vorbeiziehende Landschaft zu erhaschen.
    »Ist es nicht wunderschön hier?«, fragte Poppy strahlend. »Hast du jemals solche Bilder gesehen?«
    Ihr Bruder ließ den Vorhang wieder fallen. »Schafe. Gras. Wie aufregend.«
    Bald darauf erreichte die Kutsche die Ramsay Ländereien und fuhr am Bahnwärterhäuschen vorbei, das aus blaugrauen Ziegeln und hellem Stein gebaut war. Dank der jüngsten umfangreichen Renovierungs- und Umbauarbeiten wirkten Landschaft und Gut wie neu, wenn auch der ursprüngliche Charme des Hauses erhalten geblieben war. Das Landgut war nicht groß, nichts im Vergleich zu dem gewaltigen Nachbarbesitz von Lord Westcliff. Aber es war ein Juwel, das Land war fruchtbar und abwechslungsreich, die Felder wurden von kleinen Kanälen bewässert, die man von einem nahe gelegenen Bach zu den oberen Feldern gegraben hatte.
    Bevor Leo den Titel geerbt hatte, waren die Felder vernachlässigt und die Gebäude verfallen gewesen. Viele Pächter hatten das Land verlassen. Nun aber war aus dem Besitz wieder ein florierendes und fortschrittliches Unternehmen geworden, was insbesondere Kev Merripen zu verdanken war. Und sogar Leo war, wenn er es auch ungern zugab, inzwischen bereit, sich um das Land zu kümmern, und bemüht, sich all das Wissen und die Fertigkeiten anzueignen, die erforderlich waren, um das Gut effizient zu führen.
    Ramsay House war eine verspielte Kombination der verschiedensten architektonischen Stile. Ursprünglich ein Elisabethanisches Herrenhaus, war es von den nachfolgenden Generationen um zahlreiche Anbauten und mehrere Seitenflügel erweitert worden. Das Ergebnis war ein asymmetrisches Gebäude mit mehreren Schornsteinen, kunstvollen Bleiglasfenstern und einem grauen Schieferdach mit vereinzelten Walmen und Gauben. Drinnen gab es interessante Winkel und Nischen, merkwürdig geschnittene Zimmer, versteckte Türen und Treppen, und all das trug zu einem exzentrischen Charme bei, der auf wunderbare Weise zur Hathaway-Familie passte.
    Blühende Rosen umrankten das Haus. Dahinter führten weiß gekieste Wege zu den Blumenwiesen und Obstgärten. Auf einer Seite des Hauses befanden sich die Ställe und Pferdekoppeln, während etwas weiter entfernt auf einem Hof die Holzverarbeitung in vollem Gange war.
    Die Kutsche hielt in der Einfahrt direkt vor einer Reihe schwerer Holztüren, die alle mit einem Glasein-satz versehen waren. Während die Diener die Herrschaft über ihre Ankunft unterrichteten, half Leo Poppy aus dem Wagen. Da kam Win auch schon aus dem Haus gerannt und warf sich ihrem Bruder in die Arme. Leo grinste, während er sie mühelos auffing und herumwirbelte.
    »Liebste Poppy«, rief Win. »Ich habe dich so schrecklich vermisst!«
    »Was ist mit mir?«, erkundigte sich Leo, der sie noch immer fest in den Armen hielt. »Hast du mich nicht vermisst?«
    »Vielleicht ein bisschen«, sagte Win mit einem Grinsen und küsste ihn auf die Wange. Sie ging zu Poppy und umarmte sie. »Wie lange wirst du bleiben?«
    »Ich weiß es noch nicht«, erwiderte Poppy.
    »Wo sind die anderen?«, wollte Leo wissen.
    Win ließ ihren schlanken Arm auf Poppys Rücken, als sie sich zu ihrem Bruder umwandte. »Cam ist zu Besuch bei Lord Westcliff im Stony Cross Park, Amelia ist mit dem Baby im Haus, Beatrix streift im Wald umher und Merripen ist bei ein paar Pächtern, um ihnen eine neue Hacktechnik beizubringen.«
    Das erregte Leos Aufmerksamkeit. »Ich weiß alles darüber. Wenn du nicht in ein Bordell gehen willst, gibt es gewisse Gegenden in London …«
    » Hacken , Leo«, wiederholte Win. »Es geht um bahnbrechende Innovationen in der Holzverarbeitung.«
    »Oh. Nun, darüber weiß

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