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Zärtlicher Sturm

Zärtlicher Sturm

Titel: Zärtlicher Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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verheiratet zu sein, damit niemand ihn vorwerfen kann, sie seien unmoralisch. Ich frage mich, was deine Freunde wohl sagen würden, wenn sie auf die Idee kämen, du könntest ihnen von Anfang an etwas vorgemacht haben?«
    Sharisse atmete tief ein. Es wäre ein Skandal, und das wußte er.
    »Aber die Zeremonie hat stattgefunden, und …«
    » … und du hast keine Zeugen. Deine Freunde würden lediglich glauben, daß du dich bemühst, deinen Ruf zu retten. Es liegt in der menschlichen Natur, jedem anderen nur das Schlechteste zuzutrauen, wenn Gerüchte im Umlauf sind. Und erst recht, wenn sich die Gerüchte häufen. Das weißt du selbst.«
    »Das kannst du mir nicht antun«, sagte sie entschieden. »Wir müssen verheiratet sein.«
    »Warum?« Seine Stimme wurde lauter. Was steckte dahinter?
    »Lucas, ich weiß, daß du überrascht gewesen sein mußt, als du festgestellt hast, daß ich immer noch mit dir verheiratet bin.«
    »Überrascht ist wohl das falsche Wort.«
    »Laß es dir doch erklären. Ich hatte wirklich die Absicht, die Ehe für ungültig erklären zu lassen, aber als ich wieder zu Hause war, hat mein Vater immer noch darauf beharrt, daß ich Joel heirate.«
    »Den Mann deiner Schwester?«
    »Ja. Sieh mal, Stephanie hat ihn geliebt. Habe ich dir das nicht schon einmal erzählt? Aber mein Vater wollte nichts davon hören, und er hätte mich gezwungen, Joel zu heiraten. Hätte ich ihm nicht gesagt, daß ich schon verheiratet bin, dann wäre ich jetzt Mrs. Parrington. Natürlich hat es ihm nicht gepaßt. Ich vermute, daß er dich gesucht hat, um sich ein Bild davon zu machen, was für ein Mensch du bist.«
    »Hast du ihm nicht ohnehin gesagt, daß ich ein Schuft bin?«
    Sie war getroffen. »Ich habe ihm nicht gesagt, was für ein betrügerischer Lump du warst, wenn es das ist, was du meinst.«
    »Ich?« explodierte er, und in einem Wutanfall packte er ihre Schultern. Doch ein Blick in ihre weit aufgerissenen, furchtsamen Augen reichte aus. Er rüttelte sie nicht, sondern stieß sie nur von sich.
    »Reden wir doch über Lug und Trug – nämlich über die Täuschungsmanöver von deiner Seite«, sagte er kalt. »Mrs. Hammond, war es nicht so? Die Tochter eines John Richards? Achtzehn Jahre alt, das hast du behauptet. Mittellos – eine Witwe – abgebrochene Kontakte zu deinem Vater. Habe ich vielleicht noch einige deiner Lügen vergessen?«
    Sie wand sich. »Lucas, ich kann es dir erklären.«
    »So, kannst du das?« Er schrie inzwischen. »Was wäre gewesen, wenn ich wirklich ein armer Trottel gewesen wäre, der eine Frau haben wollte? Hast du dir das auch nur einen Moment lang überlegt, als du auf meine Anzeige geantwortet hast? Hast du einen Gedanken daran verschwendet?«
    »Ich habe nicht auf die Anzeige geantwortet!« schrie Sharisse ihn an. »Das war nicht ich. Das war meine Schwester!«
    Sie starrten einander erstaunt an. Dann sagte er: »Setz dich, Sharisse, und fang ganz von vorne an.«
    Sie tat es, erklärte ihm noch einmal die Sache mit Joel und Stephanie. »Sie war so todunglücklich darüber, daß ich Joel heiraten sollte, daß sie nicht mehr wußte, was sie tat. Du kannst es ihr nicht vorwerfen, Lucas. Ich hatte die Absicht, dir die Fahrkarten gemeinsam mit einem Brief von Stephanie zurückzuschicken. Aber als ich New York verlassen hatte, mußte ich feststellen, daß mein Schmuck fort war.« Sie erklärte es ihm nicht näher, sondern sprach eilig weiter. »Ich hatte keine andere Wahl mehr. Ich mußte die Fahrkarte benutzen, weil ich kein Geld hatte.«
    »Warum hast du mir all das nicht gleich bei deiner Ankunft gesagt? Verdammt noch mal, ich hätte ein Abkommen mit dir getroffen. Wir hätten einander ohne alle diese Lügen helfen können.«
    »Ich hätte es getan, aber du warst so furchteinflößend. Ich hatte Angst. Ich hatte gehofft, du würdest mich nicht wollen und mich wieder in den Osten schicken.« Er lachte, doch das ignorierte sie. »Was für ein Abkommen hättest du mit mir getroffen? Warum hast du mich dort gebraucht, Lucas? Hatte es etwas mit Samuel Newcomb zu tun?«
    »Dein Vater hat auch das herausgefunden, oder?!«
    »Nur Gerüchte. Hast du Sam wirklich ruiniert? Absichtlich?«
    »Nur deshalb war ich dort«, sagte er ohne jede Verlegenheit. »Sam war so streng bewacht und so gut abgesichert, daß es nicht möglich war, ihn umzubringen, aber mir hat es gereicht, ihn absolut zu ruinieren. Und nach einer Weile hat Fiona mir Steine in den Weg gelegt, indem sie Newcomb eifersüchtig

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