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Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Titel: Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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bebten, als sie ihm mit einem kurzen Kopfschütteln zu verstehen gab, dass die Antwort für sie beide verheerend sein würde. Sie wand sich aus seinem Griff, raffte ihre Röcke und rannte auf dem schnellsten Wege zum Haus.

Zwanzigstes Kapitel
    »Amelia«, sagte Poppy und legte den Kopf an die Schulter ihrer Schwester, »du hast mir einen schlechten Dienst erwiesen, indem du mir die Ehe als etwas so Einfaches dargestellt hast.«
    Amelia lachte leise und herzte sie. »Oh, meine Liebe. Wenn ich diesen Eindruck vermittelt habe, muss ich mich entschuldigen. Es ist nicht einfach. Erst recht nicht, wenn beide Partner einen starken Willen haben.«
    »Die Damenzeitschriften raten, dem Ehemann überwiegend seinen Willen zu lassen.«
    »Oh, alles Lügen. Du musst deinen Mann nur glauben machen, dass er seinen Willen bekommt. Das ist das Geheimnis einer glücklichen Ehe.«
    Sie kicherten, und Poppy richtete sich wieder auf.
    Nachdem Amelia Rye für sein Vormittagschläfchen hingelegt hatte, war sie mit Poppy ins Familienzimmer gegangen, wo sie es sich auf dem Sofa bequem gemacht hatten. Obwohl sie Win eingeladen hatten, sich zu ihnen zu gesellen, hatte sie mit Rücksicht auf die Tatsache, dass Amelia ein mütterlicheres Verhältnis zu Poppy hatte, taktvoll abgelehnt.
    Während der zwei Jahre, die Win in einer Gesundheitsklinik in Frankreich verbracht hatte, um sich von den Folgen einer Scharlacherkrankung zu erholen, war die Beziehung zwischen Poppy und ihrer ältesten Schwester noch enger geworden. Ihre intimsten Gedanken und Probleme teilte Poppy am liebsten mit Amelia.
    Ein Teebrett wurde hereingebracht, außerdem ein Tablett mit Siruptörtchen, die nach dem alten Rezept ihrer Mutter gebacken worden waren, sowie Streifen feinen, mit Zitronensaft und Streusel verzierten Buttergebäcks.
    »Du musst erschöpft sein«, bemerkte Amelia und strich Poppy sanft mit der Hand über die Wange. »Ich glaube, du hast ein Schläfchen dringender nötig als der kleine Rye.«
    Poppy schüttelte den Kopf. »Später. Ich muss mir erst über ein paar Dinge klarwerden, denn Harry könnte schon bei Einbruch der Dämmerung hier sein. Natürlich ist es auch möglich, dass er nicht kommt …«
    »Er wird kommen«, ertönte eine Stimme in der Türöffnung, und Poppy blickte auf. »Miss Marks«, rief sie und sprang auf die Füße.
    Ein Strahlen ging über Miss Marks’ Gesicht, als sie zu ihrem früheren Schützling eilte und sie in eine herzliche Umarmung schloss. Poppy merkte sofort, dass ihre ehemalige Begleiterin schon eine Zeit auf dem Land war. Anstelle ihres sonst so tadellosen Seifen- und Stärkegeruchs, trug sie den Duft nach Erde und Blumen und Sommerwärme. »Alles ist so anders hier ohne Sie«, sagte Miss Marks. »So viel stiller.«
    Poppy lachte.
    Miss Marks zog sich zurück und fügte hastig hinzu: »Ich wollte wirklich nicht andeuten …«
    »Ich weiß.« Immer noch lächelnd, musterte Poppy sie prüfend. »Wie hübsch Sie aussehen. Ihr Haar …« Es war nicht wie sonst streng zurückgekämmt und mit Haarnadeln festgesteckt. Die dichten, vollen Locken ergossen sich über ihren Rücken und ihre Schultern. Und der unscheinbare Braunton hatte sich in ein glänzendes helles Gold verwandelt. »Ist das Ihre natürliche Haarfarbe?«
    Schamesröte huschte über ihr Gesicht. »Ich werde mein Haar so bald wie möglich wieder dunkel färben.«
    »Aber warum denn?«, fragte Poppy verblüfft. »So ist es doch wunderschön!«
    Amelias Stimme kam vom Sofa herüber. »Ich würde dir empfehlen, eine Weile keine Chemikalien anzuwenden, Catherine. Das könnte dein Haar zu sehr strapazieren.«
    »Wahrscheinlich hast du Recht«, erwiderte Miss Marks mit einem Stirnrunzeln und strich sich verlegen durch die hellen glänzenden Strähnen.
    Poppy blickte die beiden misstrauisch von der Seite an. Dass Amelia Miss Marks mit ihrem Vornamen ansprach, war etwas völlig Neues.
    »Kann ich mich einen Augenblick zu euch setzen?«, fragte Miss Marks vorsichtig. »Ich würde nur zu gern hören, was sich seit der Hochzeit ereignet hat. Und …« Sie machte eine kurze, sonderbar aufgeregte Pause. »Ich muss Ihnen ein paar Dinge sagen, von denen ich glaube, dass sie für Ihre Situation wichtig sind.«
    »Bitte, tun Sie das«, sagte Poppy. Sie warf Amelia einen kurzen Blick zu und sah, dass ihre ältere Schwester bereits wusste, was Miss Marks ihr erzählen würde.
    Sie setzten sich gemeinsam, die Schwestern auf das Sofa und Catherine Marks auf einen Stuhl.
    Etwas

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