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Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Titel: Zärtliches Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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höchst ungehörig von mir. Es tut mir sehr Leid, dass ich dich in einem solchen Zustand ..."
    „Schon gut", unterbrach sie ihn endlich und stellte ihre Teetasse auf den Tisch. Seine Entschuldigung war ihr ebenso peinlich wie der ganze Vorgang. Sie erhob sich, um den Tisch zu umrunden, der zwischen ihnen stand, weil sie möglichst rasch aus der Bibliothek gelangen wollte. Als Gentleman stand Radcliffe sofort auf, und als sie mit der Schuhspitze in der Eile unten an einem Tischbein hängen blieb und stolperte, sprang er schnell nach vorn und zog sie an seine Brust.
    Sie errötete noch tiefer und kam sich reichlich töricht vor. Rasch richtete sie sich zu ihrer vollen Größe auf und schaute zu ihm hoch. Der Atem stockte ihr, als sie seinen Gesichtsausdruck sah. Seine Augen spiegelten blankes Begehren, sein Blick glitt über ihre Brüste, die vom Korsett und dem Gewand darüber zusammen- gepresst wurden wie zwei reife Melonen, die im nächsten Moment aus dem Obstkorb kullern würden.
    Charlie musste schlucken, als sie ein Prickeln überlief. Sofort wollte sie einen Schritt rückwärts tun, stieß jedoch gegen die Seite des Sessels, den sie eben verlassen hatte, und wäre beinahe aufs Neue gestrauchelt. Wieder fasste Radcliffe sie am Arm, um sie zu stützen, und zog sie unwillkürlich sanft vorwärts, bis seine Lippen ihre berührten.

8. KAPITEL
    Als sie Radcliffes Lippen auf ihren fühlte, hielt Charlie ganz still - zuerst nur aus Überraschung, dann aus Neugier. Sie hatte ihr ganzes Leben auf dem Lande verbracht,
    und Beth war ihre einzige Freundin und Spielkameradin gewesen. Abgesehen von ihrem Vater und dem Onkel, war Radcliffe der erste Mann, mit dem sie und Beth längere Zeit zusammen gewesen waren. Er schien ein durchaus anständiger Kerl zu sein. Seriös. Meisterhaft. Vertrauenswürdig. Und sie hatte sich schon immer gefragt, wie es wohl wäre, einen Mann zu küssen. Mit wem sonst sollte sie es dann einmal ausprobieren, wenn nicht mit ihm?
    Gerade bekam sie Geschmack an der Sache, als Radcliffe plötzlich die Regeln dieses Spiels änderte. Im einen Moment noch spürte sie seinen Mund auf ihrem, im nächsten fühlte sie seine Zunge zwischen ihren Lippen. Als sie den Mund zum Protest öffnete, änderte sich der Kuss vollends. Aus der süßen, warmen Glut loderte ein Feuer hoch, denn seine Zunge drang in ihren Mund ein, und dieser Kuss drohte Charlie zu verzehren.
    Das gefiel ihr. Sehr sogar. Nicht im Entferntesten dachte sie daran, ihn aufzuhalten. Im Gegenteil - sie wollte, dass sie ihm noch näher käme. Als er die Arme um sie legte, fasste sie ihn bei den Schultern, drückte sich an ihn und öffnete bereitwilligst die Lippen. Es war wunderbar. Sie wünschte, dieser Kuss würde niemals enden. Doch da hörte sie ihn den Namen „Beth" an ihrem Mund flüstern.
    Es war, als hätte jemand gleichzeitig die Vordertür und die zur Bibliothek geöffnet, wodurch ein eiskalter Windzug in den Raum und über ihren Rücken strömte. Radcliffe küsste nicht wirklich sie, er küsste Beth! Verworrene Gefühle stürzten auf sie ein: Enttäuschung, Eifersucht, Verärgerung. Hatte er die wirkliche Beth schon einmal geküsst? So wie jetzt? Charlie erstarrte in seinen Armen, wollte schon zurückweichen, doch er zog sich selbst zurück, weil er ein Geräusch von der Tür her gehört hatte.
    „Ja, Stokes?"
    Charlie errötete vor Verlegenheit. Sie sah das ausdruckslose Gesicht des Butlers, sagte rasch ihre Entschuldigung und floh aus der Bibliothek. Auf ihrem Weg die Treppe hinauf begegnete ihr niemand. Auf dem oberen Flur blieb sie stehen und lehnte sich mit geschlossenen Augen an die Wand. Ihr Herz hämmerte, sie war außer Atem und mochte in diesem Zustand nicht ihrer Schwester gegenübertreten.
    „Beth." Radcliffes Stöhnen hallte in ihrem Kopf wider. Hatte er ihre Schwester zuvor schon einmal auf diese Weise geküsst? Nein. In diesem Fall hätte Beth sicherlich etwas gesagt. Oder nicht? Charlie überlegte. Möglicherweise würde ihre Schwester es nicht getan haben. Zwar hatten sie ihr ganzes Leben lang alle Geheimnisse miteinander geteilt, doch dieses ... das wollte Charlie nicht mit Beth teilen. Folglich würde ihre Schwester möglicherweise ebenso gedacht haben. Hatte Radcliffe also Beth nun auf diese Weise geküsst?
    „Da bist du ja!"
    Schuldbewusst richtete sich Charlie auf, als ihre Schwester plötzlich vor ihr erschien.
    „Lieber Himmel, ich wollte dich schon im ganzen Haus suchen." Beth fasste Charlie beim Handgelenk

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