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Zärtlicher Sturm

Zärtlicher Sturm

Titel: Zärtlicher Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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schon ausgesucht.«
    »Sollte Lucas nicht vorher gefragt werden?« fragte Sharisse vorsichtig.
    »Das würde auch nichts ändern«, erwiderte Slade. »Das da draußen ist eine Räuberbande. Entweder man gibt ihnen, was sie haben wollen, und läßt sie weiterziehen, oder sie nehmen sich, was sie wollen, und es gibt Verletzte.«
    Keine Gefahr, hatte er gesagt. »Nette Freunde haben Sie da«, sagte sie hitzig.
    Er warf ihr einen Blick zu. »Es ist besser, sie zum Freund als zum Feind zu haben.«
    »Reiten sie jetzt weiter?«
    Er rief etwas durch die Tür, hob eine Hand zum Abschied und schloß dann die Tür. »Sie sind schon fort.«
    »Aber reiten Sie denn nicht mit?«
    Er setzte seinen Hut ab und warf ihn auf den Tisch. »Ich habe sie heute morgen erst getroffen und bin nur mit ihnen geritten, weil wir dieselbe Richtung hatten. Sie sind gekommen, um sich Pferde zu holen – und ich bin gekommen, weil ich dich sehen wollte.«
    Ganz plötzlich hatte sie die Indianer vergessen. »Sie meinen, Sie wollten Lucas besuchen?«
    »Nein, dich. Es paßt mir sogar sehr gut in den Kram, daß Luke nicht da ist.«
    Seine Augen hielten ihre Blicke fest, ein so leuchtendes Gelbgrün, daß sie zu glühen schienen. Sie konnte sich nicht von der Stelle rühren, als er auf sie zukam.
    »Lucas wird bald zurückkommen«, flüsterte sie atemlos.
    »Na und?«
    »Sie haben Ihre Zeit vergeudet, wenn Sie nur gekommen sind, um mich zu sehen.«
    »Warum überläßt du es nicht mir, das zu beurteilen?«
    Er wollte sie packen, doch sie streckte die Hände aus und hielt ihn von sich fern. »Bitte, nicht. Seit ich Sie das letzte Mal gesehen habe … ich habe mich in der Zwischenzeit an Lucas gebunden. Er und ich … wir haben …«
    »Er hat dich also in sein Bett gekriegt.« Er verzog spöttisch den Mund. »Ich habe dir bereits gesagt, daß das für mich keinen Unterschied macht.« Sie holte tief Atem. »Aber für mich!« »So? Das will ich doch gleich mal sehen.« Er schlug ihre Hände zur Seite und preßte sie gewaltsam an sich. Sein Mund senkte sich mit roher Gewalt auf ihre Lippen. Sie wand sich, doch nach einem Moment gab sie es auf, denn seine Arme waren wie Stahl. Und dann begann ihr Körper ganz unaufgefordert auf ihn zu reagieren. Und ebenso plötzlich stieß Slade sie von sich.
    Sharisse taumelte rückwärts gegen die Wand. Sie war bestürzt. Hatte sie nicht all das schon einmal durchgemacht? In den Bergen, kurz bevor sie Billy getroffen hatte? Auch damals hatte Slade sie nur geküßt, um sie dann abrupt loszulassen. War all das nichts weiter als ein grausames Spiel, das er mit ihr spielte, oder hatte er vielleicht doch ein Gewissen?
    »Ich denke, diese Frage dürfte somit beantwortet sein, meinst du nicht?« Slades Stimme war schneidend. »Du bist die wankelmütigste Frau, die man sich nur denken kann. Oder reicht dir mein Bruder vielleicht als Mann nicht aus?«
    »Wovon sprechen Sie?« fragte sie zornig. »Sie haben mich geküßt!«
    »Aber du hast meinen Kuß erwidert, Frau.« Ja, das hatte sie wirklich getan. Himmel, was war bloß los mit ihr? Es waren zwei verschiedene Männer. Warum konnte sie nicht auseinanderhalten? Wenn ihre Sinne nicht derart bestürmt wurden, bereitete es ihr überhaupt keine Schwierigkeiten, die beiden auseinanderzuhalten. Nur wenn sie sie an sich preßten, verlor sie die Kontrolle über sich selbst. Begehrte sie wirklich alle beide? Nein! Das konnte sie nicht von sich selbst glauben. Es war völlig indiskutabel.
    »Warum haben Sie mich überhaupt geküßt, wenn Sie keine Reaktion haben wollten?« fragte sie.
    »Habe ich das gesagt?«
    »Jetzt hören Sie endlich auf, mich zu verwirren. Sie waren wütend. Das können Sie nicht leugnen.«
    »So gut kennst du mich also, was?«
    Sein Gesicht war jetzt absolut verschlossen, und ein nervöser Schauer lief über ihr Rückgrat. Wie konnte man mit einem Mann umgehen, der die heftigsten Gefühlsregungen absolut verbergen konnte? Er konnte so wütend sein, daß er Mordgedanken hegte, ohne daß sie es auch nur gemerkt hätte.
    »Was wollen Sie von mir, Slade?«
    »Keine Scheinheiligkeit. Wenn ich mit dir schlafe, will ich hinterher keine Vorwürfe hören.«
    »Sie … Sie wollen doch nicht etwa …?«
    Sein Lachen schnitt ihr das Wort ab, ein absolut unheimlicher Laut. »Ich habe doch nicht den ganzen Weg zurückgelegt, um jetzt nur zu reden.«
    »Aber ich will Sie nicht!«
    Sowie sie es ausgesprochen hatte, fiel ihr wieder ein, daß er vom Gegenteil überzeugt war.
    »Wenn

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