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Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Titel: Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Frühstücksgeschirr abzuräumen«, erklärte Mrs Pennywhistle, »so dass sie Mrs Rutledge aufschreien hörte.«
    »Mir geht es gut«, sagte Poppy. »Ich habe mir nur ein wenig den Knöchel verdreht.« Sie warf der Haushälterin einen sanft tadelnden Blick zu. »Ich kann ohne weiteres aufstehen, aber Mrs Pennywhistle lässt mich nicht.«
    »Mir war nicht wohl dabei, sie zu bewegen«, wandte sich die Haushälterin an Harry.
    »Sie haben genau das Richtige getan, indem Sie sie hierbehielten«, erwiderte Harry und untersuchte Poppys Fuß. Der Knöchel war blau angelaufen und begann bereits anzuschwellen. Schon die leiseste Berührung seiner Finger reichte aus, um Poppy zusammenzucken und ihren Atem schneller gehen zu lassen.
    »Ich glaube nicht, dass ich einen Arzt brauche«, meinte Poppy. »Wenn Sie den Knöchel nur leicht verbinden könnten, und vielleicht wäre es möglich einen Weidenrindentee zu bekommen …«
    »Oh, du wirst auf jeden Fall von einem Arzt untersucht werden«, entgegnete Harry voll unerbittlicher Sorge. Als er eine Träne in ihrem Gesicht entdeckte, streckte er mit äußerster Sanftheit die Hand nach ihr aus und streichelte ihre Wange. Ihre Haut war so glatt wie fein gemahlene Seife. In der Lippenmitte fiel ihm eine rote Stelle auf, wo sie sich gebissen haben musste.
    Etwas in seinem Ausdruck ließ ihre Augen groß werden und ihre Wangen erröten.
    Mrs Pennywhistle stand auf. »Also«, sagte sie knapp. »Nun, da sie sich in Ihrer Obhut befindet, Mr Rutledge – soll ich Verband und Salbe bringen? Wir könnten den Knöchel schon einmal versorgen, solange wir auf den Doktor warten.«
    »Ja«, antwortete Harry schroff. »Und lassen Sie noch einen weiteren Doktor kommen – ich möchte eine Zweitmeinung einholen.«
    »Jawohl, Sir.« Die Haushälterin eilte davon.
    »Wir haben doch noch nicht einmal eine erste Meinung«, protestierte Poppy. »Und du machst viel zu viel Aufhebens um diese Sache. Es ist nur eine kleine Verstauchung, und … Was machst du da?«
    Harry hatte zwei Finger auf ihren Fuß gelegt, fünf Zentimeter unterhalb ihres Knöchels, und fühlte ihren Puls. »Ich will nur sichergehen, dass mit der Durchblutung alles in Ordnung ist.«
    Poppy verdrehte die Augen. »Du mein Güte. Ich muss meinen Fuß ein wenig hochlegen, das ist alles.«
    »Ich trage dich ins Bett«, sagte er. Er schob einen Arm unter ihren Rücken, den anderen unter ihre Knie. »Kannst du deine Arme um meinen Hals legen?«
    Sie spürte, wie ihr das Blut in die Wangen schoss, und gehorchte mit einem unverständlichen Murmeln. In einer langsamen, mühelosen Bewegung hob er sie vom Boden auf. Poppy zupfte ein wenig am Handtuch herum, als es begann herunterzurutschen, dann stöhnte sie vor Schmerz auf.
    »Dein Fuß?«, fragte Harry besorgt.
    »Nein. Ich glaube …« Sie klang verlegen. »Ich glaube, ich habe mich auch am Rücken verletzt.«
    Harry stieß ein paar verhaltene Flüche aus, worauf sie erstaunt die Augenbrauen hob, und trug sie in ihr Schlafzimmer. »Von jetzt an«, erklärte er streng, »wirst du nicht mehr ohne Hilfe aus der Badewanne steigen.«
    »Das kann ich nicht«, protestierte sie.
    »Warum nicht?«
    »Man muss mir wirklich nicht jeden Abend beim Baden helfen. Ich bin kein Kind!«
    »Glaub mir«, erwiderte Harry, »dessen bin ich mir voll bewusst.« Er setzte sie behutsam auf dem Bett ab und deckte sie zu. Dann entfernte er das feuchte Handtuch von ihrem Körper und schüttelte die Kissen auf. »Wo sind deine Nachthemden?«
    »In der untersten Schublade.«
    Harry ging zur Kommode, zog die Schublade auf und nahm ein weißes Nachthemd heraus. Dann kehrte er zum Bett zurück und half Poppy, es anzuziehen. Seine Züge verkrampften sich, als sie bei jeder Bewegung vor Schmerz zusammenzuckte. Sie brauchte etwas gegen die Schmerzen. Sie brauchte einen Arzt.
    Warum zum Teufel war es so still im Apartment? Er wollte Leute herbeieilen sehen. Er wollte, dass man Dinge heranschaffte. Er wollte ein bisschen mehr Einsatz.
    Nachdem er die Bettdecke um Poppy herumdrapiert hatte, verließ er mit großen Schritten den Raum.
    Drei Hausmädchen standen auf dem Flur und unterhielten sich. Harry blickte sie finster an, und die Mädchen erbleichten.
    »S-Sir?«, fragte eine von ihnen nervös.
    »Warum steht ihr alle hier herum?«, wollte er wissen. »Und wo ist Mrs Pennywhistle? Eine von euch wird sie auf der Stelle suchen gehen, und richtet ihr aus, sie soll sich beeilen! Und die anderen beiden fangen jetzt an, Sachen zu

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