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Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Titel: Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Hunger, auch wenn du …«
    Plötzlich packte Harry sie von hinten und schlang seine Arme um sie, die Uhr noch immer fest in seiner Hand. Er zitterte am ganzen Körper, seine Muskelkraft drohte sie zu erdrücken. Seine Stimme war tief und schuldbewusst.
    »Es tut mir leid.«
    Poppy schmiegte sich an seinen Körper, als er sie weiter festhielt. Sie schloss die Augen.
    »Verdammt«, sagte er in ihr Haar. »Es tut mir so leid. Aber allein der Gedanke, du könntest noch Gefühle für Bayning hegen … er … bringt nicht das Beste in mir zum Vorschein.«
    »Ich höre da eine Untertreibung«, erwiderte Poppy düster. Aber sie wandte sich in seinen Armen um und schmiegte sich an ihn. Ihre Hand glitt hinauf zu seinem Hinterkopf.
    »Er quält mich«, gab er unbeholfen zu. »Ich will, dass du dich um keinen anderen Mann kümmerst als um mich. Selbst wenn ich es nicht verdiene.«
    Die Kränkung auf Poppys Gesicht verschwand, als sie darüber nachdachte, dass es noch immer etwas völlig Neues für Harry war, geliebt zu werden. Das Pro-blem war nicht ein Mangel an Vertrauen in sie, sondern das Ergebnis seiner eigenen Selbstzweifel. Harry würde wahrscheinlich immer besitzergreifend sein, was sie anging.
    »Eifersüchtig«, tadelte sie ihn sanft und zog seinen Kopf auf ihre Schulter.
    »Ja.«
    »Nun, dafür gibt es keinen Anlass. Die einzigen Gefühle, die ich für Michael hege, sind Mitleid und Güte.« Sie berührte sein Ohr mit ihren Lippen. »Hast du die Gravur auf der Uhr gesehen? Nein? … Sie befindet sich innen. Sieh mal nach.«
    Aber Harry rührte sich nicht, tat gar nichts außer sich an ihr festzuhalten wie an einer Rettungsleine. Sie vermutete, dass er in diesem Augenblick zu überwältigt war, um auch nur irgendetwas zu tun. »Es ist ein Zitat von Erasmus«, sagte sie hilfsbereit. »Dem Lieblingsmönch meines Vaters, nach Roger Bacon. Die Inschrift lautet: ›Höhepunkt des Glücks ist es, wenn der Mensch bereit ist, das zu sein, was er ist.‹« Auf Harrys anhaltendes Schweigen hin konnte sie nicht umhin, weiterzusprechen. »Ich will, dass du glücklich bist, du ärgerlicher Mann. Ich will, dass du begreifst, dass ich dich genau dafür liebe, was du bist.«
    Harrys Atmung wurde schwer und unregelmäßig. Er hielt sie in einem Griff, den keine hundert Männer hätten lösen können. »Ich liebe dich, Poppy«, sagte er mit bebender Stimme. »Ich liebe dich so sehr, dass es die Hölle ist.«
    Sie versuchte ein Lächeln zu unterdrücken. »Warum ist es die Hölle?«, fragte sie teilnahmsvoll und streichelte seinen Nacken.
    »Weil ich jetzt so viel zu verlieren habe. Aber ich kann sowieso nicht anders, es scheint keinen Weg zu geben, es aufzuhalten.« Er küsste ihre Stirn, Augen, Wangen. »Ich habe so viel Liebe für dich, ich könnte ganze Räume damit füllen. Häuser. Du bist von ihr umgeben, wo auch immer du hingehst, du gehst durch sie, atmest sie … sie ist in deinen Lungen, und unter deiner Zunge, und zwischen deinen Fingern und Zehen …« Er fuhr leidenschaftlich mit dem Mund über ihren, drängte ihre Lippen auseinander.
    Es war ein Kuss, der Berge versetzen und die Sterne vom Himmel holen konnte. Es war ein Kuss, der die Engel schwachwerden ließ und den Dämonen Tränen in die Augen trieb … ein leidenschaftlicher, verlangender, herzergreifender Kuss, der beinahe die Welt aus den Angeln gehoben hätte.
    Oder zumindest empfand Poppy es so.
    Harry nahm sie schwungvoll mit beiden Armen hoch und trug sie zum Bett. Er senkte sich auf sie herab und strich ihr unbändiges Haar glatt. »Ich will nie mehr von dir getrennt sein«, sagte er. »Ich werde eine Insel kaufen und dich dorthin mitnehmen. Ein Schiff wird einmal im Monat kommen, um uns mit Nahrung zu versorgen. Den Rest der Zeit werden wir zwei ganz allein sein, wir werden Kleider aus Blättern tragen und exotische Früchte essen und uns am Strand lieben …«
    »Du würdest innerhalb eines Monats ein Exportgeschäft ins Leben rufen und die lokale Wirtschaft ankurbeln«, entgegnete sie nüchtern.
    Harry stöhnte, als er die Wahrheit hinter ihren Worten erkannte. »Gütiger Gott! Wie kannst du mich nur ertragen?«
    Poppy grinste und schlang ihm die Arme um den Nacken. »Ich schätze die positiven Nebeneffekte«, erklärte sie ihm. »Und überhaupt ist es nur recht und billig, immerhin erträgst du mich .«
    »Du bist perfekt«, sagte Harry mit hitziger Ernsthaftigkeit. »Alles an dir, alles, was du tust und sagst. Und sogar die kleinen Schwächen hier und da

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