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Zärtlicher Sturm

Zärtlicher Sturm

Titel: Zärtlicher Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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setzen. Er wußte, was mit seiner Frau los war. Sie ertrug es einfach nicht mehr, daß sie nicht mehr das schönste Liebchen im Umkreis sein sollte, und seit sie Sharisse Hammond gesehen hatte, war sie eine regelrechte Hexe. Dazu kam noch,
    daß die neue Schönheit den Mann hatte, nach dem sich Fiona zerfraß. Wenn Luke dieses Mädchen doch nur möglichst schnell geheiratet und Fionas Hoffnungen ein für alle Mal ein Ende gesetzt hätte, wäre Sams Leben vielleicht ein wenig einfacher gewesen. Er bedeutete dem Kellner, eine Runde Getränke zu bringen, und dann wappnete er sich für den bevorstehenden Abend.
    Mit seinen knapp dreißig Jahren und seinem Ruf als Frauenheld, den er bei seinen Freunden genoß, vergaß Emery Buskett vollständig die Gründe, aus denen er hier war, und er setzte sich auf den Stuhl neben Sharisse. Eine Frau von Miß Hammonds Eleganz und Bildung in dieser Kleinstadt zu finden, war eine gänzlich unerwartete Freude, und es war ganz und gar seine Absicht, sie für den Lauf dieses Abendessens zu belagern und eine Monopolstellung bei ihr geltend zu machen, wenn Mrs. Newcomb auch nur solange ihr Keifen einstellte, daß er Gelegenheit dazu fand.
    Hier war für ihn nichts zu holen, und das wußte er. Sharisse stammte zweifellos aus einer dieser reichen Familien in St. Louis, über die er nur in der Zeitung etwas gelesen hatte. Dennoch konnte er sich nicht erinnern, den Namen Hammond je gehört zu haben. Jedenfalls nicht in St. Louis. Aber wo hatte er diesen Namen denn gerade erst kürzlich gehört? Verdammt noch mal, er haßte es, wenn ihm etwas Derartiges entfiel.
    Die Getränke wurden gebracht, Whisky für die Gentlemen und eine Flasche guter Weißwein für die Damen. Sam nahm es auf sich, das Abendessen für alle Anwesenden zu bestellen, und das Abendessen schritt fröhlich voran, während Fiona ihre gesamte Aufmerksamkeit auf Lucas richtete und es Sharisse gelang, den reizenden Emery Buskett zu täuschen und ihn in dem Glauben zu lassen, sie wisse ganz genau, wovon er sprach, während er ihr dies und das über die Gesellschaft von St. Louis erzählte.
    Sie wußte nicht, daß Lucas ihrer Unterhaltung mehr Aufmerksamkeit schenkte als dem, was Fiona zu ihm sagte. Ihr Auftritt belustigte ihn, doch die unverhohlene Bewunderung, die Emery ihr entgegenbrachte, war mehr, als er sich gewünscht hatte. Dieser Mann sah alles andere als schlecht aus, und seine Ausstrahlung hatte etwas leicht Geckenhaftes, was wahrscheinlich bewirkte, daß sie sich bei ihm sehr gut aufgehoben und auf vertrautem Boden fühlte. Wahrscheinlich erinnerte er sie an alles, was sie hinter sich zurückgelassen hatte. Wie, zum Teufel, hatte er nur auf die Idee kommen können, Sharisse mit Emery zusammenzubringen? Wie hatte er nur so dämlich sein können!
    »Marcus Hammond!« rief Emery plötzlich aus, und als alle Anwesenden ihn anstarrten, wurde er verlegen. »Es tut mir leid. Sie wissen ja selbst, wie es ist, wenn einem etwas auf der Zunge liegt und einfach nicht herauskommt. Das war der Name, der mir vorhin beim besten Willen nicht einfallen wollte.«
    »Dann belassen Sie es nicht dabei, sondern reden Sie weiter«, sagte Fiona trocken.
    »Oh, es war nichts weiter«, erwiderte Emery.
    »Ein Verwandter von Ihnen, meine Liebe?« fragte Fiona Sharisse, wobei ganz offensichtlich war, daß es sie nicht im geringsten interessierte.
    »Nein«, sagte Sharisse etwas zu laut. Es war ihr mit Mühe gelungen, ihre Gesichtszüge unter Kontrolle zu behalten, doch das mit der Stimme war wieder etwas anderes. Sie fügte mit gesenkten Lidern hinzu: »Ich fürchte, von einem Marcus Hammond habe ich noch nie gehört.«
    Emery entschied sich, die Geschichte zu erzählen. Sie war an sich recht unterhaltsam. »Er ist ein reicher Exzentriker aus New York. Ein Freund von mir, der dort lebt, und eine ganze Menge anderer Menschen laufen Gefahr, ihre Stellung loszuwerden, wenn sie die Tochter dieses exzentrischen Mannes nicht finden. Mein Freund Jim arbeitet für eines der großen Detektivbüros in New York, verstehen Sie. Die Belohnung, die für das Auffinden dieses Mädchens ausgesetzt ist, ist so lachhaft hoch, daß sein Boß Ergebnisse haben will oder seine gesamte Belegschaft rausschmeißt.«
    »In New York?« sagte Lucas nachdenklich. »Wie heißt das Mädchen?«
    Sharisse wäre am liebsten unter den Tisch gekrochen.
    »Ich fürchte, ich habe mich nie nach dem Namen der Tochter erkundigt«, antwortete Emery.
    »Ist das Mädchen entführt worden, Mr.

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