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Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Titel: Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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ich gar nichts.«
    »Du wirst eine ganze Menge darüber zu hören bekommen, wenn Merripen erst erfährt, dass du hier bist.« Win versuchte ein ernstes Gesicht aufzusetzen, aber ihre Augen funkelten. »Ich hoffe, du benimmst dich, Leo.«
    »Natürlich. Wir sind auf dem Land. Es gibt nichts anderes zu tun.« Mit einem schweren Seufzer schob Leo die Hände in die Taschen und betrachtete die malerische Umgebung, als wäre ihm soeben eine Zelle im Newgate-Gefängnis zugeteilt worden. Und dann erkundigte er sich mit perfekt bemessener Beiläufigkeit: »Wo ist Marks? Du hast sie gar nicht erwähnt.«
    »Ihr geht es gut, aber …« Win hielt inne, sichtbar nach Worten ringend. »Ihr ist heute ein kleines Malheur passiert, und sie ist ziemlich aufgelöst. Das ist auch nur verständlich, jeder anderen Frau würde es in dieser Lage genauso gehen. Deshalb, Leo, bestehe ich darauf, dass du dich nicht über sie lustig machst. Und solltest du es doch tun, wird Merripen dir eine solche Abreibung verpassen …«
    »Ich bitte dich! Du tust ja gerade so, als hätte ich nichts Wichtigeres zu tun, als mich um die Probleme von Marks zu kümmern.« Und nach einer kurzen Pause fragte er: »Was hat sie denn?«
    Win runzelte die Stirn. »Ich würde es dir niemals sagen, wenn es nicht ohnehin unübersehbar wäre. Weißt du, Miss Marks färbt ihre Haare, was ich nicht wusste, aber offenbar …«
    »Sie färbt ihre Haare?«, wiederholte Poppy überrascht. »Aber warum? Sie ist doch noch jung.«
    »Ich habe keine Ahnung. Sie weigert sich, etwas dazu zu sagen. Aber es gibt Frauen, die schon in ihren Zwanzigern graue Haare bekommen, und vielleicht ist das bei ihr der Fall.«
    »Die Ärmste!«, meinte Poppy mitfühlend. »Das ist ihr sicherlich sehr unangenehm. Bestimmt unternimmt sie große Anstrengungen, um diesen Makel geheim zu halten.«
    »Ja wirklich, die Ärmste«, sagte Leo in einem Ton, der alles andere als teilnahmsvoll war. Tatsächlich glänzten seine Augen vielmehr vor Entzücken. »Nun erzähl uns schon, was passiert ist, Win.«
    »Es muss wohl so sein, dass der Apotheker in London das Färbemittel falsch zusammengemischt hat. Denn als sie es heute Morgen angewendet hat, war das Ergebnis … nun ja, erschütternd.«
    »Sind ihr die Haare ausgefallen?«, erkundigte sich Leo. »Hat sie eine Glatze?«
    »Nein, ganz und gar nicht. Ihr Haar ist nur leider … grün.«
    Leo machte ein Gesicht, dass man meinen konnte, es sei Weihnachten. »Welcher Grünton ist es denn?«
    »Leo, sch!«, sagte Win eindringlich. »Du wirst sie nicht quälen. Es war ein sehr schwerer Morgen für sie. Wir haben eine Wasserstoffperoxydpaste gemischt, um das Grün herauszubekommen, und ich weiß noch nicht, ob es funktioniert hat oder nicht. Amelia hat ihr gerade erst geholfen, das Zeug auszuwaschen. Aber ganz gleich, wie das Ergebnis aussieht, du hältst den Mund.«
    »Du willst mir doch nicht sagen, dass Marks mir heute Abend mit Haaren gegenübersitzen wird, die perfekt zum grünen Spargel passen, und ich keine Bemerkung machen darf?« Er schnaubte. »So stark bin ich nicht.«
    »Bitte, Leo«, murmelte Poppy und berührte ihren Bruder am Arm. »Wenn einer deiner Schwestern so ein Unglück passiert wäre, würdest du dich auch nicht über sie lustig machen.«
    »Glaubst du vielleicht, diese kleine Hexe hätte die geringste Gnade mit mir, wäre die Situation umgekehrt?« Er verdrehte die Augen, als er die Gesichter seiner Schwestern sah. »Also gut, ich versuche sie nicht zu verspotten. Aber ich kann euch nichts versprechen.«
    Leo schlenderte ohne sichtliche Eile zum Haus. Doch er konnte seinen Schwestern nichts vormachen.
    »Wie lange, meinst du, wird es dauern, bis er sie gefunden hat?«, fragte Poppy ihre große Schwester.
    »Zwei, vielleicht drei Minuten«, antwortete Win. Beide seufzten.
    Nach genau zwei Minuten und siebenundvierzig Sekunden hatte Leo seine Erzfeindin ausfindig gemacht. Sie saß im Obstgarten hinter dem Haus auf einer niedrigen Steinmauer, ihre schmale Gestalt leicht gekrümmt, die Hände in den Schoß gelegt. Sie hatte eine Art Stofflappen um den Kopf gebunden, einen verknoteten Turban, der ihr Haar vollständig verbarg.
    Beim Anblick dieses kläglichen Häufchens einer Frau hätte jeder andere tiefes Mitleid empfunden. Leo aber hatte keine Skrupel, Catherine Marks noch ein paar Seitenhiebe zu verpassen. Solange sie sich kannten, hatte sie keine Gelegenheit ausgelassen, ihn zu kritisieren, zu beschimpfen oder zu erniedrigen. In den wenigen

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