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Zärtlicher Sturm

Zärtlicher Sturm

Titel: Zärtlicher Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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keine Rolle mehr, ob es sich um Lucas oder um Slade handelt.«
    »Es ist zu spät, um diese Ehe so leicht zu beenden, Sharisse. Du brauchst jetzt die Einwilligung deines Mannes. Das weißt du selbst«, rief er ihr sachte ins Gedächtnis zurück.
    »Ein Gutes hat es für sich«, sagte sie kläglich. »Seine Einstellung zu einer Scheidung wird mir Aufschluß darüber geben, wer er ist. Wenn er keine Scheidung haben will, dann weiß ich, daß es Slade ist.«
    Ihr Vater stand da und sah sie betrübt an. Dann wandte er sich ab und verließ das Eßzimmer. Er brauchte dringend die Gelegenheit, über all das nachzudenken. Allein, in seinem Arbeitszimmer.

40

    »Du wolltest früher kommen, und statt dessen kommst du zu spät, Rissy«, klagte Stephanie, als sie ihre Schwester am Arm nahm und sie zum Salon führte.
    »Schimpf nicht mit mir. Denn fast wäre ich gar nicht gekommen. Robert hat schriftlich abgesagt, und wenn ich nicht schon angezogen gewesen wäre, als ich seine Nachricht bekommen habe, wäre ich gar nicht hier erschienen.«
    »Aber es macht doch nichts, daß du nicht in Begleitung bist. Du kennst ohnehin alle, die hier sind.«
    »Deshalb habe ich mich ja auch entschlossen, trotzdem zu kommen.« In Wirklichkeit hatte sie das Bedürfnis nach dieser Ablenkung verspürt, die sie allzu dringend nötig hatte. »Und allzu sehr habe ich mich gar nicht verspätet. Sheila ist wohl auch noch nicht da, soweit ich das sehe?«
    »Sie ist die einzige außer dir, die noch nicht da ist. Und auf sie kann man sich nie verlassen.«
    »Jetzt sei nicht so mürrisch, Stephanie. Es steht dir nicht.«
    Es klingelte. »Geh jetzt lieber an die Tür, um deine letzten Gäste zu begrüßen«, sagte Sharisse. Sie ließ Stephanie stehen. »Ich kann allein reingehen. Ich werde …«
    »Was ist, Rissy?« Stephanie sah in die Richtung, in die ihre Schwester blickte, und hielt den Atem an. »Ist er das? Er ist es doch, oder? Oh, was soll ich bloß tun? Soll ich Joel holen, damit er ihn auffordert, wieder zu gehen? Rissy?«
    »Stephanie, sei nicht so dumm!« fauchte Sharisse. »Einen Mann wie ihn kann man nicht dazu bringen, wieder wegzugehen, wenn er nicht gehen will. Wenn du Joel in die Sache hineinziehst, gibt es nur Ärger. Tu einfach so, als sei alles in Ordnung.«
    »Wie soll ich das denn machen?« Stephanie hielt Sharisse am Arm fest. »O Gott, jetzt hat er dich gesehen! Er kommt auf dich zu, Rissy! Ich gehe jetzt lieber.«
    »Wage es nicht, mich mit ihm allein zu lassen!« zischte Sharisse ihr zu.
    Sie drehte sich um. Ihre Blicke trafen sich. Und plötzlich wurde ihr ganz anders. Es waren diese Augen, das klare Grün mit dem goldenen Schimmer, strahlend und entwaffnend.
    Sie reagierte immer noch auf seinen Blick, und er war auch in seiner eleganten Kleidung und mit kürzerem Haar immer noch der Mann, den sie niemals vergessen konnte.
    »Hallo, meine Schöne.«
    Die rauhe Stimme ließ sachte Schauer durch sie rieseln.
    »Ich glaube, du kennst bereits einige meiner Freunde, aber meine Schwester hast du bisher noch nicht kennengelernt«, sagte sie so ruhig wie möglich. Er warf einen flüchtigen Blick auf die fassungslose Blondine und nickte ihr kurz zu. Dann sah er Sharisse wieder an. Sein Gesicht hätte aus Granit gemeißelt sein können. Die beiden blieben stehen, sahen einander unerbittlich in die Augen und rührten sich nicht.
    »Endlich sehen wir das junge Paar zusammen«, rief Sheila aus, die mit schnellen Schritten auf sie zukam. Donald war an ihrer Seite. »Du kommst nie darauf, wo wir ihn gefunden haben, Sharisse. Am entgegengesetzten Ende der Stadt. Ich wußte, daß er niemals rechtzeitig kommt, wenn wir ihn nicht mitnehmen.«
    »Wie aufmerksam von dir, Sheila«, erwiderte Sharisse mit gepreßter Stimme.
    »Wir unterhalten uns später noch, mein Liebling«, sagte Sheila fröhlich. »Ich muß erst alle begrüßen. Ich will ja nicht zu unhöflich sein.«
    Sheila betrat den Salon, und Stephanie folgte ihr. Sharisse blieb mit ihm allein.
    »Können wir uns hier irgendwo ungestört unterhalten?«
    »Nein!« Sie errötete, als sie hörte, mit welchem Nachdruck es herauskam.
    »Fürchtest du dich davor, mit mir allein zu sein, meine Schöne?«
    »Nein, ich … ich sehe nur keinen Grund, aus dem wir nicht bleiben sollten, wo wir sind.«
    »Wie du willst«, knurrte er. »Aber warten kann ich nicht mehr.«
    Er zog sie abrupt an sich, und sein Mund senkte sich heftig auf ihre Lippen. Sein Körper, der sich an sie preßte, wirkte wie ein Blitz,

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