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Zärtlicher Sturm

Zärtlicher Sturm

Titel: Zärtlicher Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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mehr gesehen.«
    Sie dachte eine Zeitlang darüber nach. »Glaubst du, daß er versucht hat, mir zu folgen?«
    »Nein, Er hätte dich mit Leichtigkeit einholen können.«
    »Natürlich.« Sie konnte die Enttäuschung nicht ganz aus ihrer Stimme verbannen. »Warum hätte er es auch versuchen sollen?«
    Marcus musterte sie versonnen. »Es kamen Berichte, die besagt haben, daß er für den Ruin des Begründers der Stadt Newcomb verantwortlich war. Wenn das so ist, dann mußte er Newcomb vielleicht verlassen. Der ganze Ort ist völlig heruntergekommen. Weißt du etwas darüber?«
    »Samuel Newcomb? Aber die beiden sind befreundet … oder so ähnlich. Nein, ich kann nicht glauben, daß Lucas etwas Derartiges tut. Lucas nicht.«
    Er räusperte sich. »Wie ich schon sagte, waren das nur Meldungen.«
    »Was hast du sonst noch herausgefunden?«
    »Mr. Wolf – mein Detektiv hat ihn aufgespürt – hat angedeutet, dein Mann könnte auf dem Weg nach Europa sein.«
    »Nach Europa! Aber er hatte kein Geld.«
    »Jetzt hat er jedenfalls Geld«, sagte ihr Vater. »Er wohnt in einem der teuersten Hotels der ganzen Stadt, und er hat das alte Tindel-Haus gekauft.«
    »Er hat was?«
    »Etwas gibt mir Rätsel auf«, sagte Marcus. »Ich dachte, diesen einen Punkt könntest du mir vielleicht erklären.«
    »Nur einen?« fragte sie sarkastisch. »Gütiger Himmel, ich kann gar nicht glauben, daß wir wirklich über den Mann sprechen, den ich einmal gekannt habe!«
    »Vielleicht tun wir das auch gar nicht.«
    »Vater«, setzte sie matt an, doch er unterbrach sie.
    »Dieser Mann hat sich im Hotel als Slade Holt und nicht als Lucas Holt eingetragen.«
    »Slade! O nein, nicht auch das noch!«
    Marcus war gewarnt, weil jede Farbe aus ihrem Gesicht gewichen war. »Was hat es damit auf sich, Rissy?«
    »Slade ist Lucas' Bruder!«
    »Aber weshalb sollte Lucas den Namen seines Bruders benutzen?«
    »Vielleicht ist es gar nicht Lucas«, hauchte sie atemlos. »Vielleicht ist es wirklich Slade.«
    »Unsinn. Dieser Mann behauptet, dein Ehemann zu sein. Du könntest ihn jederzeit bloßstellen, wenn er es nicht ist.«
    »So, könnte ich das?« Sie lachte bitter. »Sie sind Zwillinge. Ich kann sie nur auseinanderhalten, weil Slade sich wie ein Indianer kleidet. Wenn er sich hier unauffällig kleidet, was wohl der Fall sein dürfte, kann ich den Unterschied nicht erkennen. Ich schwöre es dir.«
    »Dann ist das vielleicht gar nicht dein Mann?«
    Sie biß sich auf die Lippe und rief dann aus: »Oh, ich weiß einfach nicht mehr, was ich denken soll!«
    »Ich werde in das Hotel gehen und diesen Mann zur Rede stellen müssen«, sagte ihr Vater resolut.
    »Nein!« Sharisse sprang abrupt von ihrem Stuhl auf. »Das kannst du nicht tun!«
    »Warum nicht?«
    »Wenn es Slade ist, dann ist er … schwierig. Er ist ganz anders als Lucas. Slade ist allein in der Wildnis aufgewachsen. Er ist ein Revolverheld. Er ist direkt und grob. Er ist kein zivilisierter Mensch. Mit Slade kann man nicht reden, Vater. So leicht geht das nicht.«
    »Hat er irgendein Interesse an dir?« fragte ihr Vater.
    »Ja, das hatte er«, gestand sie widerwillig. »Er ist nicht die Sorte Mann, mit der eine Gegenüberstellung möglich wäre, Vater. Tu daher bitte gar nichts.«
    »Irgend etwas muß geschehen, Rissy. Wir können nicht einfach abwarten und uns Fragen stellen.«
    »Doch, das können wir«, beharrte sie. »Du hast selbst gesagt, daß es wahrscheinlich nicht allzu lange dauert, bis er mich aufsucht. Wenn es wirklich Slade ist, würde ich ein Treffen gerne bis in alle Ewigkeit hinauszögern.« Sie schlug ihre Augen nieder. »Ich weiß zumindest, wie ich mit Lucas umgehen kann«, erklärte sie schließlich. »Aber mit Slade? Mein Gott, wenn er es sich in den Kopf gesetzt hat, sich als Lucas auszugeben, um mich zu zwingen …«
    »Das würde er nicht wagen«, knurrte Marcus.
    »O doch, Vater. Er ist völlig skrupellos. Er fände es lustig, eine Zeitlang die Rolle meines Mannes zu spielen, mich dort zu haben, wo … aber ich sagte ja schon, daß er damals versucht hat, mir nachzustellen.«
    »Vielleicht solltest du wieder für eine Weile zu deiner Tante gehen.«
    »Nein, damit ist nichts gelöst. Wie sollte ich dann jemals aus dieser Situation herauskommen? Nein, ich sollte so weiterleben, wie ich sonst auch lebe. Ich weigere mich, mich vor ihm zu verstecken. Was ich tun sollte, ist, am Montag einen Anwalt aufzusuchen, damit es mit dieser Ehe ein für allemal vorbei ist. Dann spielt es auch

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