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Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Titel: Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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ein junges Hausmädchen mit einem Armvoll gefalteter Bettwäsche vorbeikam, verlor Poppy die Geduld. »Wo ist es?«, brach sie hervor und starrte das Mädchen wütend an.
    Das Hausmädchen ließ vor Schreck die Wäsche fallen. Ihre Augen wurden riesengroß. »W-wo ist was?«, fragte sie mit piepsiger Stimme.
    »Eine versteckte Tür. Ein geheimer Raum. Ein Mann wird irgendwo in diesem Haus gegen seinen Willen festgehalten, und ich will wissen, wo er ist !«
    »Davon weiß ich nichts«, sagte das Mädchen mit zitternder Stimme und brach in Tränen aus. Sie hob die Bettwäsche vom Boden auf und rannte die Treppen hinauf.
    Valentine sprach mit ruhiger Stimme, seine braunen Augen waren voller Verständnis. »Die Bediensteten hat man bereits befragt«, erklärte er. »Entweder wissen sie wirklich von nichts, oder sie wagen es nicht, ihren Arbeitgeber zu hintergehen.«
    »Warum sollten sie über so etwas Schweigen bewahren?«
    »Für einen Hausangestellten, der ohne Referenzen entlassen wird, gibt es heutzutage nicht viel Hoffnung, eine neue Anstellung zu finden. Es könnte das Ende bedeuten. Hungertod.«
    »Tut mir leid«, meinte Poppy und biss die Zähne zusammen. »Aber im Augenblick kümmert mich einzig und allein das Wohlergehen meines Mannes. Ich weiß, dass er irgendwo hier ist, und ich werde nicht eher wieder gehen, bis wir ihn gefunden haben. Und wenn ich dieses ganze Haus auseinandernehmen muss …«
    »Das wird nicht nötig sein«, erklang Leos Stimme, als er die Eingangshalle betrat. Er zeigte mit dem Kopf in Richtung eines Korridors, der vom Haupteingang abging. »Kommt mit in die Bibliothek. Beide.«
    Aufgeregt rannten sie hinter Leo her, und der Konstabler folgte ihnen ebenfalls.
    Die Bibliothek war ein rechteckiger Raum mit schweren Mahagonimöbeln. Drei Wände waren mit Regalnischen und Bücherschränken ausgestattet, die allesamt durch ein Kranzgesims mit der Zimmerdecke verbunden waren. Der teppichlose Eichenboden war zerkratzt und abgetreten.
    »Dieses Haus«, sagte Leo und ging geradewegs zu den zugezogenen Fenstern, »hat eine klassische Georgianische Architektur, was so viel heißt, dass jedes Konstruktionsmerkmal auf dieser Hälfte eine vollkommene Spiegelung der anderen Hälfte ist. Jede Abweichung wird als schwerwiegender Bruch empfunden. Und gemäß dieser strikten symmetrischen Anordnung müsste dieser Raum drei Fenster an der Außenwand haben wie der entsprechende Raum auf der anderen Seite des Hauses. Aber ganz offensichtlich gibt es nur zwei.« Geschickt zog der die Vorhänge auf, um so viel Tageslicht wie möglich hereinzulassen.
    Er wedelte ungeduldig etwas Staub fort und ging zum zweiten Fenster, um dort ebenfalls die Vorhänge aufzuziehen. »Also ging ich hinaus, und mir fiel auf, dass die Richtung des Ziegelwerks auf dem Abschnitt, wo eigentlich das dritte Fenster sein sollte, anders ist. Und wenn man dieses Zimmer und das angrenzende abschreitet und die Innenmaße mit den Außenmaßen vergleicht, kommt man zu dem Ergebnis, dass es einen acht mal zehn Fuß großen Raum zwischen den beiden Zimmern geben muss, zu denen es keinen sichtbaren Zugang gibt.«
    Poppy stürzte zu der Wand mit den Bücherschränken und untersuchte sie verzweifelt. »Gibt es hier irgendwo eine Tür? Wie können wir sie finden?«
    Leo trat zu ihr. Er ging in die Hocke und starrte auf den Boden. »Such die Dielen nach frischen Schleifstellen ab. Die Dielenböden sind in diesen alten Häusern nie ganz eben. Oder sieh zu, ob du Fäden in den Fugen zwischen den einzelnen Regalsegmenten findest. Oder …«
    »Harry!«, rief Poppy und schlug mit der Faust gegen einen Regalrahmen. » Harry !«
    Sie verharrten alle still und lauschten angestrengt in der Hoffnung auf eine Antwort.
    Nichts.
    »Hier«, sagte der Konstabler und zeigte auf einen weißen sichelförmigen Kratzer auf dem Boden. »Das ist eine frische Schleifspur. Stellt man sich vor, dass der Bücherschrank so herausschwingt, würde das genau passen.«
    Alle vier versammelten sich jetzt um den Bücherschrank. Leo schaute in jeden Winkel, stieß und hämmerte gegen den Schrankrahmen, aber das Segment blieb fest an seinem Ort. Er blickte finster drein. »Ich weiß, wie ich den Raum finde, aber ich soll verflucht sein, wenn ich nicht weiß, wie ich hineinkomme.«
    Jake Valentine begann, die Bücher aus den Regalen zu nehmen und sie achtlos auf den Boden zu werfen. »Die versteckten Türen, die wir im Hotel haben«, sagte er, »sind durch eine Art Flaschenzugsystem

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