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Zärtlicher Sturm

Zärtlicher Sturm

Titel: Zärtlicher Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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gefunden, ihn sich vom Leib zu halten? Sie weinte noch heftiger.
    »Hör auf, Frau!« befahl er ihr.
    »Läßt du mich in Ruhe?«
    »Ja.«
    »Schwörst du es?« fragte sie zwischen zwei Schluchzlauten. »Wirst du mich auch nie wieder anrühren?«
    »Ich schwöre es, verdammt noch mal!«
    Sie beruhigte sich. Sie hatte alles gehört, was sie hören wollte. Als sie sich die Tränen trocknete, sah Slade sie finster an.
    »Weißt du, meine Schöne, wenn ich auch nur einen Moment lang glauben könnte …«
    »Du hast es geschworen, Slade«, rief sie ihm eilig ins Gedächtnis.
    »Ja, das habe ich getan.« Er nahm seinen Hut und blieb in der Haustür stehen.
    Impulsiv sagte sie: »Es ist zu schade, daß ihr beide nicht ein und dieselbe Person seid, Slade. Dann würde ich …« Sie unterbrach sich verwirrt. Konnte sie es denn nicht bei diesem guten Ende belassen?
    Er lachte. »Dann müßtest du uns nicht beide begehren, ja?«
    »Weißt du, Lucas hat wenig von dir, aber du hast nichts von ihm. Geh fort, Slade. Laß uns in Ruhe.«

29

    Sharisse saß am Küchentisch, als Lucas und Billy am Spätnachmittag zurückkamen. Sie hatte ein Gebräu vor sich stehen, von dem sie keine Ahnung hatte, was es war. Sie war zu Willow gegangen und hatte sie um etwas zur Beruhigung ihrer Nerven gebeten, und Willow war ihrem Wunsch nachgekommen, wenn auch ungern. Sharisse war es ganz gleich, was sie trank, denn nach der zweiten Tasse, die sie fast geleert hatte, war sie ruhig.
    Als sie Lucas in der Tür stehen sah, sah sie im ersten Moment nur diese verfluchten Wildlederstiefel, und sie glaubte einen Moment lang, Slade sei zurückgekommen. Doch das hier war Lucas. Keine Vergleiche mehr.
    »Du bist früh wieder da«, äußerte sie.
    »Eigentlich bin ich spät dran«, erwiderte Lucas, und sein Blick fiel auf den Krug, der vor Sharisse stand. »He, trinkst du da etwa Billys Mescal?«
    Sharisse lächelte. »Ich weiß nicht, was es ist. Nach den ersten Schlucken ist es gar nicht übel. Und du kannst nicht spät dran sein. Mack ist noch nicht zurückgekommen, und er hat gesagt, er würde nicht lange fort sein.«
    Lucas runzelte die Stirn. »Ist alles in Ordnung mit dir, Sharisse?«
    Seine Sorge tat ihr wohl. »Ja, natürlich. Warum denn nicht?«
    »Willow hat gesagt, daß Slade hier war.«
    »Ja, dein liebenswürdiger Bruder hat uns einen Besuch abgestattet. Weißt du, Lucas, ich glaube, ich habe Slade falsch eingeschätzt. Er ist eigentlich gar nicht so übel. Schließlich hat er mich weder vergewaltigt noch umgebracht noch sonst etwas dergleichen.«
    Lucas brach in Gelächter aus. »Du bist ja betrunken!«
    »Bin ich nicht.«
    Er zog sie auf die Füße und legte einen Arm um ihre Taille. »Das ist nicht gerade der Empfang, auf den ich mich so gefreut habe, Schätzchen«, sagte er heiser zu ihr. »Ich habe den ganzen Tag an dich gedacht, aber wie könnte ich deinen jetzigen Zustand ausnutzen?«
    »Ausnutzen?« Sie legte die Stirn in Falten, doch dann dämmerte es ihr. »Ach so, das.« Sie schlang ihre Arme um seinen Hals. »Hör mal, Sir, wenn du es nicht tust, werde ich dir das nie verzeihen.«
    »Wenn ich was nicht tue?«
    »Mich ausnutzen. Ich bestehe darauf.«
    »Nun ja, wenn du darauf bestehst.«
    Sharisse quietschte, als er sie über seine Schulter warf. Er trug sie direkt in sein Schlafzimmer und ließ sie auf das Bett fallen.
    Sie klammerte sich beim Fallen an ihn und vergewisserte sich, daß er neben sie fiel. Was für ein wunderbares Gefühl, ihn bei sich zu haben und keine Schuldgefühle bei dem, was sie empfand, zu spüren. Was sie empfand, war Feuer in ihrem Blut.
    »O Lucas, ich will dich ja so sehr.«
    Lucas wich zurück. »Das tut er anscheinend jedesmal mit dir, stimmt's?« fragte er, ohne sie aus den Augen zu lassen.
    »Tu das nicht. Sprich nicht von ihm«, flehte sie ihn an. »Dich will ich haben, nur dich.«
    Seine Augen forschten lange Zeit in ihren Augen, ehe er antwortete: »Ja, das scheint mir auch so zu sein.«
    Er begann sie zu küssen, und sie wußte, daß alles wieder gut werden würde. Sie konnte an nichts anderes mehr denken als an ihn, sie spürte die Glut seines Mundes, seinen Körper, der sich an sie preßte.
    Doch plötzlich löste er sich von ihr und lauschte.
    »Das ist nur Mack, der zurückkommt«, sagte sie, als sie die Hufe hörte.
    »Das ist mehr als ein Pferd, Sharisse.«
    »Bekommen wir Gesellschaft?« Ihr Mut sank. »Aber wenn wir einfach nicht rausgehen, reiten sie doch sicher weiter, oder?«
    »Ich habe die

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