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Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Titel: Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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forderte ihn Poppy großzügig auf.
    Harry schüttelte den Kopf. »Ich esse nicht gerne Süßigkeiten.« Doch er beugte sich bereitwillig zu ihr herunter, als sie ihn mit einer Geste aufforderte näher zu kommen. Sie streckte die Hand nach ihm aus und packte ihn am Krawattenknoten.
    Das Lächeln schwand aus seinem Gesicht, als Poppy ihn behutsam zu sich herunterzog. Er schwebte über ihr, eine drohende Masse aus Muskeln und maskuliner Energie. Als sie ihren süßen Atem gegen seine Lippen hauchte, spürte sie ein tiefes Beben in ihm. Und sie wurde sich bewusst, dass ein neues Gleichgewicht zwischen ihnen herrschte, eine Balance des Willens und der Neugier. Harry verharrte still, überließ ihr die Führung.
    Sie zog ihn näher zu sich heran, bis ihr Mund den seinen streifte. Die Berührung war flüchtig, aber belebend. Man konnte es förmlich knistern hören.
    Poppy gab ihn langsam wieder frei, und Harry richtete sich auf.
    »Für Diamanten lässt du dich nicht küssen«, sagte er mit heiserer Stimme, »aber für Schokolade?«
    Poppy nickte.
    Als Harry das Gesicht abwandte, sah sie, wie sich ein Lachen in seine Wange grub. »Wenn das so ist, werde ich eine tägliche Lieferung veranlassen.«

Siebzehntes Kapitel
    Da Harry es gewohnt war, für jeden einen Tagesplan aufzustellen, hielt er es für selbstverständlich, dies auch für seine Frau zu tun. Als sie ihm jedoch erklärte, dass sie es vorziehe, ihren Tag selbst zu gestalten, hatte Harry ihr zu verstehen gegeben, dass er einen besseren Zeitvertreib für sie finden würde, sollte sie darauf bestehen, weiter Umgang mit den Hotelangestellten zu pflegen.
    »Ich verbringe gern Zeit mit ihnen«, protestierte Poppy. »Ich kann die Leute, die hier wohnen und arbeiten, nicht so behandeln, als wären sie Zahnräder in einer Maschine.«
    »Das Hotel wird seit Jahren auf diese Weise geführt«, meinte Harry. »Und es wird sich nichts ändern. Wie ich dir bereits erklärt habe, wirst du am Ende noch Probleme mit der Leitung heraufbeschwören. Ab heute gibt es keine Besuche in der Küche mehr. Keine Plaudereien mit dem Gärtnermeister, während er die Rosen schneidet. Keine Tasse Tee mit der Haushälterin.«
    Poppy runzelte die Stirn. »Ist dir schon einmal in den Sinn gekommen, dass deine Angestellten Menschen sind, die ihre eigenen Gedanken und Gefühle haben? Hast du zum Beispiel daran gedacht, Mrs Pennywhistle zu fragen, wie es ihrer Handverletzung geht?«
    Jetzt war es Harry, der die Stirn runzelte. »Handverletzung?«
    »Ja, sie hatte sich die Finger in der Tür eingeklemmt. Und wann war Mr Valentine das letzte Mal im Urlaub?«
    Harry sah sie mit ausdrucksloser Miene an.
    »Vor drei Jahren«, sagte Poppy. »Sogar die Hausmädchen bekommen Urlaub, um ihre Familien zu besuchen oder aufs Land zu fahren. Mr Valentine hingegen ist seiner Arbeit so ergeben, dass er auf jede Minute Privatheit verzichtet. Und du hattest in dieser ganzen Zeit wahrscheinlich nicht ein einziges lobendes oder dankendes Wort für ihn übrig.«
    »Ich bezahle ihn für seine Arbeit«, empörte sich Harry. »Warum zum Teufel kümmerst du dich um das Privatleben meines Personals?«
    »Weil ich mich um die Leute, die mit mir unter einem Dach leben und denen ich täglich über den Weg laufe, einfach kümmern muss.«
    »Dann fang verdammt nochmal bei mir an!«
    »Du willst, dass ich mich um dich kümmere?« Ihr ungläubiger Tonfall schien ihn zur Weißglut zu bringen.
    »Ich will, dass du dich wie meine Ehefrau benimmst.«
    »Dann hör auf, mich wie alle anderen ständig zu kontrollieren und zu bevormunden. Du hast mir noch kein einziges Mal eine Wahl gelassen … nicht einmal die, ob ich dich heiraten will!«
    »Und genau da liegt das Problem«, entgegnete Harry. »Du wirst nie aufhören, mich dafür zu bestrafen, dass ich dich diesem Michael Bayning entrissen habe. Ist dir eigentlich schon mal in den Sinn gekommen, dass der Verlust für ihn nicht annähernd so groß ist wie für dich?«
    Poppys Augen verengten sich misstrauisch. »Was meinst du damit?«
    »Seit unserer Hochzeit hat er bei unzähligen Frauen Trost gesucht. Er ist auf dem besten Weg, sich einen Titel als der größte Hurentreiber der Stadt zu verdienen.«
    »Ich glaube dir kein Wort«, erwiderte Poppy. Ihr Gesicht war kreidebleich. Es war einfach nicht möglich. Sie konnte sich absolut nicht vorstellen, dass Michael – ihr Michael – sich auf diese Weise verhalten würde.
    »Es ist in aller Munde«, sagte Harry gnadenlos. »Er trinkt,

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