Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Titel: Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
Vom Netzwerk:
Tisch in der Ecke und begann ihre Taschen zu leeren.
    Poppys Herz machte einen Satz, als es an der Tür klopfte. »Er ist hier«, flüsterte sie atemlos.
    »Ich werde die Tür öffnen«, erklärte Miss Marks. Sie warf Poppy einen schnellen Blick zu. »Und schön weiteratmen, meine Liebe.«
    Poppy nickte und versuchte sich zu beruhigen. Sie sah Amelia und Cam einen Blick austauschen, den sie nicht zu deuten vermochte. Ihr gegenseitiges Verständnis war so groß, so vollkommen, als könnten sie ihre Gedanken lesen.
    Ein Lächeln lag ihr auf den Lippen, als sie sich an Beatrix Bemerkung erinnerte, Kaninchen seien am glücklichsten zu zweit. Beatrix hatte Recht. Poppy wünschte sich über alles in der Welt, geliebt zu werden, mit jemandem ein Paar zu sein. So lange hatte sie darauf gewartet, ihre große Liebe zu finden, und nun, da sie sie gefunden hatte, war sie immer noch nicht vermählt, während all ihre gleichaltrigen Freundinnen geheiratet und bereits zwei oder drei Kinder hatten. Es schien das gemeinsame Los aller Hathaways zu sein, die Liebe eher morgen als heute zu finden.
    Poppy wurde aus ihren Gedanken gerissen, als Michael Bayning den Raum betrat und sich verbeugte. Ihre anschwellende Freude wurde beim Anblick seiner Miene wieder gedämpft, die düsterer war, als sie es jemals für möglich gehalten hätte. Sein Antlitz war bleich, die Augen gerötet, als hätte er die Nacht nicht geschlafen. Tatsächlich sah er richtig krank aus.
    »Mr Bayning«, sagte sie mit sanfter Stimme, und ihr Herz schlug wie das eines kleinen Tieres, das verzweifelt versucht, sich aus einem Netz zu befreien. »Geht es Ihnen gut? Was ist passiert?«
    Michaels braune, sonst so warme Augen blickten trostlos in die versammelte Runde. »Verzeihen Sie mir«, begann er heiser. »Ich weiß nicht, was ich sagen soll.« Seine Stimme bebte. »Ich habe ein … ein Pro-blem … es ist unmöglich.« Sein Blick ruhte auf Poppy. »Miss Hathaway, ich muss mit Ihnen sprechen. Wäre es vielleicht möglich, einen Augenblick alleine …«
    Betretenes Schweigen folgte auf seine Bitte. Cam starrte den jungen Mann mit unergründlicher Miene an, während Amelia kaum merklich den Kopf schüttelte, als wollte sie abwehren, was nun folgen würde.
    »Ich fürchte, das wäre nicht schicklich, Mr Bayning«, murmelte Miss Marks. »Wir müssen auf Miss Hathaways guten Ruf Rücksicht nehmen.«
    »Natürlich.« Er fuhr sich mit der Hand durch das Haar, und Poppy bemerkte, dass seine Finger zitterten.
    Etwas war in der Tat überhaupt nicht in Ordnung.
    Eine eisige Ruhe ergriff von ihr Besitz. Sie fühlte sich wie betäubt, und ihre eigene Stimme war ihr fremd. »Amelia, vielleicht könntest du bei uns bleiben?«
    »Ja, natürlich.«
    Der Rest der Familie, einschließlich Miss Marks, verließ den Raum.
    Poppy spürte, wie ihr der kalte Schweiß ausbrach, unter ihren Achseln bildeten sich feuchte Stellen. Sie setzte sich auf die Polsterbank und blickte Michael mit aufgerissenen Augen an. »Vielleicht möchten Sie sich setzen«, forderte sie ihn auf.
    Er zögerte und sah zu Amelia hinüber, die zum Fenster gegangen war.
    »Bitte, setzen Sie sich, Mr Bayning«, forderte Amelia ihn auf, den Blick auf die Straße hinaus gerichtet. »Ich werde versuchen so zu tun, als wäre ich nicht hier. Mir tut es wirklich leid, dass mehr Privatsphäre nicht möglich ist, aber ich fürchte, Miss Marks hat Recht. Es gilt, Poppys guten Ruf zu bewahren.«
    Obwohl in ihrem Ton keine Spur von Zurechtweisung lag, zuckte Michael sichtlich zusammen. Er setzte sich auf den freien Platz neben Poppy, nahm ihre Hände und beugte sein Haupt darüber. Seine Finger waren noch kälter als ihre. »Ich hatte letzte Nacht einen schrecklichen Streit mit meinem Vater«, begann er mit erstickter Stimme. »Offenbar ist ihm ein Gerücht zu Ohren gekommen. Über mein Interesse an Ihnen. Über meine Absichten. Er war … erzürnt.«
    »Das muss entsetzlich gewesen sein«, sagte Poppy, wohl wissend, dass Michael so gut wie nie mit seinem Vater stritt. Er hatte großen Respekt vor dem Viscount und war stets darum bemüht, es ihm recht zu machen.
    »Schlimmer als das.« Michael holte tief Luft. »Ich werde Ihnen die Einzelheiten ersparen. Das Ergebnis einer langen, sehr hässlichen Auseinandersetzung ist, dass mir der Viscount ein Ultimatum gestellt hat. Wenn ich Sie heirate, wird er den Kontakt zu mir abbrechen. Er wird mich nicht länger als seinen Sohn anerkennen, und er ist entschlossen, mich zu enterben.«
    Im

Weitere Kostenlose Bücher