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Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Titel: Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Sohn über alles, und deshalb wird er darüber hinwegsehen, dass Poppy aus einer unkonventionellen Familie stammt. Er könnte keine bessere Mutter für seine zukünftigen Erben finden.«
    »Er ist ein Peer. Herkunft bedeutet ihm alles. Und wenngleich Poppys Herkunft auch zu einem sichtlich bezaubernden Ergebnis geführt hat, so ist sie doch alles andere als rein.«
    »Ihr Bruder ist ein Peer«, fuhr Catherine ihn an.
    »Nur durch Zufall. Die Hathaways sind ein kleiner Zweig am äußersten Ende des Stammbaums. Ramsay mag den Titel geerbt haben, aber was seinen Adelsstand betrifft, so ist er nicht mehr und nicht weniger ein Peer als du und ich.«
    »Du bist so ein Snob!«, bemerkte Catherine so gelassen wie möglich.
    »Keinesfalls. Die gemeine Herkunft der Hathaways stört mich nicht im Geringsten. Im Gegenteil. Es macht sie umso sympathischer. Alle diese anämischen Adelstöchter – keine von ihnen könnte den beiden Mädchen, die ich heute Morgen gesehen habe, das Wasser reichen.« Einen winzigen Augenblick lang war auf seinem Gesicht ein aufrichtiges Lächeln zu sehen. »Was für ein Paar. Fangen einen wilden Affen mit einem Konfektglas und einer Schnur.«
    »Lass sie in Frieden«, sagte Catherine. »Du spielst mit Menschen wie eine Katze mit Mäusen. Vergnüge dich mit einer anderen, Harry. Gott weiß, wie viele Frauen du zu deiner Verfügung hast, die alles tun würden, um dich zufriedenzustellen.«
    »Genau deshalb langweilen sie mich zu Tode«, erwiderte Harry mit ernster Miene. »Nein, bitte bleib noch eine Minute … Ich möchte dich noch etwas fragen. Hat Poppy dir von mir erzählt?«
    Verblüfft schüttelte Catherine den Kopf. »Nur, dass es interessant gewesen sei, endlich einmal dem geheimnisvollen Hotelier begegnet zu sein.« Sie starrte ihn durchdringend an. »Was sonst hätte sie mir erzählen sollen?«
    Harry setzte ein unschuldiges Gesicht auf. »Nichts. Ich habe mich nur gefragt, ob ich einen Eindruck auf sie gemacht habe.«
    »Ich bin sicher, Poppy hat dich überhaupt nicht richtig wahrgenommen. Ihr Herz gehört Mr Bayning, der im Gegensatz zu dir ein guter und ehrenhafter Mann ist.«
    »Du kränkst mich. Glücklicherweise sind die meisten Frauen in der Liebe durchaus bereit, einen schlechten Mann einem guten vorzuziehen.«
    »Wenn du auch nur irgendetwas von Liebe verstehen würdest«, entgegnete Catherine bissig, »wüsstest du, dass Poppy dem Mann, dem sie bereits ihr Herz geschenkt hat, niemals einen anderen vorziehen würde.«
    »Ihr Herz kann er ruhig haben«, bemerkte Harry mit einer wegwerfenden Geste. »Solange ich den Rest bekomme.«
    Und bevor Catherine ihrer maßlosen Empörung Ausdruck verleihen konnte, stand Harry auf und ging zur Tür. »Ich begleite dich hinaus. Sicherlich wirst du so schnell wie möglich zu deinen Schützlingen zurückkehren wollen, um Alarm zu schlagen. Wenn es auch leider nichts helfen wird.«
    Es war lange her, dass Catherine von einer so unermesslichen Sorge ergriffen war. Harry … Poppy … hatte er es tatsächlich auf sie abgesehen, oder wollte er ihr, Catherine, nur einen üblen Streich spielen?
    Nein, er machte ihr nichts vor. Natürlich musste Poppy ihm gefallen. Ihre Unverstelltheit, ihre Aufgeschlossenheit und Herzenswärme waren in seiner intellektuellen Welt seltene Güter. Er benötigte eine Auszeit von seinen eigenen unerschöpflichen Bedürfnissen, und wenn er erst einmal mit Poppy fertig war, hätte er ihr alle Fröhlichkeit und allen unschuldigen Charme, der ihn ursprünglich gereizt hatte, erfolgreich ausgetrieben.
    Catherine hatte keine Ahnung, was sie tun sollte. Sie konnte ihre Verbindung zu Harry Rutledge auf keinen Fall preisgeben, und das wusste er.
    Die Antwort bestand darin, sicherzustellen, dass sich Poppy mit Michael Bayning verlobte, und zwar in aller Öffentlichkeit, und so bald wie möglich. Morgen würde Bayning Poppys Familie treffen und sie zur Blumenschau begleiten. Und dann würde sie schon einen Weg finden, die ganze Brautwerbungsprozedur zu beschleunigen. Sie würde Cam und Amelia bitten, darauf zu drängen, dass die Angelegenheit schnell unter Dach und Fach kam.
    Und sollte es aus irgendeinem Grund keine Verlobung geben – Gott bewahre! –, dann würde Catherine vorschlagen, Poppy auf eine Auslandsreise zu begleiten. Vielleicht nach Frankreich oder Italien. Sie würde sich sogar dazu herablassen, die Gesellschaft des entsetzlich ungenießbaren Lord Ramsay zu ertragen, falls er sich entschließen sollte mitzukommen.

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