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Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Titel: Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Solange Poppy nur vor Harry Rutledge sicher war.
    »Wach auf, du Langschläfer!« Amelia betrat mit großen Schritten das Schlafzimmer. Sie trug ein mit Spitze besetztes Nachthemd, die langen Haare hatte sie zu einem sorgfältigen dicken Zopf geflochten, der ihr über die Schulter nach vorn hing. Sie hatte soeben ihr Baby gestillt. Nachdem sie ihn in die Obhut des Kindermädchens gegeben hatte, machte sie sich nun daran, ihren Ehemann zu wecken.
    Cams natürlicher Rhythmus bestand darin, nachts lange aufzubleiben und bis spät in den Morgen hinein zu schlafen. Diese Gewohnheit war diametral entgegengesetzt zu Amelias Morgenstund-Philosophie.
    Sie ging zu einem der Fenster und schob die Vorhänge beiseite, um die Morgensonne hereinzulassen, und wurde prompt mit einem empörten Grunzen belohnt. »Guten Morgen«, sagte sie heiter. »Das Dienstmädchen wird gleich hier sein und mir beim Ankleiden helfen. Du solltest dir besser etwas überziehen.«
    Sie machte sich an ihrer Kommode zu schaffen, kramte in einer Schublade mit bestickten Strümpfen. Aus dem Augenwinkel sah sie, wie Cam sich streckte, seinen kraftvollen, geschmeidigen Körper, die honigfarben glänzende Haut.
    »Komm her«, sagte Cam mit schlaftrunkener Stimme und schlug die Bettdecke zurück.
    Sie lachte laut auf. »Auf keinen Fall! Es ist noch so viel zu tun. Alle sind schon auf den Beinen und machen sich nützlich, nur du nicht.«
    »Ich würde mich auch gern nützlich machen. Sobald du hier unter meine Decke geschlüpft bist. Monisha , zwing mich nicht, dich schon so früh am Morgen zu jagen.«
    Amelia warf ihm einen ernsten Blick zu, gehorchte aber. »Es ist nicht mehr früh. Wenn du dich nicht sofort wäschst und ankleidest, werden wir zu spät zur Blumenschau kommen.«
    »Wie kann man denn zu einer Blumenschau zu spät kommen?« Cam schüttelte den Kopf und lächelte, wie immer, wenn sie etwas gesagt hatte, das er für völligen Gadjo -Unsinn hielt. Er sah sie mit gierigen Augen an. »Komm her!«
    »Nicht jetzt.« Sie stieß einen hilflosen Gluckslaut aus, als er mit erstaunlicher Schnelligkeit die Hand ausstreckte und sie am Handgelenk zu fassen bekam. »Cam, nein.«
    »Eine gute Roma-Frau verweigert sich ihrem Ehemann nicht«, neckte er sie.
    »Das Dienstmädchen …«, keuchte sie, als sie bereits quer über der Matratze lag und von seinem warmen Körper umfangen wurde.
    »Das kann warten.« Er knöpfte ihr Nachthemd auf, ließ die Hand an der Spitze vorbeigleiten und erforschte mit den Fingerspitzen die Rundungen ihrer Brüste.
    Amelias Kichern verstummte. Er kannte sie so gut, zu gut, und er zögerte nie, diesen Vorteil gnadenlos auszunutzen. Sie schloss die Augen und umfasste seinen Nacken, ließ die duftenden, seidigen Haarlocken durch ihre Finger gleiten.
    Cam küsste ihre zarte Kehle und drängte ein Knie zwischen ihre Beine. »Entweder jetzt«, murmelte er, »oder hinter den Rhododendren auf der Blumenschau. Du hast die Wahl.«
    Sie bäumte sich leicht auf, nicht aus Protest, sondern vor Erregung, als er ihre Arme mit den engen Ärmeln ihres Nachthemdes fesselte. »Cam«, keuchte sie noch, als sich sein Kopf über ihre entblößten Brüste beugte. »Wir werden so fürchterlich spät dran sein …«
    Er raunte ihr ins Ohr, wie sehr er sie begehrte. Und wie jedes Mal, wenn seine Stimmung in Wallung geriet, sprach er auf Romani, und die fremdartigen Silben prasselten wie ein heißer Schauer auf ihre hochempfindsame Haut. Die darauffolgenden Minuten besaß er sie, nahm sie mit einer Hemmungslosigkeit, die barbarisch hätte sein können, wäre er nicht so sanft gewesen.
    »Cam«, sagte sie, während sie noch unter ihm lag, die Arme um seinen Hals geschlungen, »wirst du heute mit Mr Bayning sprechen?«
    »Über Primeln und Stiefmütterchen?«
    »Über seine Heiratsabsichten.«
    Cam lächelte zu ihr herab und spielte mit einer Haarlocke, die sich aus ihrem Zopf gelöst hatte. »Hättest du etwas dagegen?«
    »Nein, ich bitte dich darum.« Zwischen ihren Brauen bildete sich eine Sorgenfalte. »Poppy besteht darauf, dass wir Mr Bayning unter keinen Umständen darauf ansprechen, dass er das Gespräch mit seinem Vater so lange hinauszögert.«
    Behutsam strich Cam ihr mit dem Daumen die kleine Falte aus dem Gesicht. »Er hat sich lange genug Zeit gelassen. Die Roma würden über einen Mann wie Bayning sagen: ›Er würde gerne Fisch essen, aber er traut sich nicht ins Wasser‹.«
    Amelia lachte trocken. »Es ist sehr enttäuschend zu sehen, wie

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